Bamberg holt sich Selbstvertrauen für Top16-Finale

Bamberg holt sich Selbstvertrauen für Top16-Finale
Sport

Brose Baskets bezwingen Bonn 85:65 – Fünf Spieler mit zweistelliger Punktausbeute

Die Brose Baskets spielen auf nationalem Parkett weiter in ihrer eigenen Liga. Im Rahmen des 28. Spieltages setzte sich der deutsche Meister im Bonner Telekom Dome gegen die Telekom Baskets Bonn mit 85:65 (45:36) durch. Damit holten sich die Oberfranken noch einmal neues Selbstvertrauen für das Top16-Endspiel gegen Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz.

Beko BBL: Brose Baskets vs. MHP Riesen LudwigsburgIm Rheinland trat das Team einmal Mehr souverän auf und überzeugte als geschlossene Einheit. Gleich fünf Spieler im Dress der Brose Baskets erreichten eine zweistellige Punktausbeute. Angeführt wurde das Quintett von Lucca Staiger, der mit fünf verwandelten Dreiern bei sechs Versuchen auf 19 Punkte kam und somit zu Bambergs Topwerfer avancierte. Ihm folgten Daniel Theis (16), Nicolò Melli (14), Brad Wanamaker (11) und Janis Strelnieks (10). Besser als Bambergs Nationalspieler scorte lediglich Bonns Tadas Klimavicius, der auf starke 22 Punkte kam. Im Gegensatz zu Staiger war Bonns Center jedoch über weite Strecken auf sich alleine gestellt. Einzig Sean Marshall, der das Groß seiner 17 Zähler im dritten Viertel einsammelte, stand dem Litauer zur Seite und sorgte für Entlastung.

Beide Trainer mussten in dieser Partie auf wichtige Leistungsträger verzichten. Während Bonns Coach Silvano Poropat auf Jimmy McKinney verzichten musste, fehlte beim Team von Andrea Trinchieri Nikos Zisis. Der „Lord of the Rings“ reiste aufgrund einer Grippe von Barcelona zurück in die Domstadt, während der Rest der Mannschaft direkt über Frankfurt nach Bonn aufbrach.

Doch auch ohne Zisis zeigte der deutsche Meister in der ehemaligen Bundeshauptstadt einen engagierten und gewohnt zielstrebigen Auftritt. Die Oberfranken lagen dabei von Beginn an in Führung, die gastgebenden Bonner ließen sich aber während der ersten Halbzeit nie richtig abschütteln. Obwohl sich die Rheinländer im ersten Durchgang acht Ballverluste (Bamberg drei) erlaubten und auch in Sachen Trefferquote (42:52 Prozent) im Vergleich zu Bamberg Nachteile hatten, kämpften sie verbissen, um stets auf Tuchfühlung zu bleiben. In erster Linie konnten sich die Hausherren bei Tadas Klimavicius bedanken, der sein Team mit 14 Punkten in ebenso vielen Minuten souverän anführte, zu oft allerdings auf sich allein gestellt war. Bamberg dagegen hatte gleich zwei Spieler, die von der Bonner Defense kaum zu stoppen waren. Die Nationalspieler Lucca Staiger und Daniel Theis waren im wahrsten Sinne des Wortes „unstoppable“ und erzielten bei einer 100 prozentigen Trefferquote aus dem Feld 16 beziehungsweise zwölf Punkte, was zu einer 45:36-Pausenführung führte.

Beko BBL: Brose Baskets vs. Fraport SkylinersBambergs Topscorer zur Pause konnten sich im zweiten Durchgang dann deutlich zurücknehmen, da die Teamkollegen, in erster Linie Nicolò Melli (zehn Punkte im dritten Viertel), Brad Wanamaker und Janis Strelnieks, das Scoring übernahmen. Auf der Gegenseite fand neben Klimavicius einzig Sean Marshall mehr und mehr seinen Rhythmus und unterstützte seinen litauischen Center. Dennoch schafften es die Mannen von Andrea Trinchieri dank ihrer gut funktionierenden Verteidigung, ihren Kontrahenten stets in einem gesunden Maß auf Abstand zu halten – Bonn kam auch in der zweiten Halbzeit nie näher als auf sechs Zähler heran (Bamberg führte vor dem Schlussviertel 64:59). Im Schlussabschnitt legten Brad Wanamaker & Co. nochmals eine Schippe drauf, erspielten sich aus einer bärenstarken Verteidigung heraus wieder einen zweistelligen Vorsprung, den sie dann bis zum Schluss clever verwalteten. Mit 85:65 fiel der Erfolg am Ende dann sogar noch sehr deutlich aus und der Titelverteidiger rehabilitierte sich von der Euroleague-Niederlage unter der Woche. Zudem holten sich die Bamberger neues Selbstvertrauen für den finalen Showdown am kommenden Donnerstag gegen Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz.

Durch ihre geschlossene Teamleistung waren die Brose Baskets den Telekom Baskets Bonn in jeder Kategorie überlegen und konnten so stets, wenn Bonn in den ersten drei Vierteln wieder eine Aufholjagd startete und das Publikum ins Spiel zurückholte, die Intensität erhöhen. Dank ihrer 51 Prozent Trefferquote aus dem Feld konnten die Oberfranken in solchen Phasen immer erfolgreich abschließen und den berühmten „Silencer“ im Bonner Korb versenken. Hinzu kam eben, das neben McKinney, der nicht im Kader stand, mit Eugene Lawrence und Aaron White wichtige Offensivstützen im rheinischen Angriffsspiel wegbrachen und es Bambergs Defense, die insbesondere im Schlussviertel hervorragend funktionierte und nur sechs Punkte zuließ, erlaubte, sich auf in erster Linie auf Klimavicius zu konzentrieren.

Fazit von Headcoach Andrea Trinchieri:

„Wir haben so gespielt, wie wir es in einer Partie wie dieser tun müssen. Nach unserem Euroleague-Spiel in Barcelona haben uns die Jungs mit den frischeren Beinen viel Energie gegeben und die Grundlage für ein starkes letztes Viertel geschaffen. Besonders unsere deutsche Garde hat mit 45 Punkten einen Großteil zum Sieg beigetragen.“

Telekom Baskets Bonn vs. Brose Baskets 65:85 (16:20; 20:25; 23:20; 6:20)

Telekom Baskets Bonn: Klimavicius (22), Marshall (17), White (6), Philmore (5), Clarke (4), Mädrich (4), Hall (3), Lawrence (2), Koch (2), Mangold
Brose Baskets: Staiger (19), Theis (15), Melli (14), Wanamaker (11), Strelnieks (10), Harris (9), Nikolic (3), Radosevic (2), Idbihi (2), Miller, Heckmann

Fotos: Matthias Schramm