Brose Bamberg tritt am Freitagabend zu einer Herkulesaufgabe in Spanien an
Mit der bitteren und unnötigen Niederlage gegen Panathinaikos Athen im Gepäck macht sich Brose Bamberg auf den Weg gen Spanien. Ziel der Oberfranken ist die zweitgrößte Stadt des Landes, Barcelona. Dort trifft man am Freitagabend (21 Uhr) im legendären Palau Blaugrana auf den FC Barcelona Lassa.
Maodo Lô und Brose Bamberg sind im Anflug auf Barcelona.
Bereits nach drei absolvierten Partien geht es in der vierten Spielrunde für beide Mannschaften um sehr viel: Aktuell weisen die Kontrahenten mit 1:2 Siegen die gleiche Bilanz auf und belegen Ränge zehn (Bamberg) und zwölf (Barcelona). Eines der Teams wird daher nach Spielende vorerst den Anschluss ans obere Mittelfeld der Tabelle verloren haben.
Obwohl die Spanier durch Spieler wie Juan Carlos Navarro, Joey Dorsey, Justin Doellmann, Ante Tomic, Stratos Perperoglou und Tyrese Rice mit einem wahren Starensemble aufwarten, läuft es aktuell nicht rund. Nach dem Auftaktsieg in Kasan mussten sich die Barca-Korbjäger zuhause Fenerbahce Istanbul mit 72:73 geschlagen geben und kassierten auch im ersten Teil dieses Doppelspieltags bei Roter Stern in Belgrad eine 65:76-Niederlage.
Dennoch steht Brose Bamberg vor einer Herkulesaufgabe: FCB-Trainer Georgios Bartzokas, der die Euroleague 2013 gewonnen hat und 2012/13 als Euroleague Coach of the Year geehrt wurde, weiß, wie man mit so einer Situation umgeht und hat auch das dafür benötigte Personal um sich versammelt. Neben den bereits erwähnten Namen um Superstar Navarro, die jedem Basketball-Fan ein Begriff sind, stehen in der Hauptstadt Kataloniens noch Kaliber wie Pau Ribas, Victor Claver oder auch Petteri Koponen unter Vertrag, die allesamt bereits internationale Titel sammeln konnten (Euroleague und/oder Eurocup bzw. ULEB Cup).
Angeschlagenes Barca-Starensemble als Bamberger Chance?
Aus dem verpassten Sieg gegen Athen wird Coach Trinchieri (Bildmitte) seine Lehren ziehen und sein Team neu ausrichten.
Doch auch Superstars sind nicht frei von Verletzungen: Petteri Koponen zum Beispiel konnte nach seinem Wechsel noch kein einziges Spiel für seinen neuen Arbeitgeber absolvieren. Der finnische Guard hatte lange mit den Folgen eines Verkehrsunfalls zu kämpfen und konnte erst in der letzten Woche erstmals eine komplette Trainingseinheit mit seinen Mannschaftskollegen absolvieren. Ebenfalls angeschlagen ist Pau Ribas, dessen Einsatz gegen Bamberg nach seiner Achillessehnen-Verletzung aus dem Spiel in Belgrad als höchst unwahrscheinlich gilt.
Genau daraus könnten die Oberfranken am Freitag Kapital schlagen. Nachdem am Mittwoch Center Leon Radosevic sein Comeback feierte, steht Coach Trinchieri aktuell der komplette Kader zur Verfügung. Allerdinsg dürfte der Kern des Brose-Teams um Routinier Nikos Zisis keine allzu guten Erinnerungen an das letzte Gastspiel in Barcelona haben. Nachdem Bamberg im TOP16 der abgelaufenen Saison das Hinspiel 74:70 gewinnen und damit überhaupt den ersten Sieg über eine Mannschaft aus Barcelona erringen konnte, setzte es im Rückspiel eine deutliche 57:75-Klatsche. Die ewige Bilanz steht aktuell bei 5:1 für die Spanier, doch mit einer ähnlich kampfstarken Leistung wie zuletzt gegen Athen – dieses Mal aber über 40 Minuten – ist eine Überraschung durchaus im Bereich des Möglichen.
