Verkehrsberuhigter Bereich – Neuerungen zum Parken – Gemischte Stimmung
Der Einkaufsstraße Lange Straße in der Bamberger Innenstadt stehen mehrere verkehrsregelnde Maßnahmen bevor: Neben der Einführung eines Tempo-20-Bereichs, wird Passanten, Auto- und Fahrradfahrern eine Neuaufteilung des Straßenraums erwarten und die Parkmöglichkeiten eingeschränkt. Bei den ansässigen Betrieben stößt man hierbei auf eher gemischte Gefühle.
Neues Tempolimit
Mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen war einer der Gründe für die Einführung einer neuen Geschwindigkeitsbegrenzung in der Langen Straße im Herzen Bambergs: Letzte Woche wurden die neuen Schilder enthüllt – 20km/h gilt nun als neues Tempolimit für die Autofahrer in der Einkaufsstraße, welche damit als „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ ausgeschildert wird. Mit dem Umbau des Gehwegs zwischen Hausnummer. 3 „Wallensteinpassage“ und Hausnummer 13 im November 2016 und der Neuprogrammierung der Ampelanlage am Obstmarkt waren alle Voraussetzungen für dieses Vorhaben erfüllt.
Kein Radweg mehr – dafür entzerrter Fußgängerverkehr?
Auch die Bamberger Fahrradfahrer mussten sich umgewöhnen: Schon seit Längerem werden die Radfahrer auf Höhe der Sparkasse, die momentan umgebaut wird, auf die Straße umgeleitet. Und auch der einstige Radweg nach der Baustelle ist mittlerweile verschwunden. Die Stadt hat dort neues Pflaster verlegt und verlagert damit die Freischankflächen, die im Sommer mit Stühlen und Tischen der ansässigen Cafés belegt sind, auf den ehemaligen Radweg. Diese Maßnahme soll den teils etwas engen Raum zwischen Geschäften, Gehweg und Bestuhlung entzerren und an dieser Stelle Platz für einen entspannteren Fußgängerverkehr machen. Auch von der Möglichkeit einer besseren Warenpräsentation sollen die umliegenden Geschäfte profitieren. Dafür teilen sich nun Autofahrer und Fahrradfahrer die Fahrbahn.
Änderungen der Parkregelungen
Weitere Neuregelungen gibt es bezüglich des Parkens in der Langen Straße. Galt zuvor ein eingeschränktes Halteverbot, das den Autofahrern zwischen sechs und 20 Uhr ein kurzzeitiges Parken erlaubte, wurde diese Regelung nun aufgehoben. Zumindest für die Dauer des Bauprojekts „Quartier an der Stadtmauer“ an der alten Sparkasse ist weder das Kurz-Parken, noch das Parken zwischen 20 und sechs Uhr, dort zugelassen. Aufgrund der beschränkten Flächen durch die Baustellen dürfen Wagen hier nur zum Be- und Entladen der ansässigen Geschäfte halten.
In der Langen Straße stehen somit neben der erwähnten Ladezone insgesamt 14 Stellplätze und ein Behinderten-Parkplatz zur Verfügung. Taxiplätze sollen vermutlich vor den Häusern mit den Nummern 28 und 30 entstehen.
Gemischtes Stimmungsbild
Fragt man die Inhaber und Betreiber der ansässigen Geschäfte und Cafés nach Ihrer Meinung zu den geplanten beziehungsweise bereits umgesetzten Neuregelungen stößt man auf ein eher gemischtes Echo. Sowohl beim Hotel-Konditorei-Cafe Graupner als auch in der Eismanufaktur und Kaffeehaus Weiß ist man sich der Sinnhaftigkeit der Veränderungen unsicher. Tom Sanderbrand aus der Eismanufaktur und Kaffeehaus Weiß merkt an, dass sich für die Cafés wenig ändert, eine Vergrößerung der Freischankflächen findet nicht statt und er bezweifelt, dass der etwas breitere Fußweg einen so großen Unterschied machen wird.
Dieser Meinung schließt man sich auch im Graupner an, hier macht die Verschiebung und damit Verbreiterung des Weges nur 30cm aus. Auch den Wegfall des Radwegs betrachtet man hier mit kritischen Augen.
Die Lange Straße ist allgemein eine sehr stark befahrene und relativ enge Straße. Die gemeinsame Nutzung der Fahrbahn von Auto- und Radfahrern ruft auch bei den Bamberger Radlern wenig Verständnis hervor, macht es das Radeln dort doch zu einer unsichereren Angelegenheit.
Geschäftsführer Speer vom ansässigen Modegeschäft Speer ist gespannt, was der neue „verkehrsberuhigte Bereich“ in der Langen Straße verändern wird. Für seinen Betrieb sieht er durch die Neuerung keine großen Veränderungen kommen, wichtig sei, dass die Baustellen in der Langen Straße bald fertig gestellt werden, um das Verkehrsaufkommen wieder reibungslos fließen zu lassen.