Der achte Titel ist zum Greifen nah

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Sport

Brose Baskets streben auch gegen Ulm den „Sweep“ an

Nach dem hochdramatischen 92:90-Sieg nach Verlängerung am Mittwochabend in Ulm stehen die Brose Baskets ganz kurz vor dem erneuten Titelgewinn. Dem alten – und wohl auch zukünftigen – deutschen Meister fehlt gegen Finalkontrahent Ratiopharm Ulm noch ein Sieg, um auch diese Serie vorzeitig mit 3:0 zu beenden. Am Sonntagnachmittag (ab 15 Uhr) haben die Mannen um Kapitän Brad Wanamaker in eigener Halle ihren ersten von drei Matchbällen.

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm UlmDie Ulmer hatten am Mittwoch ihre große Chance, den Durchmarsch der Bamberger zu verhindern, doch sowohl Da´Sean Butler, der bis zu dieser Spielsequenz 5/5 Dreier versenkte, als auch Ulms Topscorer Per Günther scheiterten mit ihren letzten Wurfversuchen. Kurz zuvor machte es der letztjährige Finals- und aktuelle Hauptrunden-MVP Brad Wanamaker aus Bamberger Sicht besser und legte den Ball nach einer sehenswerten Einzelleistung zum 92:90-Sieg in den Korb.

Auch wenn mit Rückblick auf Spiel eins und Bambergs bisherigem Saisonverlauf aktuell alles für die Brose Baskets spricht, erwarten beide Trainer für das dritte Finale zum wiederholten Male einen Kampf auf Messers Schneide. „Ulm verdient unseren größten Respekt. Sie haben großartig gespielt. Und nichts anderes erwarte ich auch am Sonntag“, sagte Brose-Chefcoach Andrea Trinchieri nach Spielschluss am Mittwoch. Und auch sein Gegenüber Thorsten Leibenath hat diese Serie für seine Ulmer noch längst nicht abgeschrieben: „Am Sonntag werden wir dann nochmal alles geben. Wir wollen die Serie zurück nach Ulm holen.“

Playoffs 2016 - Finale 1: Brose Baskets vs. Ratiopharm UlmIn der Geschichte der Beko BBL ist es allerdings erst viermal einer Mannschaft gelungen, einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg zu verwandeln. Auf der anderen Seite haben Bambergs Korbjäger ebenfalls Chancen auf einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Bislang schafften es nur Leverkusen (1992 und 1994) und Berlin (1998 und 2002), den Gewinn einer Meisterschaft ohne eine einzige Playoff-Niederlage perfekt zu machen. Blickt man hierbei auf die aktuelle Heimbilanz der Oberfranken, die all ihre bisherigen 22 Bundesligaheimspiele für sich entschieden haben, gibt es bald eine fünfte Mannschaft, der dieses Kunststück gelang.

Vor den Geschichtsbüchern und einer möglichen Meisterparty stehen allerdings noch einmal 40 intensive Basketballminuten. „Die Ulmer werden uns sicherlich nichts schenken“, erwartet auch Nicolò Melli eine erneut unermüdlich kämpfende Ulmer Mannschaft. Angeführt von Nationalspieler Per Günther, der mit 39 Punkten und 14 Assists in zwei Spielen eine überragende Finalserie spielt, werden die Ratiopharm-Korbjäger trotz ihrer kleinen Sieben-Mann-Rotation wieder an ihr Leistungslimit gehen. Bislang hatten es die Ulmer stets geschafft, den Bambergern einen sportlich hochwertigen Kampf zu liefern, das deutliche Ergebnis aus Spiel eins darf keinesfalls über die Ulmer Leistung hinwegtäuschen. Favorit am Sonntag bleiben aber dennoch die Brose Baskets!

Fotos: Matthias Schramm