Bamberg verpasst wichtigen Sieg

Bamberg verpasst wichtigen Sieg
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Brose Baskets verlieren bei Zalgiris Kaunas knapp mit 73:75

Die Brose Baskets haben im Kampf um Platz vier in der Top16-Gruppe F einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Beim Letzten, Zalgiris Kaunas, unterlag der deutsche Meister knapp mit 73:75 (38:41) und verpasste damit einen immens wichtigen Sieg.

Euroleague Top16: Brose Baskets vs. Zalgiris Kaunas

Janis Strelnieks und die Brose Baskets haben bei Zalgiris Kaunas knapp das Nachsehen. Der vergebene Floater des Letten 2,3 Sekunden vor dem Ende besiegelte die Niederlage.

Ausschlaggebend für die Niederlage war in erster Linie das große Defizit bei den Rebounds. Das Duell unter den Körben gaben die Bamberger klar mit 26:43 verloren, sodass ihnen auch die deutlich bessere Trefferquote (55:40 Prozent aus dem Zweier- und 31:7 Prozent aus dem Dreierbereich) wenig nutzte. Vor allem am offensiven Brett hatten Leon Radosevic, Daniel Theis & Co. zu oft das Nachsehen. Durch insgesamt 18 Offensivrebounds erarbeiteten sich die Litauer, die sowohl in dieser Kategorie als auch bei den Punkten von Paulius Jankunas (Double Double mit 17 Punkten und 13 Rebounds) geführt wurden, 13 Wurfversuche mehr. Daneben brachte sich Bamberg, das in Nikos Zisis (25 Punkte, 4 Assists) seinen besten Spieler hatte, mit vielen unnötigen Fehlern und Ballverlusten (unter anderem auch in der spannenden Schlussphase) selbst um einen besseren Ausgang der Partie.

Zu Beginn sah es in der gut gefüllten Zalgirio-Arena für das Team von Andrea Trinchieri noch gut aus. Wie schon so oft in dieser Top16-Runde kam der deutsche Meister gut aus den Startlöchern und erspielten sich eine schnelle 9:4-Führung. Durch Nachlässigkeiten beim Defensivrebound ermöglichten die Bamberger Kaunas´ Korbjägern danach aber immer wieder zweite oder gar dritte Wurfchancen, die diese zu nutzen wussten. Hinzu kamen aus Bamberger Sicht dann noch die bereits erwähnten unnötigen Fehler im Ballvortrag und das schnelle gute Passspiel der Gastgeber, die so ins Spiel kamen und durch einen 13:2-Lauf zum 17:11 (7. Min.) in Führung gingen und diese bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollten. Zunächst hielten die Litauer ihre Führung lange Zeit konstant bei sechs Punkten, ehe Bamberg, das bereits in der ersten Hälfte in leichte Foulprobleme geriet, die defensive Intensität etwas erhöhen und den Rückstand bis zur Pause auf 38:41 reduzieren konnte.

Euroleague Top16: Brose Baskets vs. Zalgiris Kaunas

Bambergs größtes Manko sind in Litauen jedoch die Rebounds. Mit 43:26 verliert der deutsche Meister das Duell unter den Körben.

In seiner Halbzeitanalyse brachte Brose-Cheftrainer die Fehler seiner Akteure zwar klar zur Sprache, doch so richtig abstellen konnten Wanamaker & Co. ihre Defizite nicht. Insgesamt trat Bamberg zwar deutlich aggressiver auf und erarbeitete sich so allein im dritten Viertel genauso viele Freiwürfe, wie in der gesamten ersten Halbzeit (6). Kaunas ließ sich davon allerdings nicht beirren und nutzte weiterhin jeden noch so kleinen Fehler seitens der Bamberger eiskalt aus – und davon gab es reichlich. Selbst der zwischenzeitliche 53:53-Ausgleich durch Nicolò Melli brachte die Mannen von Zalgiris-Coach Sarunas Jasikevicius nicht aus dem Konzept. Als Bamberg dann gleich zu Beginn des Schlussviertels zunächst Leon Radosevic und wenig später auch Daniel Theis nach ihrem foulbedingten Aus verloren hatte, gab es für Kaunas kein Halten mehr. Zwar vielen bei den Litauern die Dreier überhaupt nicht, doch neben Jankunas trat auch immer wieder Ian Vougioukas in Erscheinung und hielt Bambergs Defense in Atem. Die Domstädter steckten zwar zu keinem Zeitpunkt auf und kämpften sich immer wieder zurück. Am Ende scheiterte jedoch Janis Strelnieks beim letzten Wurfversuch mit seinem Floater und besiegelte damit die 73:75-Niederlage.

Euroleague Top16: Brose Baskets vs. FC Barcelona Lassa

Andrea Trinchieri wirft seiner Mannschaft nach Spielende fehlende Härte beim Rebounding vor.

Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:

„Es ist ein Fehler, wenn man die Niederlage auf den einen vergebenen Wurf schiebt. Ein offener Wurf ist niemals eine schlechte Entscheidung. Heute hat es daran gelegen, dass wir einfach nicht gut genug gereboundet haben. Wenn du deinem Gegner 18 Offensivrebounds zulässt, dann kannst du nicht spielen. Daher bin ich sogar überrascht, dass wir die Partie bis zur letzten Sekunden offen gehalten haben. Wir selbst haben gerade einmal drei Offensivrebounds geholt… Es war ein hartes Spiel. Wir hatten früh Foulprobleme, aber wir haben einen Weg gefunden zurück zu kommen. Dann haben wir aber im letzten Viertel einige schlimme Ballverluste praktiziert. Alles in allem aber kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, was Einstellung und Leidenschaft anging; aber was die Härte beim Rebound anbelangt.“

Zalgiris Kaunas vs. Brose Baskets 75:73 (23:19; 16:19; 18:17; 16:18)

Zalgiris Kaunas: Jankunas (17 Punkte), Vougioukas (13), Randle (12), Seibutis (11), Vene (7), Vecvagas (5), Ulanovas (4), Hanlan (4), Motum (2), Lekavicius
Brose Baskets: Zisis (25), Wanamaker (14), Theis (10), Melli (8), Strelnieks (5), Radosevic (5), Heckmann (2), Harris (2), Miller (2), Staiger

Fotos: Matthias Schramm