Am Mittwoch (20:30 Uhr) empfängt Brose Bamberg die BG Göttingen zur vorgezogenen Partie des elften Spieltags der easyCredit BBL.
Der Meister rollt aktuell und hinterließ nach seinen bisherigen vier siegreichen Auftritten (zweimal auswärts, zweimal in der BROSE ARENA) beim Gegner frustrierte Fans, ratlose Coaches und eine Differenz von knapp 36 Punkten im Schnitt. Umso überraschender war der Start ins zurückliegende Frankenderby gegen s.Oliver Würzburg. Plötzlich lag Bamberg mit zehn Punkten gegen aufmerksame Unterfranken zurück. Dann übernahm Janis Strelnieks und regelte die Sache im Sinne des Tabellenführers. Angeführt vom Letten legte Brose Bamberg von der 7. Minute des ersten Viertels bis zur 7. Minute des zweiten Viertels einen sagenhaften Lauf von 34:6 Punkten hin. Der nächste Gegner war abgehakt. Zufrieden war Broses Headcoach Andrea Trinchieri angesichts der kommenden Aufgaben aber nicht: „Wie wir gespielt haben, reicht noch nicht für die Euroleague, wir haben noch Arbeit vor uns.“
Das Spiel am Mittwoch ist die letzte Möglichkeit, sich für die internationalen Aufgaben in Form zu bringen. Fünf Tage hatte Trinchieri Zeit, mit seiner Mannschaft den schwierigen Spagat zu schaffen, sich auf die Euroleague vorzubereiten und gleichzeitig nicht die Konzentration auf Göttingen zu verlieren. Der Headcoach: „Es ist wie es ist. Wenn man ein Problem sucht, wird man ein Problem finden. Wenn man sich stattdessen auf ein Ziel fokussiert, tritt das Problem in den Hintergrund: Wir müssen bereit sein für diese Spiele. Wir müssen am Mittwoch liefern und am Freitag. Es werden unterschiedliche Spiele sein, aber wir müssen in beiden Fällen unser Bestes geben und manchmal wird auch unser Bestes nicht reichen.“
So ergeht es auch seinem Kollegen bei der BG Göttingen, Johann Roijakkers. Er kommt nach einem starken Auftritt dennoch mit einer Niederlage aus dem Niedersachsenderby gegen die EWE Baskets Oldenburg im Gepäck nach Bamberg. Bis zur Halbzeit hatte sein Team das Spiel kontrolliert und sogar eine knappe Führung mit in die Pause genommen. Am Ende reichte es nicht. Roijakkers war trotzdem zufrieden: „Ich bin sehr stolz, dass wir hier in Oldenburg zwei Viertel gewonnen haben. Es ist unglaublich, dass wir zur Halbzeit sogar geführt haben. Ich bin beeindruckt von meiner Mannschaft, wie sie reboundet und kämpft.“ Vor allem Scott Eatherton beeindruckt in beiden Disziplinen. Der 2,03m große Forward kam aus der zweiten italienischen Liga und führt die easyCredit BBL inzwischen bei den offensiven Rebounds an. In der Gesamtstatistik liegt er mit 9,0 gesicherten Abprallern hauchdünn auf dem zweiten Platz. Sein Scoring-Potential beweisen u.a. 20 Punkte im Spiel gegen München. Unterstützung bekommt der Göttinger Topscorer (15,8 PpS) von den Veteranen Benas Veikalas (12,3 PpS) und Adam Waleskowski (11,3 PpS). Letzterer ist auf und neben dem Court der verlängerte Arm von Roijakkers, der – Geld ist knapp – auf einen regulären Assistant Coach verzichten muss.
Am Donnerstagnachmittag reist Brose Bamberg nach Istanbul, wo am Freitag der Turkish Airlines Euroleague-Auftakt gegen Fenerbahce Istanbul ansteht. Telekombasketball zeigt das Spiel live aus der 13.500 Zuschauer fassenden Ülker Sports Arena.