Brose Bamberg unterliegt nach großem Kampf Real Madrid
Brose Bamberg und Euroleague-Krimis – das scheint in dieser Saison nicht zu passen. Im zweiten „Heimspiel in Nürnberg“ unterlag der deutsche Meister erneut denkbar knapp mit 89:91 (47:51) gegen Real Madrid.
1,1 Sekunden waren noch auf der Spieluhr, als Real-Superstar und Topscorer des Abends, Sergio Llull (26 Punkte, sechs Rebounds, vier Assists), den siegbringenden Korb für die Madrilenen erzielte. Der letzte Wurf, den Janis Strelnieks aus der eigenen Hälfte abfeuerte, prallte im Gegenzug von der Ringkante ab.
Von Anfang an sahen die 8000 Fans in der restlos ausverkauften ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG zwischen beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Die Partie war geprägt von tollen Offensivaktionen auf beiden Seiten und einmal mehr dem einen oder anderen fragwürdigen Schiedsrichterpfiff – leider oftmals zu Ungunsten der Oberfranken.
Offener Schlagabtausch zwischen den Landesmeistern
Dennoch ließ sich Brose Bamberg auch von einem schwächeren Start (0:4, 2.) nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte sich mit der Unterstützung von den Rängen in die Partie. Zwischenzeitlich übernahm der Hausherr dann auch die Führung, doch Real, das in der ersten Halbzeit herausragend aus der Zweierdistanz traf, fand immer wieder Mittel und Wege und holte das Momentum auf seine Seite. Im Verlauf der ersten Halbzeit nahm sich Jerel McNeal der Aufgabe an, Sergio Llull an die Kette zu legen, doch dann zahlte sich die Tiefe und Ausgeglichenheit des Real-Kaders aus, denn neben Gustavo Ayon, der Bambergs Frontcourt enorm beschäftigte, übernahm Jaycee Carroll (24 Puinkte) die Hauptlast des Scorens. Als dann auch noch Dontaye Draper den Ball aus der Distanz einnetzte, sah sich Brose zwei Minuten vor dem Seitenwechsel mit einem zweistelligen Rückstand (41:51) konfrontiert.
Angeführt von Darius Miller und Nicoló Melli starteten die Bamberger noch vor der Pause ihre Aufholjagd. Über die Halbzeitpause hinweg legten die Oberfranken einen 15:5-Lauf hin und kamen in der 24. Spielminute zum 56:56-Ausgleich. Der Rest des Spiels verlief dann wieder auf Augenhöhe: Zwar legte Real meistens punktemäßig vor, doch Bamberg kam immer wieder zurück. Selbst als der Kontrahent aus Spaniens Hauptstadt 68 Sekunden vor der Schlusssirene nach einen Llull-Dreier mit fünf Punkten in Front lagen (87:82) gab sich Bamberg nicht auf und zeigte einmal Mehr seine tolle Moral.
Bamberg fightet bis zum Schluss – am Ende wieder vergebens
Auch ein fragwürdiges Doppelfoulvon Melli und Thompkins brachte Bamberg nicht aus dem Konzept. Nikos Zisis bewies wieder einmal seine Nervenstärke von der Freiwurflinie und besorgte das 89:89, acht Sekunden vor dem Ende. Was dann in der verbleibenden Zeit geschah, ist bekannt. Bamberg steht nach dem 89:91 mit leeren Händen da und hat den Anschluss zu Platz acht erst einmal wieder aus den Augen verloren.
Gegen das Starensemble von Real-Coach Pablo Laso trat Brose Bamberg wieder einmal als homogene Einheit auf. Fünf Spieler punkteten an diesem Abend zweistellig, allerdings hatte der deutsche Meister ein großes Manko: Madrid sicherte sich 16 Offensivrebounds (Ayon fünf) und erarbeitete sich so insgesamt 14 Wurfversuche mehr als Brose Bamberg.
Brose Bamberg: Causeur (14 Punkte), Miller (13), Theis (12), Melli (11), Radosevic (11), Strelnieks (9), Zisis (8), Heckmann (6), McNeal (5), Veremeenko, Staiger
Real Madrid: Llull (26), Carroll (24), Ayon (16), Fernandez (9), Draper (5), Reyes (4), Thompkins (3), Hunter (2), Randolph (2), Taylor, Maciulis, Nocioni