Der deutsche Meister trifft im vorletzten Euroleague-Spiel auf seinen Ex-Kapitän
Am Donnerstagabend betritt Brose Bamberg zum vorletzten Mal in dieser Saison das internationale Parkett. Dabei kommt es in der Domstadt zu einem ganz besonderen Wiedersehen, wenn sich ab 20:45 Uhr Ex-Brose-Spieler Brad Wanamaker mit seinem Team von Darussafaka Dogus Istanbul die Ehre gibt.
Im Gegensatz zu den Oberfranken, für die es in der Königsklasse nur noch um die sportliche Ehre geht, steckt der letztjährige Kapitän der Regnitzstädter, Brad Wanamaker, noch mitten im Playoff-Kampf. Aktuell mit 14 Siegen auf Platz neun stehend, liefert sich Darussafaka ein Fernduell mit Roter Stern Belgrad und Zalgiris Kaunas um den achten und letzten Viertelfinalplatz und braucht daher jeden Sieg. „Es wird ein schweres Spiel. Sie müssen gewinnen, um weiterhin im Kampf ums Viertelfinale dabei zu bleiben“, erwartet auch Bamberg-Coach Andrea Trinchieri einen Gegner, der voll auf Sieg spielen wird.
Brad Wanamaker ist auch bei Darussafaka der Anführer
Am letzten Spieltag setzte sich das mit einer Wildcard ausgestattete Team mit 73:67 im Stadt-Derby gegen Galatasaray durch. Mit Wanamaker (22 Punkte, sechs Rebounds), Will Clyburn (15 Punkte, neun Rebounds) und Scottie Wilbekin (13 Punkte) gab dabei ein Trio den Ton an, das auch über die Saison gesehen für die meisten türkischen Punkte sorgt (Wanamaker 15,5 PpG, Clyburn 12,9 PpG und Wilbekin 11,2 PpG). Der letztjährige MVP der Basketball Bundesliga, Wanamaker, führt den Tabellenfünften der türkischen Liga zudem noch in den Kategorien Assists (4,7), Steals (1,5) und gespielten Minuten (32,6) an. In Sachen Rebounds treten in erster Linie Ante Zicic (6,9), Will Clyburn (5,4) und Adrien Moerman (5,1) in Erscheinung und machen Darussafaka mit durchschnittlich 34,9 Rebounds zum fünftbeste Team im Wettbewerb.
Geleitet wird dieses Star-Ensemble vom NBA-erfahrenen David Blatt. Der Coach galt im letzten Sommer als Istanbuler Königstransfer auf deren Einkaufstour. Das Kapital für den Großangriff von Darussafaka auf Europa stammt vom Mischkonzerrn Dogus Group, der 2013 eine mindestens zehnjährige Partnerschaft mit Darussafaka schloss, die als Ziel ausdrücklich Erfolge in der Euroleague nannte. Doch nach nicht einmal der Hälfte der Vertragsdauer scheint der Darussafaka-Stern schon wieder zu sinken. Gewöhnlich gut unterrichtete Quellen berichten, dass der Investor zum Stadtkonkurrenten Fenerbahce weiterziehen will. Darussafaka bliebe dann international „nur noch“ die Rolle als EuroCup-Farmteam, zumal die Vereinbarung des Klubs mit der Euroleague nach dieser Saison ausläuft. Die Wildcard soll an ein spanisches Team gehen.
Melli und Bamberg wollen weiter alles geben
Unabhängig von der Zukunft Darussafakas können Bambergs „Freaks“ am Donnerstag ein hochklassiges Basketball-Spiel erwarten. „Es wird schwierig. Sie haben immer noch die Chance auf die Zwischenrunde. Wir werden das Spiel aber natürlich sehr ernsthaft angehen. Wir spielen Zuhause, daher werden wir alles geben, um zu gewinnen. Wir wollen diese Euroleague-Saison erfolgreich zu Ende bringen“, verspricht Nicoló Melli weiterhin vollen Einsatz. Die Bilanz zwischen beiden Mannschaften, die erstmals vor 13 Jahren aufeinander trafen, spricht mit 3:2 aktuell für den deutschen Meister.