Auf diese Premiere hätten die Bamberger Stadtväter gerne verzichtet.
Eines der größten Volksfeste Bayerns wird erstmals seit 66 Jahren nicht stattfinden. Völlig überraschend haben die ehrenamtlichen Organisatoren die Bamberger Sandkerwa abgeblasen. Die Stadt Bamberg zeigt sich von dieser Entscheidung überrascht.
In einer Pressemitteilung heißt es: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der Bürgerverein beschlossen hat die 67. Sandkerwa 2017 nicht zu veranstalten. Es ist uns nicht leicht gefallen, nach 66 Jahren diesen Schritt zu gehen. Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage und der finanziellen Risiken sind wir als ehrenamtlicher Verein nicht mehr in der Lage diese Veranstaltung auszurichten.“
Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt Bamberg, hätte mit einer solchen Information nicht gerechnet: „Aktuell kennen auch wir die genauen Gründe, die die Sandkerwa Gmbh zu dieser Entscheidung bewogen haben nicht. Es gab in diesem Jahr keinerlei neue Sicherheitsauflagen und wir wurden ebenso wenig vorgewarnt.“
Auch Klaus Stieringer, Citymanager und Geschäftsführer des Stadtmarketing Bamberg, ist nicht glücklich über die Art und Weise der Kommunikation seitens des Bürgervereins: „Wir wurden mit dieser Entscheidung völlig überrumpelt und ich hoffe sehr, dass das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen ist. Bamberg ohne Sandkerwa ist wie Bamberg ohne Bier – wir werden unser Möglichstes tun, um die Traditionsveranstaltung zu erhalten“.
Weitere Informationen wollen der Bürgerverein 4. Distrikt der Stadt Bamberg und die Sandkerwa Veranstaltungs GmbH am kommenden Samstag bekanntgeben.
Bereits in der Vergangenheit hatte es wiederholt Probleme wegen der Sicherheitsauflagen gegeben, mit denen die Stadtverwaltung das Gedränge in Bambergs schmalen Gassen in den Griff kriegen wollte. 2015 stand das beliebte Volksfest sogar auf der Kippe, weil der Andrang von bis zu 300.000 Gästen in den Straßenzügen zwischen Regnitzufer und Domberg für heftige Irritationen gesorgt hatte. Deshalb wurden mehr Sanitäter und Sicherheitsleute eingesetzt und auch eine Lautsprecheranlage für Durchsagen im Notfall installiert. Die Stadt beteiligte sich an den Mehrkosten.