Im ersten Spiel des neuen Jahres empfangen die Brose Baskets am Sonntag (17 Uhr) die Telekom Baskets Bonn. Im langjährigen Prestigeduell spielt der amtierende Tabellenführer am letzten Spieltag der Hinrunde der Beko Basketball Bundesliga nun gegen den aktuell 13.
Fakt ist: es war keine gute Hinrunde für die Verantwortlichen und vor allem nicht für die treuen Fans der Telekom Baskets Bonn. Mit 14 wettbewerbs-übergreifenden Niederlagen in Folge trudelte der letztjährige Viertelfinalist einem harten Aufprall entgegen, ehe zuerst zaghaft, dann kräftig an der Reißleine gerissen wurde. Zunächst wurde schon im November Xavier Silas geschasst, danach der Vertrag mit Michal Chylinskis aufgelöst. Mit Jimmy McKinney wurde ein ligaerfahrener Shooter und mit Langston Hall ein neuer Point Guard geholt, damit Dreierschütze Rotnei Clarke seine Treffsicherheit auf der Flügelposition ausspielen kann. Dann wurde Head Coach Mathias Fischer beurlaubt. Für ihn steht aktuell Carsten Pohl an der Seitenlinie. Weitere Nachverpflichtungen sind nicht ausgeschlossen, zumal mit Tadas Klimavicius neben dem langzeitverletzten Isaiah Philmore nun ein weiterer Stützpfeiler verletzt ausfällt. Über 93 Punkte im Schnitt in den letzten vier Spielen kassiert: Die Telekom Baskets 2015/2016 setzen vor allem auf die Offensive. Mit Rookie Aaron White haben sie einen Top10-Scorer in ihren Reihen. Wenn die Bonner Streaky-Shooter heißlaufen kann es gefährlich werden.
Für die Brose Baskets gilt es, an die gute Leistung der knappen Niederlage (79:82) beim amtierenden Euroleague-Champion Real Madrid vom vergangenen Mittwoch anzuknüpfen. Dabei gilt: sich auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren, die den deutschen Meister in dieser Saison bisher so stark machen: kein Team verteilt aktuell mehr Assists. Keine Mannschaft macht mehr aus ihren Ballbesitzen. Auf hundert Ballbesitze kommen 126 Punkte. Bei keinem Team ist die Differenz zwischen erzielten und zugelassenen Punkten pro 100 Possessions größer als bei den Brose Baskets. Und dennoch warnt Broses Sportdirektor Daniele Baiesi vor dem Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn: „Wir müssen uns ohne Zweifel weiter verbessern. Wir müssen vor allem besser rebounden und noch besser verteidigen. Einige Spieler müssen noch beständiger werden. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Eine echte Gewinnermentalität kannst du nur aufbauen, wenn du jeden Gegner zu 100% ernst nimmst.“ Definitiv verzichten müssen die Brose Baskets auf Elias Harris, der nach wie vor an einer Bauchmuskelverletzung laboriert. Ob Lucca Staiger nach seinem Rippenbruch, den er sich im Spiel bei den MHP RIESEN Ludwigsburg bei einem Zusammenprall mit Royce O’Neal zugezogen hatte, wieder eingesetzt werden kann, wird kurzfristig entschieden.