Brose Baskets: Mit Berlin im Kampf um Platz eins

Brose Baskets: Mit Berlin im Kampf um Platz eins
Sport

Bambergs Korbjäger sind nach dem Tel Aviv-Debakel in der Hauptstadt gefordert

Von wegen vorweihnachtliche Ruhe! Für die Brose Baskets geht es in den letzten Tagen vor dem Heiligen Abend weiter Schlag auf Schlag. Nur drei Tage nach dem Auftritt in der Euroleague in Tel Aviv (65:85) führt der Weg den deutschen Meister in die Hauptstadt zu Alba Berlin. In der Mercedes Benz-Arena am Ostbahnhof kommt es am Sonntag ab 17 Uhr zum ultimativen Kampf um Platz eins.

Eine Woche nachdem die Mannschaft von Andrea Trinchieri den bayerischen Rivalen aus München deutlich in die Schranken gewiesen hat, wartet nun der nächste Clash von zwei dicken B´s der Liga. Für Bamberg könnten die Vorzeichen nicht ähnlicher sein. Vor dem Duell mit den Bayern setzte es in der Euroleague gegen ZSKA Moskau eine 88:100-Niederlage und am Donnerstagabend gingen Brad Wanamaker im Dreierregen von Tel Aviv sang- und klanglos unter. Finden die Brose Baskets wieder zu gewohnter Stärke könnte die Zuschauer einmal mehr tolle Werbung für den Basketball-Sport erwarten.

Brose Baskets vs. FC Bayern München BasketballDie Berliner stehen aktuell punktgleich mit den Brose Baskets, die das bessere Korbverhältnis vorweisen, auf dem zweiten Platz. Vieles erinnert an das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Mai diesen Jahres, als es zum Abschluss der Hauptrunde ebenfalls um den Platz an der Sonne ging. Während die Oberfranken noch einige Akteure in ihren Reihen haben, die sich an den 78:72-Sieg in Berlin erinnern können, stehen auf der Gegenseite lediglich noch Alex King, Akeem Vargas und Jonas Wohlfarth-Bottermann für Alba auf dem Parkett. Coach Sasa Obradovic war im Sommer wieder einmal gezwungen, ein komplett neues Team zu formen.

Dies gelang dem serbischen Erfolgstrainer mit Bravour, denn er schaffte es binnen kürzester Zeit eine Einheit zu bilden, die sich blind zu verstehen schien. Mit acht Siegen in Serie starteten die Albatrosse in die BBL-Saison – auch im Eurocup lief es, abgesehen von der Auftaktpleite in Ludwigsburg – zunächst nach Plan für die Spreestädter. Zuletzt geriet der Motor der Berliner allerdings gehörig ins Stottern, es setzte wettbewerbsübergreifend fünf Niederlagen in Folge. In der Liga konnte man sich durch den Erfolg in Frankfurt zwar wieder zurückmelden, im Eurocup droht den Hauptstädtern nach der 78:83-Niederlage auf Gran Canaria Anfang der Woche allerdings das vorzeitige Aus.

Auffälligster Spieler im Obradovic-Kollektiv ist Will Cherry. Der 24-Jährige wechselte von Zalgiris Kaunas nach Berlin und führt die Mannschaft gleich in mehreren Kategorien an: Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Effektivität. Aufgrund dessen ist es auch nicht verwunderlich, dass Andrea Trinchieri, seines Zeichens auch Allstar-Coach von Team „International“, den US-Amerikaner in sein Aufgebot für den 09. Januar berufen hat. Mit knapp 26 Minuten im Schnitt erhält Berlins Allzweckwaffe auch die zweitmeiste Spielzeit im Team, mehr Minuten bekommt nur noch Shooting Guard Dragan Milosavljevic, der mit 12,4 Punkten im Schnitt zweitbester Werfer der Berliner ist.

Brose Baskets vs. Phoenix Hagen

Für Leon Radosevic gibt es am Sonntag ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber.

Der Auftritt in Berlin dürfte für einen Bamberger ein ganz Besonderer werden: Leon Radosevic. Die Nachverpflichtung der Brose Baskets stand bis zum Ende der vergangenen Spielzeit in der Hauptstadt unter Vertrag und zählte zu den Stützen der Mannschaft. Die Rolle von Radosevic hat in Berlin kein Geringerer als Kresimir Loncar übernommen. Der 2,09m große kroatische Big Man hat bereits in verschiedenen Ländern Meisterschaften gewonnen und holte sich 2012 mit BK Chimki sogar den Eurocup.

Die Vorzeichen für ein weiteres Basketballfest sind also gegeben. Am Sonntag gilt es insbesondere für die Oberfranken, schnell wieder Fahrt aufzunehmen und einen weiteren Konkurrenten auf Distanz zu halten.

Die Teamaufstellungen:

Alba Berlin: Akpinar, Cherry, Giffey, Glöckner, Kikanovic, King, Liyanage, Loncar, Milosavljevic, Taylor, Turudic, Vargas, Watt, Wohlfarth-Bottermann; Trainer: Sasa Obradovic, Co-Trainer: Milenko Bogicevic, Thomas Päch
Brose Baskets: Harris, Heckmann, Idbihi, Melli, Miller, Müller, Nikolic, Obst, Radosevic, Staiger, Strelnieks, Theis, Wanamaker, Zisis; Trainer: Andrea Trinchieri, Co-Trainer: Ilias Kantzouris, Federico Perego

Fotos: Matthias Schramm