Meister Brose Bamberg trifft auf Pokalsieger Alba Berlin
Ehe das Team von Brose Bamberg Anfang kommender Woche mal wieder ein paar Tage durchschnaufen kann, steht am Sonntag noch ein weiterer harter Prüfstein auf dem Programm. In der easyCredit BBL kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden amtierenden Titelträger. Ab 15:30 Uhr wartet Pokalsieger Alba Berlin in der Mercedes Benz-Arena auf die Bamberger Titelverteidiger.
Obwohl sich die Albatrosse unter der Woche im Eurocup eine böse 80:105-Klatsche bei Montakit Fuenlabrada abgeholt haben, scheinen sie rechtzeitig zum Duell mit dem reisegestressten Meister allmählich in Fahrt zu kommen. In der Bundesliga landeten die Hauptstädter zuletzt zwei Siege in Folge. Nach dem 81:77-Erfolg in eigener Halle über Phoenix Hagen war insbesondere der Auswärtssieg (79:73) bei den MHP Riesen Ludwigsburg besonders wichtig. Dabei freute sich Alba-Coach Ahmet Caki – der Türke wechselte vor der Saison als Nachfolger von Sasa Obradovic von Bambergs Euroleague-Kontrahenten Efes Istanbul an die Spree – nicht nur über zwei wichtige Punkte, sondern auch über das Debüt von Malcolm Miller. Der sprunggewaltige US-Forward verletzte sich bereits in der Vorbereitung, lieferte aber gleich bei seinem ersten Einsatz im Alba-Trikot wichtige, teils spektakuläre Impulse.
Punktemäßig angeführt werden die Spreestädter von Elmedin Kikanovic. Der bosnische Center bringt es bislang auf knapp 17 Zähler pro Partie und sammelt dazu noch fünf Rebounds ein. Minimal besser in Sachen Rebounding war bislang Tony Gaffney (5,2 RpS.), der sich allerdings jüngst einen Bruch der Mittelhand zuzog und den Berlinern seitdem fehlt. Umso wichtiger ist für den momentanen Tabellensechsten die Rückkehr von Miller, der in Fuenlabrada mit acht Boards seine Effektivität untermauerte. Der Kopf des Berliner Spiels ist Peyton Siva, der pro Partie knapp sechs Vorlagen verteilt.
Reichen Bambergs Kraft und Konzentration?
Während sich die Berliner also im leichten Aufwärtstrend befinden, bleibt auf Bamberger Seiten abzuwarten, wie lange Kraft und Konzentration ausreichen. Das Spiel in der Bundeshauptstadt ist für die Mannschaft von Andrea Trinchieri das fünfte innerhalb von zehn Tagen. Da mit Elias Harris und Vladimir Veremeenko auch weiterhin zwei wichtige Stützen des Teams verletzungsbedingt wegbrechen, lastet erneut viel Verantwortung auf dem restlichen Kader. Dieser muss zeigen, wie er mit einer abermals knappen Euroleague-Niederlage – dieses Mal allerdings nach deutlicher Führung zur Pause – umgeht und in Berlin alles in die Waagschale werfen.
Spielentscheidend könnte erneut die Intensität in der Verteidigung werden. Bamberg auf der einen Seite ist bekannt dafür, in der Defense Beton anzurühren und gestattet seinen BBl-Kontrahenten bislang nur knapp 62 Zähler. Berlin auf der anderen Seite setzt in diesem Jahr verstärkt auf Angriff, was oft zu Lasten der eigenen Abwehr geht. Unter Ahmet Caki kassieren die Albatrosse im Schnitt über 85 Punkte.
In der Hauptstadt kann Brose Bamberg auch wieder auf Unterstützung der eigenen Fans bauen. Über 100 Freaks machen am Sonntag auf den Weg, um ihr Team in der Arena am Berliner Ostbahnhof zum Sieg zu pushen.