Brose Baskets schlagen Sassari klar, verlieren allerdings früh Elias Harris
Die Brose Baskets haben die Gruppe D der Euroleague mit einem Sieg abgeschlossen. In einer für beide Seiten eigentlich unbedeutenden Begegnung setzte sich der deutsche Meister problemlos gegen die Mannschaft von Dinamo Banco di Sardegna Sassari mit 86:54 (49:33) durch.
Diesen sportlich wertlosen Erfolg mussten sich die Brose Baskets allerdings teuer erkaufen: 33,8 Sekunden vor dem Ende des ersten Viertel verletzte sich Elias Harris und humpelte mit Unterstützung direkt in die Kabine. Von dort kehrte der Nationalspieler zur zweiten Halbzeit zwar wieder zurück, nahm allerdings in zivil auf der Bank Platz.
Brose Baskets-Coach Andrea Trinchieri setzte indes seine Ankündigung, in dieser Partie vermehrt die Spieler einzusetzen, die bislang weniger Spielanteile hatten, prompt in die Tat um. Abgesehen von Nicolò Melli, der an diesem Abend gegen Sassari geschont wurde, brachte der Italiener bereits im ersten Viertel alle anderen elf Spieler aus seinem Aufgebot zum Einsatz. Aber auch ohne den italienischen Power Forward, derkurz vor dem Tip-Off aus den Händen von Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Stoschek und Geschäftsführer Rolf Beyer seine Trophäe als November-MVP der Euroleague erhielt,hatten die Brose Baskets das Spiel und den Gegner ab der sechsten Spielminute fest im Griff. Der Treffer von Giacomo Devecchi zum zwischenzeitlichen 10:9 zugunsten von Sassari schärfte auch dem letzten Bamberger ein, dass trotz der Ausgangslage eine zu 100 Prozent engagierte Leistung von Nöten sein wird, um die Gruppenphase mit einem Erfolg abzuschließen.
Diese riefen die Mannen um Topscorer Nikos Zisis (16 Punkte) dann auch ab und bauten die Führung Stück für Stück weiter aus. Neben dem Griechen wusste vom sogenannten „zweiten Anzug“ insbesondere Lucca Staiger seine Einsatzzeit zu nutzen. Der Nationalspieler kam in 18:30 Minuten auf starke zehn Punkte (2/4 Dreier) und fünf Rebounds.
Auch nach einer 16-Punkte-Pausenführung (49:33) ließen die Hausherren nicht großartig nach, sondern dominierten die Partie bis zum Ende. Unrühmlicher Höhepunkt des zweiten Durchgangs war ein unsportliches Foul von Rok Stipcevic an Janis Strelnieks, was Bamberg kurz vor der letzten Viertelpause allerdings auch nicht aus dem Rhythmus brachte – am Ende stand ein grandioser 86:54-Sieg zum Abschluss der Gruppenphase.
Den Grundstein zum sechsten Erfolg im zehnten Euroleague-Spiel dieser Saison legten die Oberfranken im zweiten Viertel, welches mit 29:19 klar beherrscht wurde. Doch auch in den restlichen drei Spielabschnitten waren die Bamberger von den sardinischen Korbjägern in keinster Weise zu kontrollieren. Während sich Sassari fast nur auf seine Dreierquote, die im finalen Abschnitt jedoch steil nach unten ging und am Ende bei 39 Prozent lag, verlassen konnte, hatten die Brose Baskets in allen anderen wichtigen Kategorien klar die Nase vorne. Besonders auffallend war dabei die Überlegenheit der Gastgeber in der Zone beim Rebound (39:24 – 9:5 offensiv) und bei der Trefferquote aus dem Zweierbereich (59%:32%). Die Gästen konnten das Fehlen von David Logan kaum kompensieren und mussten die Euroleague als einzige Mannschaft ohne einen einzigen Sieg beenden.
Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:
„Alle meine Gedanken sind bei Elias Harris. Wir versuchen immer, dass solche Dinge nicht passieren, aber Shit happens. Ich hoffe, dass es nichts Ernsthaftes ist, aber wir müssen abwarten. Zum Spiel: ich bin froh, dass ich heute mehr rotieren konnte. Die Spieler, die bisher weniger zum Einsatz kamen, waren heute bereit und fokussiert. Staiger war exzellent. Auch für Nikolic war es ein guter Tag.“
Brose Baskets vs. Dinamo Banco di Sardegna Sassari 86:54 (20:14; 29:19; 18:14; 19:7)
Brose Baskets: Zisis (16 Punkte), Theis (12), Strelnieks (12), Staiger (10), Miller (8), Heckmann (7), Radosevic (7), Wanamaker (5), Idbihi (4), Nikolic (3), Harris (2)
Dinamo Banco di Sardegna Sassari: Haynes (14), Eyenga (9), Stipcevic (9), Devecchi (9), Alexander (8), Sacchetti (3), Formenti (2), D‘Ercole