Natur, Kultur und Genuss durch die „BambergerLandCard“
Landrat Johann Kalb und Bambergs Bürgermeister Dr. Christian Lange präsentierten am Dienstag, 14. März, im Bauernmuseum in Frendsorf die neue „BambergerLandCard“. Diese, mit neuem Logo versehen, ist vorrangig für Touristen konzipiert. Ob die Bamberger dieses Angebot auch nutzen können, stand gar nicht zur Debatte und ist ohnehin fraglich.
Dass die Touristenzahlen in und um Bamberg stetig wachsen, haben schon die Zahlen der Tourismusbilanz von 2016 gezeigt. Um Gästen touristische Angebote des Umlandes näher zu bringen, hat die Tourismuskooperation zwischen Stadt und Landkreis Bamberg ein neues Produkt herausgebracht, die „BambergerLandCard“.
Angebotsvielfalt im Bamberger Umland und Stärkung der Tourismusregion
Die Karte gilt von April bis Oktober mit einer Gültigkeitsdauer von fünf Tagen. „Als saisonales Verkaufsprodukt bietet die ‚BambergerLandCard‘ zwischen April und Oktober ausgewählte Leistungen aus dem Bamberger Land, damit Urlaubsgäste die Angebotsvielfalt noch gezielter kennenlernen und Anreize für zusätzliche Urlaubsaktivitäten erhalten“, kommentiert Landrat Kalb diese Neuerung. Wunsch von Bürgermeister Dr. Lange ist, dass die „BambergerLandCard“ mit der bereits bestehenden „Bamberg-Card“ zu einer Erhöhung der Aufenthaltsdauer und somit Stärkung der gesamten Tourismusregion beiträgt.
Freier Eintritt und Ermäßigungen
Die Karte enthält sechs Inklusivleistungen. Gäste erhalten freien Eintritt beispielsweise zum Baumwipfelpfad bei Ebrach, zum Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf, zum Levi-Strauss Museum in Buttenheim, zu Führungen in Schloss Weissenstein/Pommersfelden sowie in Schloss Seehof. Zusätzlich gibt es ein kulinarisches Angebot mit fränkischen Bratwürsten im Brauereigasthof Kundmüller in Weiher oder im Historikhotel Klosterbräu-Landidyll in Ebrach gratis. Hinzu kommen Ermäßigungen bei Freizeitangebote in verschiedenen Frei- und Spaßbädern, so in Aschbach, Ebrach, Hallstadt, Hirschaid, Scheßlitz und Zapfendorf, verbilligte Tickets für den Kletterwald in Veilbronn, für Führungen in der Klosteranlage in Ebrach oder einen Nachlass beim Kauf der Bier-Genießer-Tour in der Fränkischen Toskana.
Lohnt sich die „BambergerLandCard“?
Macht man eine kleine Überschlagsrechnung für Eintittspreise für Erwachsene – Baumwipfelpfade: 9 Euro, Bauernmuseum: 2,50 Euro, Levi-Strauss-Museum: 4 Euro, Schloss Weissenstein: 8 Euro, Schloss Seehof: 4 Euro und ein paar Bratwürste in der Brauerei Kundmüller in Weiher: 3,80 Euro – kommt man auf über 30 Euro Gesamtkosten. Insofern lohnt sich diese Card schon, vorausgesetzt, der Tourist ist mindestens fünf Tage im Landkreis unterwegs und absolviert das volle Programm, was die Karte vorschlägt. Bleibt also wenig Spielraum und Entdeckergeist für die kleinen, vermeintlich unscheinbaren Sehenswürdigkeiten am Rande.
Keine Attraktion für die Einheimischen
Ob diese Karte Bamberger und die Landkreisbevölkerung nutzen wird, ist unsicher, denn bei einer Gültigkeitsdauer von fünf Tagen am Stück, die auch nicht teilbar ist, bleibt dieser Aspekt unwahrscheinlich. Es sei denn, der Bamberger macht explizit Urlaub im Landkreis oder der Landkreisbewohner macht Urlaub bei sich zu Hause und nimmt sich jeden Tag mindestens eine Sehenswürdigkeit vor.