Schöne Objekte in marodem Zustand
Sie sind architektonisch wertvoll und sie sind vom Verfall bedroht. Die Blüte einer ganzen Reihe von Einzeldenkmälern in Bamberg ist längst vorbei. Jetzt harren sie auf bessere Zeiten.

Gleich zwei vom Verfall bedrohte Einzeldenkmäler in der Unteren Königstraße: Hausnummern 13/15 und 17.
In Bamberg gibt es derzeit achtzehn sanierungsbedürftige oder vom Verfall bedrohte Einzeldenkmäler. Das Baureferat der Stadt Bamberg führt über diese Objekte eine Liste. Auch wenn im vergangenen Jahr einige Gebäude von besagter Liste gestrichen wurden, bleiben immer noch genügend übrig, deren Verfall man mitunter zuschauen kann. Allen Gebäuden ist gemeinsam, dass sie derzeit nicht genutzt werden und ohne eine Sanierung auch nicht nutzbar sind. Die Gründe hierfür liegen nicht unbedingt im Desinteresse der Eigentümer, sondern auch Kosten oder die weiteren Herausforderungen einer Instandsetzung schrecken die Besitzer ab, zur Tat zu schreiten.
Dabei ist Bamberg eine Stadt, in der Denkmalpflege groß geschrieben wird. Etliche Restaurierungsfirmen, die Dienststelle Bamberg des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in Schloss Seehof und auch ein Lehrstuhl für Denkmalpflege sind in der Domstadt, die jährlich hunderttausende Touristen wegen ihrer architektonischen Highlights anzieht, beheimatet. Die ortsansässigen Denkmalpflegebetriebe kümmern sich beispielsweise nicht nur um Schlösser oder Kirchen, sondern auch um ‚normale Schöpfungen‘. Jeder kann sich mit einem denkmalgeschützten Haus oder einer historischen Ausstattung, z. B. Skulpturen oder Gemälden, an die Fachleute wenden. Denn Sinn und Zweck besteht darin – egal ob Sakral- oder Profanbau, ob groß oder klein – den historischen und geschichtlichen Wert für die Zukunft zu bewahren.
Gerade die Gärtnerstadt in Bamberg weist gleich fünf vom Verfall bedrohte Einzeldenkmäler auf: Untere Königstraße 13/15, Untere Königstraße 17, Mittelstraße 72, Letzengasse 3 (ehemalige Mangsche Wachsbleiche) und Koppenhofgasse 1. Wenn man bedenkt, dass die innerstädtischen Gärtnerflächen wesentlich zur Ernennung Bambergs als Welterbestadt beigetragen haben, sollte spätestens jetzt in den Köpfen der Verantwortlichen und Eigentümer ein Umdenken erfolgen, um dem Verfall entgegenzuwirken.
Die vom Verfall bedrohten Einzeldenkmäler in Bamberg im Überblick:
Bamberger Rundlokschuppen an der Gundelsheimer Straße, Untere Königstraße 13/15, Untere Königstraße 17, Mittelstraße 72, Hellerstraße 13/Rückgebäude, Nebinger Hof 25, Hainstraße 11 (altes Kutscherhäuschen), Letzengasse 3 (ehemalige Mangsche Wachsbleiche), Erba-Wasserturm mit Batteurhalle, Koppenhofgasse 1, Oberer Stephansberg 42, Gaustadter Hauptstraße 31, Siechenstraße 23, Moosstraße 46 (ehemalige Brauerei Maisel), Judenstraße 1 (frühere Christuskirche), Buger Hauptstraße 4 (Nebengebäude der ehemaligen Brauerei), Siechenstraße 8, Obere Sandstraße 20.
- Während der Himmelfahrt-Pavillon in der Letzengasse renoviert werden konnte, sind die rückseitigen Gebäude vom Verfall bedroht.
- Trotz der Weihnachtsbäume ein totes Haus in der Mittelstraße 3.
- Die Schaufenster zugeklebt, die Wohnungen leerstehend: Untere Königstraße 13/15.
- Sind die Häuser hinter der Kreuzung Kettenbrücke, Richtung Untere Königstraße gut intakt, herrscht ab der Hausnummer 13/15 Verfall.
- Auch der Schutzheilige in der Mitte des Hauses Untere Königstraße 17 vermag das Gebäude nicht zu retten.