Duell der Champions zum Saisonauftakt

Duell der Champions zum Saisonauftakt
Sport

Brose Bamberg startet mit Heimspiel gegen Frankfurt in die längste Saison der Clubgeschichte

Das Warten hat ein Ende! Am Freitagabend eröffnet der deutsche Meister Brose Bamberg mit einem Heimspiel die Spielzeit 2016/2017. Ab 19 Uhr gibt dabei kein Geringerer als der amtierende FIBA Europe Cup-Champion, die Fraport Skyliners, seine Visitenkarte in der BROSE ARENA ab und läutet damit die Jagd auf das Überteam der vergangenen Saison ein.

Mit dem Duell gegen Frankfurt startet für die Mannschaft von Headcoach Andrea Trinchieri eine Spielzeit, die die längste der bisherigen Vereinsgeschichte darstellen soll. Bedingt durch den neuen Modus der Euroleague, der den Teams quasi eine eigene Liga abverlangt, stehen allein in den Hauptrunden der beiden Wettbewerbe 64 Saisonspiele an. Hinzu sollen dann noch der Pokal und die jeweiligen Playoffs kommen, sodass am Ende schnell 80-90 Partien auf dem Zähler stehen könnten.

Allein schon aus diesem Grund haben die Oberfranken das Personal der letzten Saison weitestgehend zusammen gehalten und den Kader in der Breite verstärkt. Einzig Teamkapitän Brad Wanamaker hat Bamberg den Rücken gekehrt und sich Darussafaka Dogus Istanbul angeschlossen. Im Gegenzug hat man sich mit Fabien Causeur vom Euroleague-Final-Four-Teilnehmer Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz, Nationalspieler Maodo Lô und mit dem All-Time-Eurocup-Rebounder Vladimir Veremeenko verstärkt. Trotz des tieferen Kaders ist Bambergs Meistercoach gespannt, wie sich seine Mannschaft angesichts dieses Mammutprogramms präsentieren wird. „Wir konnten das Team im Kern zusammenhalten. Aber die Dynamik ist komplett neu. Wir wissen jetzt noch nicht, wie wir am Ende aussehen werden. Wir müssen unsere Rotation vergrößern und den jungen Spielern Spielzeit geben. Wir werden in diesem Spiel auf jene, in einem anderen auf diese Spieler verzichten müssen, ohne dass wir unseren Spielstil verlieren. Das ist ein Prozess, der Zeit in Anspruch nehmen wird“, so der Italiener.

Siege gegen Mailand, Trento und Ludwigsburg

Erschwert beziehungsweise verlangsamt wird dieser Prozess jedoch durch die Rückkehr und Eingliederung des Nationalspieler-Trios Daniel Theis, Patrick Heckmann und Neuzugang Maodo Lô. Nach der erfolgreichen EM-Qualifikation hatte Trinchieri „nur zweieinhalb Trainingseinheiten zusammen. Das wird den Prozess zusätzlich verlangsamen.“ Abschließend fehlt auch noch Leon Radosevic, der sich nach einer Operation am rechten Sprunggelenk im Aufbautraining befindet, dem Team allerdings eine gewisse Zeit fehlen wird. „Er macht täglich Fortschritte. Er ist ein wichtiger Teil unserer großen Rotation und wir geben ihm die Zeit, die er braucht. Die ersten Spiele wird er nicht dabei sein“, so Trinchieri. Doch auch ohne dieses Quartett zeigte Brose Bamberg in der Vorbereitung eine bestechende Frühform und konnte unter anderem gegen EA7 Emporio Armani Mailand, Aquila Basket Trento und die MHP Riesen Ludwigsburg Siege erringen. Im letzten Test zogen sich mit Elias Harris und Aleksej Nikolic zwei weitere Spieler Verletzungen zu, deren Einsätze am Freitag fraglich sind.

Im Gegensatz zu den Bambergern mussten die Frankfurter nach ihrer sehr erfolgreichen Spielzeit deutlich mehr Federn lassen. Vom Topscorer-Quintett der vergangenen Saison steht aktuell nur noch Urgestein Quantez Robertson zur Verfügung. Philip Scrubb trägt zwar auch weiterhin das Skyliners-Trikot, fällt aufgrund einer Knieverletzung jedoch längerfristig aus. Point Guard Jordan Theodore, Forward Aaron Doornekamp sowie Big Man Johannes Voigtmann haben die Hessen verlassen. Neben Voigtmann haben auch Danilo Barthel und Konstantin Klein neue Herausforderungen gefunden. Für die deutschen Spots im Roster sicherten sich die Frankfurter Verantwortlichen mit dem 16 Jahre alten Isaac Bonga eines der größten deutschen Talente. Aus München kam der junge 2,17m große Daniel Mayr. Dem 21 Jahre alten Stefan Ilzhöfer trauen Experten sogar eine Starterrolle zu. Doch einzig der 20 Jahre alte Center Mahir Agva – er kam aus Tübingen – verfügt neben Talent auch bereits über nennenswerte BBL-Erfahrung aus der letzten Saison. Neuer „Kopf“ der Frankfurter ist Markel Starks, ein Point Guard, der in Italiens zweiter und erster Liga sowie in Australien mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Auf den Positionen drei und vier soll Rookie Shavon Shields für Furore sorgen. Zu welchen Leistungen Shields fähig ist, zeigte er unter anderem bei der 69:74-Niederlage im FIBA Intercontinental Cup (Weltpokal) gegen Guaros de Lara aus Venezuela. Neben all dem personellen Aderlass müssen die Skyliners auch noch auf ihren Headcoach Gordon Herbert verzichten. Der Kanadier unterzog sich einer Rücken-Operation und wird interimsweise von Klaus Perwas vertreten.