In Würzburg „ist es sehr schwer zu spielen“

In Würzburg „ist es sehr schwer zu spielen“
Sport

Brose Bamberg reist als Tabellenführer zum Frankenderby

Nach drei relativ lockeren Siegen zum Saisonauftakt steht für Brose Bamberg nun ein erstes kleines Saisonhighlight an. Am Freitag (18:30 Uhr) gastiert der noch verlustpunktfreie Tabellenführer im Duell der Gegensätze bei den noch sieglosen unterfränkischen Rivalen s.Oliver Würzburg.

easyCredit BBL - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. WALTER Tigers TübingenDas letzte Frankenderby zwischen beiden Mannschaften ging im Playoff-Viertelfinale der abgelaufenen Saison über die Bühne. Damals hatten die Mannen von Headcoach Douglas Spradley in drei Duellen nicht den Hauch einer Chance und mussten sich mit 0:3 in die Sommerpause verabschieden. Obwohl Würzburgs Trainer seinem Kader mit Vladimir Mihailovic und Jake Odum zwei weitere Offensivwaffen hinzufügte und den Kern der Mannschaft halten konnte, sind die Unterfranken in dieser Spielzeit noch nicht in Tritt gekommen. Ähnlich ihrer Playoff-Bilanz stehen für Würzburg auch aktuell drei Niederlagen ohne einen einzigen Sieg zu Buche, was aktuell den 18. und somit letzten Tabellenplatz bedeutet.

Den aktuellen Formkurven beider Teams zur Folge spricht auch am Freitagabend wenig dafür, dass die Korbjäger vom Main ausgerechnet im Duell mit dem Meister ihren ersten Saisonsieg einfahren können. Vor allem defensiv präsentierten sich dioe Würzburger mit im Schnitt knapp 85 kassierten Punkten bislang nicht konstant genug – und genau das könnte ihnen trotz der eigenen Fans im Rücken auch im Frankenderby zum Verhängnis werden.

Bamberger Auftritte bisher sehr dominant

Brose Bamberg zeigte sich bislang zu dominant an beiden Enden des Feldes und fegte seine drei Gegner – Frankfurt, Braunschweig und zuletzt Tübingen – im Schnitt mit einer Differenz von knapp 39 Punkten vom Parkett. Dabei erwischten die Akteure unter Anleitung von Andrea Trinchieri stets einen hervorragenden Auftakt und erspielten sich bereits im ersten Viertel eine zweistellige Führung. Gegen Tübingen benötigten die Bamberger dafür gerade einmal dreieinhalb Minuten, um nach einem Miller-Dreier 10:0 in Front zu liegen. Im weiteren Verlauf stemmten sich die Schwaben zwar couragiert dagegen, doch ohne Point Guard Jared Jordan kam zu wenig Struktur ins Angriffsspiel der Tigers.

easyCredit BBL - 3. Spieltag: Brose Bamberg vs. WALTER Tigers TübingenCoach Trinchieri nutzte einmal mehr die Gelegenheit, um die Tiefe seines Kaders voll auszuspielen. Dabei gönnte sich der Italiener sogar den Luxus auf Nikos Zisis zu verzichten. Der Grieche trug aus dem Braunschweig-Spiel eine leichte Knöchelblessur davon und wurde vorsichtshalber geschont. Anstelle des routinierten Guards erhielt der junge Aleksej Nikolic, der zwei Tage zuvor für die Baunach Young Pikes in der ProA gegen den Mitteldeutschen BC 28 Punkte und sechs Assists auflegte, das Vertrauen des Meistertrainers. Der 21 Jahre alte Aufbauspieler knüpfte bei seinem ersten BBL-Auftritt in der noch jungen Saison nahtlos an seine gute Leistung an und steuerte zehn Punkte, drei Assists und drei Steals bei. Unterstützung im Spielaufbau bekam der Youngster von Nationalspieler und Neuzugang Maodo Lô, der zu seinem ersten Einsatz im Brose-Jersey kam und sich am Ende mit sechs Punkten und zwei Assists in die Statistik eintrug.

Aufgrund dieser bestechenden Frühform scheint Brose Bamberg trotz des Ausfalls von Centerspieler Leon Radosevic für die Aufgabe in Unterfranken bestens gewappnet zu sein. Allerdings müssen sich die Oberfranken in der Würzburger „Turnhölle“ auf erbitterten Widerstand einstellen. Angestachelt von den eigenen Fans und der besonderen sportlichen Rivalität werden die Spieler von s.Oliver auf dem Feld die berühmten 110 Prozent geben, um der scheinbaren Übermacht Paroli bieten zu können.

Der besonderen Ausgangslage in Würzburg ist sich auch Darius Miller bewusst und warnt seine Teamkollegen: „Wir sind gut in die Saison gestartet. Das heißt aber nicht, dass es uns immer gelingen wird, jeden Gegner aus der Halle zu schießen.“ Der US-Forward weiß, dass Würzburg noch keinen Sieg auf dem Konto hat, „allerdings ist es sehr schwer bei ihnen zu spielen. Natürlich fahren wir aber dorthin, um das Spiel zu gewinnen. Es steht nach wie vor im Vordergrund, dass wir uns noch finden und einspielen.“

Yassin Idbihi fehlt Bamberg und Baunach

Ebenfalls verletzungsbedingt außer Gefecht gesetzt ist derzeit Yassin Idbihi. Der Center-Routinier, der in dieser Saison vorwiegend den jungen Baunachern mit seiner Erfahrung helfen soll, wurde vergangene Woche am Knie operiert, nachdem er zuvor über Probleme klagte. Der Eingriff verlief zwar komplikationslos und Idbihi befindet sich bereits wieder im Aufbautraining, wann er allerdings auf das Parkett zurückkehren wird, kann noch nicht vorhergesagt werden.

Fotos: Matthias Schramm