Arbeiten zwischen Walkmühle und Hainbadestelle werden fortgesetzt
Manche reden schmunzelnd schon vom „Problembiber“ oder gar „Schadbiber“ – in Anspielung auf den von Edmund Stoiber so titulierten „Problembären“ Bruno, der 2006 in Oberbayern für Schlagzeilen sorgte. Fakt ist: Der (oder die) Biber, der den Damm zwischen linkem Regnitzarm und Hollergraben im Bereich zwischen Walkmühle und Hainbadestelle („Stengel-Allee“) förmlich ausgehöhlt hat, hat bereits jetzt Kosten im fünfstelligen Bereich verursacht, wie Gartenamtsleiter Robert Neuberth schätzt. Am heutigen Donnerstag (16.02.) wurden die Sicherungsmaßnahmen zum Dammschutz fortgesetzt.
Denn was passiert wäre, hätte der unter strengem Naturschutz stehende Großnager seine unterirdische Arbeit ungehindert fortsetzen können, ist alles andere als zum Schmunzeln. Der linke Regnitzarm wäre bei einem Dammbruch förmlich ausgelaufen – in den über drei Meter niedriger liegenden Hollergraben. Die Wasserfluten hätten sich von hier aus ihren Weg Richtung Alter Kanal, Geyerswörth und Klein-Venedig ergossen und für Überschwemmungen im Zentrum des Bamberger Welterbes gesorgt.
Damit dies nicht passiert, haben die Mitarbeiter des städtischen Gartenamtes bereits am gestrigen Mittwoch ein erstes Gängesystem mit einem Beton-Schotter-Gemisch aufgefüllt. Am Donnerstagvormittag wurde wenige Meter flussabwärts eine weitere Aushöhlung auf gleiche Weise „verplombt“. Hier war es bereits zu kleineren Wassereinbrüchen gekommen, die aber mit einer provisorischen Erdschüttung eingedämmt werden konnten. Anschließend wurde der Bau mit insgesamt fünf Kubikmetern Betonmasse verfüllt. Zuvor musste hier eine stattliche Linde gefällt werden, unter deren Wurzelwerk die Biber aktiv waren. Mit einer Seilwinde wurde der Baum aus dem Hollergraben gezogen.
Da noch nicht auszuschließen ist, dass im Bereich des Hochwasserschutzdammes noch weitere Biberbauten errichtet wurden, werden am Freitag Mitarbeiter des Gartenamtes mit dem Biberbeauftragten Jürgen Vollmer den gesamten Bereich vom Hollergraben aus inspizieren und sondieren. Sollten weitere Bauten gesichtet werden, die eine akute Gefahr für den Hochwasserschutzdamm darstellen, wird das Gartenamt diese mit Genehmigung des Umweltamtes, des Biberbeauftragten und des Katastrophenschutzes in gleicher Weise sichern. Zugleich wird bereits ein Maßnahmenpaket erarbeitet, mit dem eine dauerhafte Sicherheit des Dammschutzes gewährleistet werden kann.
Noch ein Hinweis für Hainbesucher: Der betroffene Fußweg an der Regnitz ist derzeit noch gesperrt und wird am Wochenende voraussichtlich wieder begehbar sein.