Brose Baskets schlagen Olympiakos Piräus mit 72:71
Die Brose Baskets dürfen weiter vom Einzug in die Euroleague-Playoffs träumen. Am zehnten Spieltag feierte der deutsche Meister einen 72:71 (38:37)-Heimsieg gegen Olympiakos Piräus und hielt und meldete sich im Kampf um Platz vier eindrucksvoll zurück.
Zu Bambergs Matchwinner avancierte dabei Janis Strelnieks. Der Lette verwandelte 4,6 Sekunden vor der Schlusssirene den Dreier zum viel umjubelten Sieg. In den vorangegangenen 39 Minuten hatten die Oberfranken allerdings lange Zeit Probleme mit dem griechischen Starensemble, das in Georgios Printezis (19 Punkte) den überragenden Scorer der Partie stellte. Mit 15 zugelassenen Offensivrebounds hielten die Bamberger ihren Gegner bis zum Schluss im Spiel. Hinzu kam noch eine etwas ungleiche Foulverteilung, die Piräus insgesamt 23 Freiwürfe gestattete (Bamberg 5). Doch Bambergs Kampfgeist und die starke Dreierquote von 44 Prozent sollten den Ausschlag zugunsten der Baskets geben.
Nach einem nervösen Beginn lieferten sich beide Mannschaften in den ersten 20 Minuten einen offenen Schlagabtausch. Über Lucca Staiger und Leon Radosevic legte der deutsche Meister zunächst vor, doch die Antwort der Piräer ließ nicht lange auf sich warten. Angeführt von Georgios Printezis, der allen im ersten Viertel zwölf der 21 Olympiakos-Punkte markierte, bestraften die Griechen nahezu jeden Bamberger Fehler. Hinzu kam, dass Bamberg defensiv oftmals von den Unparteiischen zurück gepfiffen wurde, während die Regeln auf der Gegenseite etwas großzügiger ausgelegt wurden. So kamen die Griechen vor der Pause insgesamt elf Mal an die Freiwurflinie (7 Treffer, Bamberg 4/5). Dies, acht Offensivrebounds (Bamberg 3) und eine starke Dreierquote von Vasilis Spanoulis & Co. (50 Prozent zur Pause, Bamberg 33 Prozent) bescherte den Gästen in der 13. Spielminute eine 30:22-Führung. In der Folge verordnete Andrea Trinchieri seinem Team eine Zonenverteidigung, die Piräus‘ Spielfluss empfindlich störte. Im Angriff lief der Ball nun auch besser und fand immer wieder den Weg zu Leon Radosevic unter den Korb. Der Kroate erzielte im zweiten Spielabschnitt acht Punkte und führte damit die Aufholjagd seiner Farben an, die in einer knappen 38:37-Pausenführung gipfelte.
Nach dem Seitenwechsel fand Piräus gleich wieder zu seinem Spiel, während die Brose Baskets ohne den mit drei Fouls belasteten Brad Wanamaker keinen Rhythmus fanden und allein im dritten Viertel vier Ballverluste produzierten. Die Griechen nutzten Bambergs Schwächephase eiskalt aus und zogen auch dank einiger fragwürdiger Foulpfiffe bis auf zehn Zähler davon (43:53, 28. Min.). Mit den eigenen Fans im Rücken wollten sich die Hausherren jedoch nicht so leicht geschlagen geben und bließen zur Aufholjagd. Darius Miller, Janis Strelnieks und Nicolò Melli trafen plötzlich ihre Würfe, sodass Bamberg noch vor der Viertelpause im Spiel zurück war (51:56). Für die finalen zehn Minuten kehrte Bambergs Kapitän aufs Parkett zurück, spielte anschließend auch mit vier Fouls weiter und traf dabei wichtige Dreier. Piräus wirkte längst nicht mehr so souverän wie noch im dritten Spielabschnitt und Bamberg versuchte das zu seinem Vorteil zu nutzen. Bis in die Schlussminute lief Bamberg einem Rückstand hinterher, ehe Nikos Zisis und Janis Strelnieks ganz Freak City in den Ausnahmezustand schossen. Bambergs Lette traf 4,6 Sekunden vor dem Ende den siegbiringenden Korb zum 72:71-Erfolg, da der letzte griechische Ballbesitz meisterlich verteidigt wurde.
Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:
„Mich freut es für meine Spieler. Mich freut es für unsere Fans. Sie waren heute großartig. Wir haben es geschafft, gegen einen starken Gegner zurückzukommen. Der letzte Spielzug war genau so geplant: der Ball sollte zu Janis. Wir haben aus den letzten Spielen gelernt. Wir sind zwar immer noch in der Hölle, aber wir laufen weiter. Wir haben in Kaunas in letzter Sekunde verloren. Wir haben gegen Madrid in letzter Sekunde verloren. Heute feiern wir einen großen Sieg gegen eine Mannschaft, die vier Final Fours in den letzten fünf Jahren spielte und dabei zwei Titel gewann. Es war sehr schwer. Wir lagen die gesamte zweite Halbzeit hinten. Sie haben extrem, extrem, extrem physisch gespielt. Wir haben nie aufgegeben und uns das Beste zum Schluss aufgehoben. Wir haben Geschichte geschrieben. Ganz einfach…“
Brose Baskets vs. Olympiakos Piräus 72:71(19:21; 19:16; 13:19; 21:15)
Brose Baskets: Wanamaker (11 Punkte), Radosevic (11), Melli (10), Strelnieks (10), Staiger (9), Miller (8), Theis (5), Heckmann (5), Zisis (3), Idbihi, Nikolic
Olympiakos Piräus: Printezis (19), Hunter (17), Spanoulis (15), Warrick (6), Papanikolaou (4), Hackett (4), Papapetrou (3), Mantzaris, Athinaiou