Playoff-Schock für Bamberg: 92:93-Auftaktniederlage gegen Bonn

Playoff-Schock für Bamberg: 92:93-Auftaktniederlage gegen Bonn
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Brose Bamberg verspielt zum Start der Postseason seinen Heimvorteil

Paukenschlag zum Playoff-Auftakt! Brose Bamberg ist mit einer Niederlage in die Postseason 2017 gestartet. In eigener Halle unterlag der Titelverteidiger dem Siebten aus Bonn denkbar knapp mit 93:92. Damit hat Brose seinen Heimvorteil vorerst verspielt und steht am Mittwoch in Bonn bereits unter Zugzwang.

easyCredit BBL - Playoffs 2017, Viertelfinale 1: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets Bonn

Janis Strelnieks im Ballvortrag gegen den überragenden Josh Mayo. Der US-Guard führt Bonn zum überraschenden Auftaktsieg.

In der restlos ausverkauften BROSE ARENA präsentierten sich beide Mannschaften von der ersten Sekunde an im Playoff-Modus und legten ein hohes Tempo an den Tag. Dabei zeigten vor allem die Bonner, die ja bekanntlich als Siebter in die Postseason gestartet sind, dass sie mehr Qualität im Kader haben, als der Tabellenplatz vermuten ließ.

Starker Auftritt einer ausgeglichenen Bonner Mannschaft

Mit Josh Mayo und Ryan Thompson (beide je zehn Zähler im ersten Durchgang) an der Spitze verteilten die Rheinländer ihre Punkte auf mehrere Schultern und lebten über weite Strecken der ersten Halbzeit von ihrer sehr guten Dreierquote. Bamberg war zwar auch von Beginn an im Spiel und traf in der Offensive ebenfalls hochprozentig, bekam jedoch aufgrund der guten Bonner Trefferquoten in der Verteidigung zu wenig Zugriff. Auf jeden Lauf der Hausherren hatten die Rheinländer die passende Antwort und gestalteten die Begegnung völlig offen. Durch ihren Besten in Halbzeit eins, Nicoló Melli (11 Punkte, 5 Rebounds), unternahmen die Brose-Boys zwar mehrere Anläufe, verpassten es jedoch entweder durch Ballverluste oder eine äußerst magere Freiwurfquote (54 Prozent nach 20 Minuten) aus ihrem optischen Übergewicht mehr Kapital zu schlagen. Zur Überraschung vieler in Freak City lag Bonn zum Seitenwechsel knapp mit 47:46 in Front.

Bamberg zielstrebiger, aber Bonn hält dagegen

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Nicoló Melli lässt es krachen. Der Italiener zeigt sich mit einem starken Double Double in Playoff-Form, kann die Heimniederlage seiner Bamberger aber nicht verhindern.

Nach dem Wiederanpfiff konnte man beim Meister den Willen, diese Partie nun endgültig in den Griff zu bekommen, förmlich sehen und spüren. Strelnieks, Melli und Radosevic eröffneten den dritten Spielabschnitt mit einem 10:0-Lauf und erspielten so die erste deutlichere Führung (56:47, 23. Min.). Doch vom Sturmlauf der Oberfranken ließen sich die Magenta-Riesen nicht aus der Ruhe bringen. Coach Predrag Krunic justierte in einer Auszeit nochmals nach und sofort fanden seine Akteure wieder ihren Rhythmus. Allen voran Kenneth Horton drehte plötzlich auf und brachte seine Farben mit allein 13 Punkten im dritten Spielabschnitt wieder zurück. Noch vor der letzten Viertelpause gingen die Telekom Baskets erneut in Front, sodass bereits dieses erste Viertelfinale zu einer echten Nervenprobe werden sollte.

Bonn die nervenstärkere Mannschaft

Bis in die Schlussminute konnte sich keines der beiden Teams mehr einen entscheidenden Vorteil herausarbeiten. Die Bonner trieben Bambergs Defense mit einer weiterhin konstant guten und teilweise überragenden Dreierquote schier zur Verzweiflung, denn kein Mittel des Gastgebers wollte richtig funktionieren. Bonns nicht aufzuhaltender und nimmermüder Playmaker Josh Mayo, der am Ende nicht nur durchspielte, sondern mit 25 Punkten und neun Assists glänzte, sorgte hauptverantwortlich dafür, dass der Außenseiter dieser Serie 1:03 Minuten vor dem Ende immer noch mit vier Punkten (92:88) in Front lag. Daniel Theis und Jerel McNeal konnten zwar abermals ausgleichen., doch dann ging Bambergs Taktik nach hinten los: Bei 21 Sekunden Restspielzeit entschied sich der Meister dafür, den letzten Wurf in die eigene Hand zu nehmen und schickten Anthony DiLeo an die Freiwurflinie. Der Bonner Guard tat Bamberg den Gefallen und traf nur einen zum 93:92. Doch – anders als natürlich geplant – endete der letzte Angriff des Meisters in einem Ballverlust.

Diese Niederlage war am Ende jedoch nicht in diesem letzten Turnover begründet. Vielmehr haben es die Mannen von Andrea Trinchieri zu keinem Zeitpunkt geschafft, über die Defensive einen Zugriff auf die Partie zu bekommen. Im Angriff kam erschwerend hinzu, dass Bamberg als Team zehn Freiwürfe vergeben hatte – allen Fabien Causeur schoss von der Linie fünf Fahrkarten. Da half es dem Meister auch nicht, dass Nicoló Melli scheinbar rechtzeitig seine Playoff-Form gefunden hat (21 Punkte, zehn Rebounds).

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Für den Meister gilt jetzt: Zusammenhalten und am Mittwoch in Bonn zurückschlagen.

Brose Bamberg: Melli (21 Punkte), Strelnieks (17), Theis (14), Causeur (11), McNeal (10), Miler (8), Radosevic (8), Lô (3), Heckmann, Kratzer
Telekom Baskets Bonn: Mayo (25), Horton (17), Gamble (16), Thompson (12), Silins (10), Bartolo (7), DiLeo (3), Barovic (3), Richter

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Der Start in eine Playoff-Serie ist immer das Wichtigste. Wir haben heute zu Hause 93 Bonner Punkte zugelassen. Unsere Verteidigungsleistung müssen wir steigern und Looseballs vermeiden. Bonn hat elf Mal aus Loose-Ball-Situationen gepunktet. Wir müssen nun analysieren, an was die heutige Niederlage genau gelegen hat und uns wieder zu einem starken Team zusammen zu finden.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Nicole und Matthias Schramm