Auch beim 18. A Cappella-Abend toste an Ende der Applaus
Gundelsheim Schon zum zweiten Mal waren OnAir nach Gundelsheim gekommen, diesmal allerdings für ein komplettes Programm, nachdem sie sich vor drei Jahren den Abend noch mit zwei anderen A Cappella Gruppen geteilt hatten.
Die Berliner legten in den letzten drei Jahren einen kometenhaften Aufstieg hin, begleitet von zahlreichen internationalen Gastspielen und Auszeichnungen. Umso mehr freute sich Organisator Stephen Goldfarb, OnAir noch einmal für die Turnhalle von Gundelsheim begeistern zu können. Doch die hatten das begeisterte Publikum nicht vergessen und kamen gerne wieder.
Starke Klänge
Jennifer, Marta, André, Stefan, Patrick und Kris sind eigentlich zu sechst, für den Kulturabend mussten sie krankheitsbedingt auf ihren Tenor Stefan Flügel verzichten. Eine besondere Herausforderung, die sie aber glänzend meisterten. Der Einstieg mit ihrer Eigenkomposition „Illuminate“ zauberte auch wegen des Lichtdesigns und der futuristischen Kostüme eine spannende Atmosphäre in der Halle. Dies verstärkte sich später noch bei den Interpretationen von „Teardrop“ und „Killing in the Name“. Metallisch-schrille Klänge, kräftige dunkle Beats und stakkatohafter Gesang beeindruckten das Publikum.
Tränen im Publikum
Spätestens mit dem spontanen Geburtstagsständchen für Barbara in der zweiten Reihe eroberten die Berliner die Herzen der Gundelsheimer. Sängerin Marta erzählte zudem von ihrer Kindheit als Polin in Deutschland, wo sie einerseits begeistert, andererseits aber auch oft verloren war. Im Song „Wildflower“ von Noa fand sie diese Gefühlswelt gut widergespiegelt – und im Publikum waren Tränen zu sehen.
Das menschliche Schlagzeug
Ein gänzlich anderes Genre bediente Jennifer Kothe in ihrer Interpretation von Trude Herrs „Morgens immer müde“. So hatten OnAir neben den mystischen und nachdenklichen Seiten auch spaßige Elemente, unter ihnen auch das imposante Solo-Vokalschlagzeugspektakel „Beatboxeritis“, das allseits beliebte „Get Lucky“ und die Adaption des Volksliedes „Wenn ich ein Vöglein wär“. Die beiden letztgenannten Lieder waren die Zugaben des Abends, der auch danach noch in nicht enden wollendem Applaus verhallte.