Brose Bamberg will in der „Grünen Hölle“ nachlegen
Eine Woche ist vergangen, seit Brose Bamberg mit dem 90:75-Erfolg über Tel Aviv ein wichtiger Befreiungsschlag im Kampf um die Euroleague-Playoffs gelang. Den guten Start in das letzte Saisondrittel will der deutsche Meister nun veredeln und am Donnerstag ab 20:15 Uhr bei Panathinaikos Superfoods Athen nachlegen.
Als Tabellensechster haben die Griechen bislang zwölf der 21 Partien für sich entschieden und liegen damit gleichauf mit Roter Stern Belgrad und Baskonia Vitoria Gasteiz. Einen dieser Siege holte sich die Mannschaft von Headcoach Xavi Pascual am dritten Spieltag in der Domstadt. Nick Calathes jagte den Ball drei Sekunden vor der Schlusssirene zum 84:83 durch die Reuse und entriss Bamberg mit seinen Punkten zwölf und 13 an diesem Abend noch den Sieg.
Nick Calathes ist der Kopf der Athener Mannschaft
Der erfahrene Point Guard – mit durchschnittlich sechs Assists pro Spiel Athens bester Vorlagengeber – gehörte damit nicht nur in dieser Partie zu den Topscorern seiner Mannschaft. Der Grieche gehört einem Quintett an Spielern an, die regelmäßig zweistellige Punktwerte auflegen. An der Spitze steht dabei Mike James. Der US-Amerikaner fehlte dem sechsmaligen Euroleague-Gewinner zwar zu Saisonbeginn – und somit auch beim Hinspiel – verletzungsbedingt, dennoch stellen seine 14,2 Zähler pro Partie den teaminternen Bestwert dar. Am Donnerstag wird James demnach im Athener Aufgebot zu finden sein, dafür fehlt allerdings James Gist, der im bisherigen Saisonverlauf immerhin für 10,2 Punkte und 4,7 Rebounds pro Begegnung gut ist.
Auch ohne des US-Forward stellt Athen für Bamberg eine hohe Hürde dar – vor allem heimischen Olympic Sports Center. „Athen ist eine starke Mannschaft. Vor allem in heimischer Halle ist es sehr schwer gegen sie zu bestehen. Sie haben einen tiefen, ausgeglichenen Kader, aus dem jeder Spieler punkten kann“, weiß Brose-Cheftrainer Andrea Trinchieri um die Stärken des kommenden Gegners. Der Italiener kann seiner eigenen Mannschaft aber auch genau sagen, was zu tun ist, um in der „Grünen Hölle“ von Athen bestehen zu können. „Wir müssen es schaffen, bis zum Ende dran zu bleiben. Das heißt, dass wir die gesamte Partie über unser Limit gehen müssen. Wichtig ist, dass wir unser Spiel spielen. Am Ende schauen wir dann aufs Scoreboard und werden sehen, ob es gereicht hat.“
Bamberg kann mit Selbstvertrauen auftreten
Genug Selbstvertrauen dürften die Bamberger auf jeden Fall mitbringen. Allen voran Janis Strelnieks: Der Lette zeigte zuletzt gegen Tel Aviv das perfekte Spiel. In nur 20 Minuten Spielzeit verbuchte „Mr. Cold as Ice“ satte 25 Punkte und traf dabei all seine zehn Wurfversuche. Aber auch Darius Miller und Maodo Lô wussten zu überzeugen. Etwas ruhiger angehen ließ es dafür Nicoló Melli. Mit acht Rebounds kontrollierte der Italiener zwar wie gewohnt die Bretter, sammelte dafür aber „nur“ acht Punkte. Bleibt der Power Forward jetzt seinem bisherigen Saisonmuster treu, dürfen sich die Fans in der griechischen Hauptstadt, wo Bamberg bislang noch nie ein Sieg gelang, auf eine gute Performance freuen, denn: Nach jedem Spiel, in dem Melli im einstelligen Punktebereich blieb, folgte bisher eine Serie von Spielen mit mindestens zehn Punkten im Schnitt.
Auf dem Weg zum Sieg in Athen um seinen All-EuroLeague-Center Ioannis Bourousis (272 Einsätze) kann Bamberg einen starken Melli sicherlich gut gebrauchen. Ein positiver Ausgang der Partie könnte für die Oberfranken darüber hinaus fast doppelt wichtig werden: Der nächste Gegner Bambergs heißt Zalgiris Kaunas, ein Team, das mit dem deutschen Meister um den letzten Playoff-Platz kämpft. An diesem 22. Spieltag müssen die Litauer zum Top-Team nach Piräus und gelten als Außenseiter.