Bamberg vs. München: Das Duell der Alphatiere

Bamberg vs. München: Das Duell der Alphatiere
Sport

Brose Bamberg erwartet Bayern-Basketballer zum Südgipfel

Es ist angerichtet: Am Sonntagabend zur Primetime (20:30 Uhr) steht der easyCredit BBL das absolute Topspiel ins Haus. Im „Klassiker der Neuzeit“ treffen Brose Bamberg und der FC Bayern München Basketball in der BROSE ARENA aufeinander.

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Fabien Causeur und Elias Harris treffen am Sonntag mit Bamberg auf Bayern München.

Beide Mannschaften stehen in der Liga aktuell noch ohne Verlustpunkte auf Rang eins (Bamberg) und drei (München). Doch in diesem Spiel geht es wie immer um mehr als „nur“ zwei Punkte: Es geht ums Prestige und die Vormachtstellung im deutschen Basketball. Als Meister, Liga-Tabellenführer und einziger deutscher Euroleague-Teilnehmer hat Brose Bamberg aktuell die Nase vorne, doch die Bayern haben im Sommer beinahe jeden Stein auf links gedreht und gehen in dieser Saison für jeden Fans sichtbar voll auf Angriff.

Nach dem blamablen 0:3-Playoff-Aus gegen den späteren Meister aus der Domstadt haben die Münchener nicht nur an ihrem Kader deutlich nachgebessert, sondern auch auf der Trainerbank. Für den aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Svetislav Pesic hat mit Aleksandar „Sasa“ Djordjevic ein echter Trainerfuchs das Zepter übernommen. Der Serbe, der im Sommer auch noch als Nationaltrainer bei den Olympischen Spielen für sein Heimatland an der Seitenlinie stand, musste sich der Herausforderung stellen, nach prominenten Abgängen wie John Bryant oder auch Paul Zipser (Chicago Bulls) ein neues Team auf die Beine zu stellen. Mit den Neuzugängen Devin Booker, Ondrej Balvin, Vladimir Lucic und Reggie Redding hat der FCBB erwartungsgemäß namhaft nachverpflichtet. Zuletzt konnte man auch den NBA-erfahrenen Nick Johnson für die Aufbauposition gewinnen, der gegen Brose Bamberg möglicherweise sein Debüt im Bayern-Trikot geben wird.

Nach dem personellen Umbruchs läuft es bei den Landeshauptstädtern sportlich bisher nach Plan. Neben der heimischen Liga sind die Mannen von der Isar auch international im zweitklassigen EuroCup im Einsatz. Dort sind die Bayern angetreten, um den Wettbewerb zu gewinnen, wie Coach Djordjevic bereits zu Saisonbeginn verlauten ließ. Für den Serben ist es das Ziel, die „Rothosen“ zukünftig fest in der Euroleague zu etablieren. Zuletzt hatten die Bayern im EuroCup allerdigs eine spielfreie Woche und konnten sich demnach in aller Ruhe auf das BBL-Spitzenspiel vorbereiten und Neuzugang Johnson ins Teamgefüge integrieren.

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Am Sonntag sind auch die Fans in der BROSE ARENA wieder gefragt. Gegen den Erzrivalen ist jede Unterstützung erforderlich.

Brose Bamberg dagegen war unter der Woche am Donnerstagabend im Einsatz und musste gegen Mailand sogar in die Verlängerung. Am Ende rappelten sich Elias Harris & Co. nach einer schwachen ersten Halbzeit allerdigs auf, kämpften sich trotz vieler Schwierigkeiten ins Spiel zurück und letztlich über die Overtime zum Sieg (106:102). Getragen wurden die Oberfranken dabei in erster Linie von Darius Miller, der es am Sonntag auf der Flügelposition unter anderem mit Bayern-Kapitän Bryce Taylor zu tun bekommen wird.

Auch mit Müdigkeit in den Beinen müssen die Mannen von Headcoach Andrea Trinchieri mit den eigenen Fans im Rücken alles geben: München erzielt im Schnitt mehr Punkte (86,3:85,3), hat die bessere Wurfquote (58:50,6 Prozent) und verteilt mehr Assists (24,3:19,8), Bambergs Vorteil liegt bei den Rebounds, wo Nicoló Melli & Co. 36,4 freie Bälle abgreifen (Bayern 33). In ihren vergangen Partien offenbarten die Bayern allerdings auch enorme Schwächen im Verwalten eines Vorsprungs. In den letzten beiden Heimspielen gegen Murcia und Tübingen brillierten Taylor & Co. im ersten Durchgang und spielten ihre Gegner förmlich an die Wand, nach dem Seitenwechsel wirkte das Team nachlässig, unkonzentriert und geriet am Ende fast noch auf die Verliererstraße.

Aber egal, was vorher war. Was zählt, zeigt sich am Sonntag auf dem Parkett der BROSE ARENA und Brose Bamberg, das eventuell weiterhin auf Vladimir Veremeenko verzichten muss, will seinen Heimvorteil mit aller Macht nutzen, um auch nach dem achten Spieltag verlustpunktfrei an der Tabellenspitze zu trohnen.

Fotos: Matthias Schramm