Zum sechzehnten Mal in Folge steht in der Saison 2016/17 eine Bamberger Mannschaft in den Playoffs. Die Bilanz dieser Serie lautet: achtmal Meister (04/05, 06/07, 09/10, 10/11, 11/12, 12/13, 14/15, 15/16) zweimal Vizemeister (02/03, 03/04), zweimal war im Halbfinale (05/06, 08/09), dreimal im Viertelfinale Schluss (01/02, 07/08, 13/14).
Für Bamberger Coaches stellt das Viertelfinale das größte Berufsrisiko dar. Denn innerhalb dieser 15-Serie überlebte nur Dirk Bauermann einmal ein Viertelfinal-Aus (01/02). Nach dem Aus in der ersten Runde der Spielzeit 07/08 trat er zurück, sein Nachfolger Chris Fleming wurde nach dem Aus 13/14 von seiner Aufgabe als Cheftrainer entbunden. Die beste Bilanz weist bisher Andrea Trinchieri auf, der auf Anhieb und zweimal in Folge Meister wurde. Dirk Bauermann benötigte drei vergebliche Anläufe, bis er in seiner vierten Saison (04/05) die erste Meisterschaft nach Bamberg holte. 06/07 folgte der nächste Titel. Chris Fleming konnte in seiner zweiten Saison (09/10) den ersten Titel verbuchen. Es folgten drei weitere Meisterschaften.
Insgesamt absolvierte Bamberg seit der Jahrtausendwende 145 Playoff-Spiele gegen 15 verschiedene Gegner. Die meisten Partien spielte Bamberg gegen die Telekom Baskets Bonn (25). An zweiter Stelle liegen gleichauf Oldenburg und Quakenbrück mit jeweils 16 Spielen. Danach folgt Frankfurt, gegen das man 15-mal antreten musste.
Schon in den 1990er Jahren stand Bamberg neunmal in Folge unter den letzten Vier. Achtmal kam der K.O. im Halbfinale. Aus der Halbfinalserie gegen Hagen 1991/92 stammt ein Bamberger Rekord: Mike Jackel erzielte 55 Punkte in einem einzigen Spiel. Nur vier Spieler konnten diesen Wert seit dem Bestehen der Bundesliga toppen, keiner in einem Playoff-Spiel. Jackel stellte damit den Rekord von Bambergs Ljubodrag Simonovic aus dem Jahr 1976 ein. 1992/93 erreichte Bamberg erstmals das Finale und unterlag dort den Bayer Giants Leverkusen mit 1:3.
1998/99 stand Bamberg – vor dem Neustart nach der Jahrtausendwende – zuletzt in einem Viertelfinale und ging 0:3 gegen ALBA BERLIN unter.
2001/2002: Der Weg zurück
Vom siebten Tabellenplatz startete Bamberg in die Playoffs. Gegner im Viertelfinale waren die Telekom Baskets Bonn. Bamberg begann die Serie mit einem Steal, schlug Bonn mit 95:82. Gert Kullamäe ließ dabei fünf von acht Dreiern durch die Bonner Reuse rauschen. Auch das zweite Spiel konnten die Bamberger noch gewinnen, bevor die Bonner um Aleksandar Nadjfeji, Hurl Beechum und Terrence Rencher zurückschlugen und die Serie drehten. Bamberg war vom eigenen Erfolg so überrascht, dass es nicht mal ein Playoff-Shirt gab.
2002/2003: Rieseneuphorie und Vizemeister
Im Viertelfinale wurde Köln ausgeschaltet und danach in vier begeisternden Halbfinalspielen Revanche gegen Bonn genommen. Bamberg stand im Finale gegen das große ALBA BERLIN. Die Euphorie in Bamberg war gewaltig. Fans campierten vor dem Kartenkiosk. Um Finaltickets bei Radio Bamberg zu gewinnen, lief ein Fan nackt über den Maxplatz. Er bekam zwar die Tickets, aber genau wie die anderen Fans bekam er in dieser Finalserie keinen einzigen Bamberger Sieg zu sehen. Mit 0:3 wurden die Bamberger wieder nach Hause geschickt: Vizemeister.
2003/2004: Mythos Albakiller wird geboren
Als GHP Bamberg startete Bamberg in die nächste Saison und von Platz fünf in die Playoffs. Im Viertelfinale wurde Oldenburg 3:0 geschlagen, bevor es zu einer legendären Halbfinalserie gegen ALBA BERLIN kam. Über fünf Spiele ging das Duell, das von Steffen Hamann zu Gunsten der Bamberger entschieden wurde. 25 Punkte erzielte er, 18 davon im zweiten Viertel – bei 100 % Trefferquote. Es war die Geburtsstunde des Albakiller-Mythos. Im Finale ging es gegen Frankfurt. Kurioserweise verloren beide Mannschaften ihre ersten beiden Heimspiele. Erst im letzten Spiel konnte sich Frankfurt mit 84:78 durchsetzen: wieder Vizemeister.
2004/2005: Big Point
2004/2005 schlug die Stunde von GHP Bamberg. Vom zweiten Platz aus ging es in den Stichkampf. Oldenburg wurde im Viertelfinale 3:0 gesweept, in vier Halbfinalspielen Gießen um den unglaublichen Chuck Eidson und Anton Gavel besiegt. Im Finale konnte Revanche gegen Frankfurt genommen werden. Das fünfte Spiel der Serie endete 68:64. Bamberg war erstmals Meister, nach einer Saison voller Rückschläge, Verletzungen und dem Comeback von „Daddy Cool“, Derrick Taylor.
2005/2006: Mitten ins Herz
Als zweiter hinter Berlin und als Euroleague-Top-16-Team startete Bamberg in die Playoffs. In vier Spielen setzte man sich gegen Bonn durch. 7,7 Sekunden vor Ende des fünften Halbfinalspiels gegen Köln versenkte Garrett einen Dreier aus der Ecke zum 68:66. Die Fans feierten bereits den erneuten Finaleinzug als mit der Schlusssirene der freie Dreier von Alexandar Nadjfeji nicht nur Bambergs Derrick Phelps „das Herz brach“. Es war das Aus im Halbfinale nach einer großartigen Saison.
2006/2007: Rückkehr an die Spitze
Als Tabellendritter starteten die Brose Baskets gegen Bonn. Nach einer Serie über fünf Spiele trafen Casey Jacobsen, K´Zell Wesson & Co. im Halbfinale auf Ludwigsburg. Vier dramatische Spiele standen zwischen Bamberg und dem Finaleinzug gegen die Artland Dragons. Nach weiteren vier spannenden Spielen standen die Brose Baskets als Meister fest. Kein Team konnte seine Spiele in dieser Serie mit mehr als drei Punkten Differenz gewinnen.
2007/2008: Der König ist tot – es lebe der König
Trotz des vierten Platzes nach der Hauptrunde blieb das Gefühl einer verkorksten Saison, das im Viertelfinal-Aus gegen Oldenburg nach vier Spielen seine Bestätigung fand. Bauermann gab nach sechseinhalb Jahren das Traineramt in Bamberg auf.
2008/2009: Auf der Achterbahn ins Halbfinale
Als Siebter startete Bamberg in der ersten Saison unter Chris Fleming in die Playoffs. Im Viertelfinale musste MEG Göttingen noch die Segel streichen, im Halbfinale war dann erneut – nach nur drei Spielen – gegen Oldenburg Schluss.
2009/2010: Weiter, immer weiter
Vierzig Jahre nach dem ersten Aufstieg in die Bundesliga gewannen die Brose Baskets den Pokal und die Meisterschaft. Als Fünfter trafen sie im Viertelfinale auf Bonn und benötigten, ebenso wie im Halbfinale gegen Braunschweig, nur drei Spiele zum Weiterkommen. Im Finale bezwangen die Brose Baskets Frankfurt in fünf Spielen.
2010/2011: Zweites Double
Als Tabellenführer und Pokalsieger gingen die Bamberger in die Playoffs. Einem 3:0 gegen die Eisbären Bremerhaven folgte eine Serie über fünf Spiele gegen die Artland Dragons. Es folgte eine ebenso dramatische Serie gegen das Comeback-Team der Saison, ALBA BERLIN. Bis ins fünfte Spiel zwangen die Hauptstädter die Brose Baskets. Bei 1:43 Minuten auf der Uhr lag Bamberg plötzlich zurück. Zwei eiskalte Dreier von Roberts (Assist Goldsberry) und Goldsberry (Assist Roberts) stellten die Weichen wieder auf Sieg. Bamberg holte die vierte Meisterschaft. Aus der Viertelfinalserie stammt ein BBL-Rekord: Bamberg versenkte beim 88:84-Sieg in Bremerhaven 18 Dreier. Kein Team traf jemals mehr Dreier in einem Playoff-Spiel.
2011/2012: Der Threepeat
Bamberg startete als Tabellenerster und Pokalsieger gegen die Telekom Baskets Bonn in die Post-Season. Gleich im ersten Spiel gab es die faustdicke Überraschung. Bamberg verlor mit 74:75. Es war die erste Pleite in eigener Halle nach zuvor 49 Heimsiegen nacheinander. Nach diesem Warnschuss ging aber alles wieder seinen Gang. Die Serie endete 3:1. Bamberg sweepte sich gegen die Artland Dragons ins Finale und schickte dann ratiopharm ulm ebenfalls mit 3:0 zurück nach Schwaben: Meister!
2012/2013: Flemings letzte Meisterschaft
Erneut startete Bamberg vom ersten Platz. Nach einem 3:1 gegen euphorisierte Hagener startete eine dramatische Halbfinalserie gegen den FC Bayern. München gewann das erste Spiel in Bamberg. Die Brose Baskets holten sich die nächsten beiden Spiele. Dabei glänzten vor allem Anton Gavel und der bisher blasse Center A.J. Ogilvy. Ein Spiel ging noch an München, bevor die Bamberger zu Hause den Finaleinzug klar machten und sich durch ein 3:0 über Oldenburg den vierten Titel in Folge holten.
2013/2014: Dramatik im Artland
Die Brose Baskets gingen als Tabellenzweiter ins Viertelfinale gegen die Artland Dragons. Die Dragons holten sich den ersten Sieg in Bamberg. Die Brose Baskets fighteten zurück, holten ihrerseits den Sieg in Quakenbrück. Aber dann hatten sie den Artland Dragons nichts mehr entgegenzusetzen. Bamberg schied mit 3:1 im Viertelfinale aus.
2014/2015: BAMBACK!
Unter dem neuen Trainer Andrea Trinchieri startete Bamberg wieder als Primus in die Playoffs. Die neue Mannschaft gewann 3:0 gegen Ludwigsburg und Ulm, um erneut in eine hoch-dramatische Serie gegen München zu starten. Wieder gewinnt München das erste Spiel. Im zweiten Spiel steht es Sekunden vor Schluss 78:78. Brad Wanamaker zog die Verteidigung im letzten Angriff auf sich, fand den freistehenden Dawan Robinson der zum 80:78 einnetzte und das Selbstbewusstsein der Münchner brach. Die konnten zwar noch ein Spiel in der Serie holen. Mit 3:2 triumphierten am Ende die Brose Baskets.
2015/2016: Kurzer Prozess
In der 51. Bundesligaspielzeit bewies Bamberg Dominanz pur. Erneut startete Brose vom Platz an der Sonne und sweepte sich völlig humorlos durch die Post-Season. Im Viertelfinale traf Bamberg mit s.Oliver Würzburg auf das Überraschungsteam der Saison. Im Halbfinale wartete Bayern München. Im Finale traf man auf Ulm. Alle drei Serien endeten 3:0 für Bamberg. Es waren die dominantesten Playoffs der neueren Geschichte.