Brose Baskets fordern 5 Euroleague-Champions

Brose Baskets fordern 5 Euroleague-Champions
Sport

Bamberg in der Euroleague-Top16 vor Hammeraufgaben

In der Königsklasse des Basketballs dürfen sich die Brose Baskets auch im neuen Jahr über hochklassigen Spitzenbasketball freuen. Nach der vorzeitigen Qualifikation geht es für den deutschen Meister ab dem 30. Dezember in der Zwischenrunde weiter. In der Achtergruppe trifft das Trinchieri-Team dabei unter anderem auf fünf Euroleague-Sieger.

Kurz vor dem Jahreswechsel (30. Dezember) starten die Brose Baskets mit einem Gastspiel bei Real Madrid. Der amtierende Sieger des höchsten europäischen Vereinswettbewerbs tat sich in seiner Vorrundengruppe A ungewöhlich schwer. Am Ende sicherte sich die Truppe von Headcoach Pablo Laso den vierten und damit letzten Gruppenplatz, der zur Teilnahme am Top16 berechtigt. Diesen sicherten sich die Königlichen ausgerechnet durch einen Auswärtssieg bei Bambergs Ligarivalen FC Bayern München Basketball. Gegen den spanischen Serienmeister gelang den Brose Baskets bereits einmal ein Erfolgserlebnis. In der Spielzeit 2010/2011 landeten die Bamberger einen 82:75-Prestigeerfolg in eigener Halle. Mit Sergio Llull, Felipe Reyes und Sergio Rodriguez stehen noch drei Spieler, die diese Niederlage miterlebten, im Kader des spanischen Meisters. Verzichten muss Madrid in der Zwischenrunde auf Rudy Fernandez, der an einem Bandscheibenvorfall laboriert. Gerüchten zu Folge plant Real dafür K.C. Rivers zurückzuholen. Der US-Guard stand bislang beim FC Bayern unter Vertrag, hat aber bereits angekündigt, dass er seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.

Das erste Heimspiel der Top16-Runde steigt dann am 08. Januar gegen Zalgiris Kaunas. Mit einer ausgeglichenen Bilanz (5:5) sicherten sich die Litauer, ihres Zeichens Euroleague-Gewinner von 1999, ihre dritte Top16-Teilnahme in Folge. Bislang gab es zwischen Bamberg und Kaunas vier Duelle. Sowohl in der ersten Euroleague-Saison der Oberfranken (2005/2006) als auch in der Spielzeit 2013/2014, als man sich ebenfalls in der Zwischenrunde gegenüber stand, gingen die Punkte nach Litauen. Cheftrainer Gintaras Krapikas verzichtet aktuell auf jegliche US-Importspieler. Die Ausländerspots gehen an Kanada (Olivier Hanlan), Australien (Brock Motum), Lettland (Kaspars Vecvagars) und Griechenland mit Center Ian Vougioukas, der den Bambergern noch aus seiner Zeit in Ulm vergangene Saison bekannt sein dürfte.

Auch an den dritten Gruppengegner Olympiakos Piräus haben Bambers Basketball-Anhänger gute Erinnerungen. Es war der 27. Oktober 2010 als die Brose Baskets auf heimischen Parkett das griechische Starensemble um Milos Teodosic, Ioannis Bourousis und Vassilis Spanoulis mit 73:61 bezwingen konnte. Der damals für Bamberg spielende Kyle Hines überzeugte dabei dermaßen, dass er im darauf folgenden Sommer zu den Griechen wechseln durfte. Von jener Zeit ist lediglich noch Griechenlands Star-Point Guard Vasilis Spanoulis übrig, der den griechischen Meister mit 8:2 Siegen durch die Gruppenphase führte.

Gleich zweimal führt Bambergs Top16-Weg in die russische Hauptstadt nach Moskau. Neben den bereits als Klassiker anzusehenden Duellen mit ZSKA wartet jetzt auch die Mannschaft von Khimki Moskau Region auf den deutschen Titelträger. Khimki stand, wie Real Madrid, in Gruppe A und beendete diese auf Rang zwei. In der mit Abstand engsten Gruppe kam das Team um den ehemaligen Bundesliga-Spieler Tyrese Rice auf einen ausgeglichene Bilanz von 5:5. Zwei Niederlagen gingen dabei auf das Konto des deutschen Vizemeisters aus München, der den Sprung in die Zwischenrunde dennoch verpasste. Zwischen Bamberg und Khimki gab es bislang noch kein offizielles Aufeinandertreffen und dennoch haben beide eine Gemeinsamkeit. Beide Teams können bislang keinen Euroleague-Sieg vorweisen.

In der ewigen Bilanz zwischen Bamberg und ZSKA Moskau steht es mittlerweile 10:0 für die Russen. Der Armee-Sportclub dominierte die Gruppe der Oberfranken und landete am Ende mit 9:1 auf Rang eins. Für die Zwischenrunde erwarten die Moskowiter Big Man Joel Freeland zurück, vor dem Brose-Sportdirektor Daniele Baiesi eindringlich warnt: „Freeland gibt ihnen eine Präsenz im Inside Game, die sonst kein Team in Europa hat.“

Zwei weitere harte Brocken rollen erneut aus Spanien, genauer gesagt aus Barcelona und Vitoria, auf die Domstadt zu. Die Duelle mit den spanischen Topklubs bilden den Abschluss der Zwischenrunde. Barcelona (Champion von 2010) lieferte sich bereits in der Spielzeit 2012/2013 zweimal ein Kräftemessen mit Bamberg und konnte beide Male die Oberhand behalten. Das aktuelle Barca-Team sicherte sich mit sechs Siegen Platz zwei der Gruppe C.

Das letzte Team aus der parlamentarischen Erbmonarchie kommt aus Vitoria. In Bambergs erster Königsklassen-Spielzeit stand man sich sowohl in der Gruppenphase als auch im Top16 gegenüber, Bamberg unterlag in jedem Spiel. Dennoch: Das damalige Tau Ceramica Vitoria reiste mit einem jungen Amerikaner nach Nürnberg, wo Bamberg 2005/2006 seine internationalen Spiele absolvierte. Diesem gefiel der fränkische Basketball-Enthusiamus so gut, dass er in die Domstadt wechselte. Nach insgesamt fünf deutschen Meisterschaften hängt das Trikot mit der Nummer 23 nun unter die Hallendach der Brose Arena. Die Rede ist natürlich von Casey Jacobsen. Von 2012 bis 2014 streifte sich auch der in Bamberg noch bestens bekannte Tibor Pleiß das Trikot der Basken über. Aktuell qualifizierte sich das Team um den herausragenden griechischen Center Ioannis Bourousis als dritter der Gruppe B hinter Piräus und Efes Istanbul für die Top16.

In der Achtergruppe ist für ein Weiterkommen mindestens Platz vier nötig. Für dieses Unterfangen werden die Brose Baskets erneut für ein Spiel in die mittelfränkische Metropole nach Nürnberg ausweichen. Den Rückrundenstart gegen Real Madrid am 25. Februar 2016 bestreiten Brad Wanamaker & Co. in der Arena Nürnberger Versicherung.

Spielplan des Top16:

Mittwoch, 30.12., 20.45 Uhr: Real Madrid vs. Brose Baskets
Freitag, 8.1., 20 Uhr: Brose Baskets vs. Zalgiris Kaunas
Freitag, 15.1., 20.45 Uhr: Olympiakos Piräus vs. Brose Baskets
Freitag, 22.1., 18 Uhr: Khimki Moskau Region vs. Brose Baskets
Donnerstag, 28.1., 18 Uhr: ZSKA Moskau vs. Brose Baskets
Donnerstag, 4.2., 20 Uhr: Brose Baskets vs. FC Barcelona Lassa
Donnerstag, 11.2., 20.30 Uhr: Laboral Kutxa Vitoria vs. Brose Baskets
Donnerstag, 25.2., 20.00 Uhr: Brose Baskets vs. Real Madrid (Arena Nbg.)
Freitag, 4.3., 18.45 Uhr: Zalgiris Kaunas vs. Brose Baskets
Donnerstag, 10.3., 20 Uhr: Brose Baskets vs. Olympiakos Piräus
Freitag, 18.3., 20 Uhr: Brose Baskets vs. Khimki Moskau Region
Donnerstag, 24.3., 20 Uhr: Brose Baskets vs. ZSKA Moskau
Donnerstag, 31.3., 19.45 Uhr: FC Barcelona Lassa vs. Brose Baskets
Donnerstag, 7.4., tbd: Brose Baskets vs. Laboral Kutxa Vitoria