Bürgermeister Dr. Lange betont Bedeutung der Gedenkfeier zum 8. Mai für junge Generation
In Frieden und Freiheit zu leben, das ist nicht selbstverständlich. Dies betonten alle Redner bei der Gedenkfeier zum 8. Mai, die an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 72 Jahren und die Opfer des Nationalsozialismus erinnerte. Erinnerung und Mahnung gehörten zusammen, damit die Gräueltaten der Vergangenheit sich nicht wiederholten, so der Tenor.
Bürgermeister Dr. Christian Lange unterstrich, dass Gedenktage auch heute noch wichtig seien, da das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden sehr kurz sei, wie es Bertolt Brecht einmal formuliert hat. „Wir erleben immer wieder, dass die dunklen Seiten unserer Geschichte verdrängt und beschönigt werden“, so Lange. Gedenktage fragten danach, was die Opfer von Krieg und Gewalt uns zu sagen haben: „Frieden und die Achtung der Menschenrechte kommen nicht von allein. Sie müssen errungen und immer neu erkämpft und gesichert werden.“
Umso wichtiger sei es, dass sich vor allem die junge Generation mit der menschenverachtenden Politik des NS-Regimes auseinandersetze. Der für Bildung zuständige Referent dankte den Schülerinnen und Schülern der Maria-ward-Schulen und des Franz-Ludwig-Gymnasiums für ihre Mitwirkung an der Gedenkfeier sowie der Städtischen Musikschule für die musikalische Ausgestaltung.
SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus Stieringer erinnerte in seiner Rede daran, dass Faschismus und Nationalismus zu jeder Zeit der Weltgeschichte zu Leid und Krieg geführt hätten. „Und ausgerechnet wir, die in einem modernen und aufgeklärten Europa aufgewachsen sind, scheinen jetzt wieder den Verführungen der Populisten und Heilsversprechungen der Rechten zunehmend zu erliegen“, sagte Stieringer. Er benannte nicht nur die erschreckenden rechtsradikalen Entwicklungen in vielen Ländern Europas, sondern blickte auch nach innen: „Auch wir Deutschen sind anfällig geworden, wenn es darum geht, uns mit populistischen Wahlversprechungen an die Wahlurnen zu locken.“
Bürgermeister Dr. Lange mahnte unmissverständlich: „Daher ist ein Staat, der die Menschenrechte aller achtet und eine Gesellschaft, die von Solidarität und Toleranz geprägt ist, umso wichtiger für die Wahrung von Frieden und Freiheit.“ Vor der Kranzniederlegung berichtete Stadtarchiv-Leiter Horst Gehringer von den Anfängen des Nationalsozialismus in Bamberg…