Brose Baskets reisen zum Oberfrankenderby nach Bayreuth
Nach dem historischen Sieg über ZSKA Moskau (91:83) und vor dem immens wichtigen Gastspiel am Donnerstag in Barcelona steht für die Brose Baskets am Ostersonntag auch in der Liga ein nicht uninteressantes Spiel auf dem Programm. Der deutsche Meister tritt um 17 Uhr zum Oberfrankenderby bei Medi Bayreuth an.
Trotz der vielen hitzigen Duelle mit den Korbjägern aus München oder Berlin zählt für viele Fans auch das Kräftemessen mit Medi Bayreuth zu den Highlights einer Saison. Hierbei geht es nicht nur um zwei Punkte im Ligabetrieb, es geht um die Vormachtstellung in Oberfranken. Diese liegt aktuell ganz klar bei den Brose Baskets – und das nicht nur aufgrund der Tabellensituation. Das Oberfrankenderby feiert am Ostersonntag seine 71. Auflage und die Bilanz spricht dabei eine eindeutige Sprache. Seit dem Bayreuther Wiederaufstieg 2010 gingen alle bisherigen elf Duelle an die Domstädter. Der letzte Sieg für das Team aus der Wagnerstadt liegt inzwischen 18 Jahre zurück.
Trotz der scheinbar klaren Überlegenheit müssen sich die Brose Baskets am Sonntag darauf einstellen, das ausgeruhte Bayreuther nichts unversucht lassen werden, um die 17 Spiele andauernde Siegesserie des oberfränkischen Rivalen zu beenden. Die Mannschaft von Michael Koch konnte sich nach der klaren Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den FC Bayern (69:92) intensiv auf die Bamberger vorbereiten. Zuletzt zeigten die Koch-Schützlinge auch sehr gute Leistungen, gewannen überraschend in Ulm und boten den Münchnern eine Halbzeit lang Paroli. Einen großen Anteil daran hatte in der jüngsten Vergangenheit Daniel Mullings. Der kanadische Shooting Guard sammelte in den letzten drei Begegnungen durchschnittlich 13 Zähler und sorgte so für große Unterstützung für Bayreuths unumstrittenen Anführer Jake Odum, der das Team über die gesamte Spielzeit mit 13,5 Punkten und sechs Assists pro Partie anführt.
Unter dem Korb hat Medi-Coach Mike Koch nach langem hin und her in der Hinrunde mit dem aus München gekommenen Andreas Seiferth und dem wiedergenesen Philipp Heyden nun auch zwei etatmäßige Center, die regelmäßig gute Auftritte abliefern. Insbesondere Seiferth nahm schnell die ihm zugedachte Führungsrolle ein, markiert in seinen bisherigen neun Spielen durchschnittlich zwölf Punkte und sammelt darüber hinaus noch knapp sechs Rebounds ein, was ihn zu Bayreuths Toprebounder macht.
Mit bislang zehn Siegen und 16 Niederlagen rangiert Bayreuth aktuell im Niemandsland der Tabelle und hat weder mit dem Playoff- noch mit dem Abstiegskampf etwas zu tun. Auch die Bamberger dürften bei vier Siegen Vorsprung auf die Verfolger aus München und Oldenburg kaum noch von Platz ein verdrängt werden können. Dennoch werden beide Seiten voll auf Sieg spielen. Dass Bayreuth nie aufgibt, wurde im Hinspiel deutlich. Der 86:77-Erfolg der Brose Baskets war der bislang knappste Heimsieg in dieser Saison. Allerdings ging Andrea Trinchieri am 26. Dezember des letzten Jahres ohne Elias Harris und Brad Wanamaker ins Derby und seine Jungs ließen es nach der 52:30-Halbzeitführung im zweiten Durchgang deutlich ruhiger angehen. Am Sonntag sollten die Bamberger ihre Konzentration jedoch auch in der zweiten Halbzeit hoch halten. Zum einen ist Bayreuth enorm heimstark und zum anderen will man sicherlich mit einem guten Gefühl dem wichtigen Top16-Spiel in Barcelona entgegen gehen.