Wolfsschlucht wird wieder ein Haus für die Jugend

Wolfsschlucht wird wieder ein Haus für die Jugend
Nachrichten

Baustart für erlebnispädagogisches Kompetenzzentrum

Alle Vorarbeiten sind nahezu abgeschlossen, der Hang ist weitgehend gesichert: Die Rohbauarbeiten für das erlebnispädagogische Kompetenzzentrum Wolfsschlucht können planmäßig am Dienstag nach Pfingsten starten.

Gut vier Millionen Euro werden in Umbau und Sanierung der ehemaligen Jugendherberge investiert. „Die Stadt Bamberg setzt mit diesem Projekt ein deutliches Signal für soziale Integration und die Zukunft unserer Jugend“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke beim Pressetermin am Freitag.

Wolfsschlucht KompetenzzentrumBis Dezember 2018 sollen am Oberen Leinritt zwei sozialpädagogische Jugendwohngruppen für einheimische Jugendliche, die aufgrund familiärer Umstände kein stabiles Elternhaus mehr haben, und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge entstehen. „Die Lage im Hain ermöglicht dem künftigen Träger der Einrichtung, dem Don Bosco Jugendwerk Bamberg, vielfältige Möglichkeiten im Kultur- und Freizeitbereich“, so der Oberbürgermeister. Erlebnispädagogische Konzepte ließen sich dort hervorragend umsetzen und förderten die Kompetenzen der Jugendlichen in Bezug auf Gemeinschaftssinn, Sozialverhalten und Problemlösung. Wie Starke betonte, solle das Haus nicht abgeschottet werden, sondern auch in Zukunft der Bamberger Jugend offen stehen: „Die Einrichtung wird sich projektbezogen in den Bereichen Kunst, Sport und Kultur für alle Jugendlichen der Stadt Bamberg öffnen“, versicherte er.

Wolfsschlucht KompetenzzentrumBis es soweit ist, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen nötig, die Finanzreferent Bertram Felix im Detail erläuterte. Betroffen sind die Bereiche Statik, Wärme- und Schallschutz, Sanitäreinrichtungen, Heizung, Lüftung und Elektro, Brandschutz, Grundrissplanung und Barrierefreiheit. „Die Gewerke für Rohbau, Gerüstbau, die Zimmererarbeiten und die Elektroinstallation sind bereits beauftragt, die übrigen Gewerke werden bis Ende 2017 nach Bauablauf ausgeschrieben“, so der Stadtkämmerer. Die 4,07 Millionen Euro schwere Maßnahme wird mit 3,6 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesbauministeriums unterstützt.

Herzstück des Hauses wird der Multifunktionsraum im Erdgeschoss sein, der auch für Projekte mit Bamberger Jugendlichen zur Verfügung stehen wird. Nicht nur der Zugang, sondern alle Geschosse werden barrierefrei durch einen Aufzug erschlossen.

Historie

Das Gebäude wurde 1925 als Bootshaus auf einem ehemaligen Steinbruch errichtet. Nach dem Krieg wurde das Haus umgebaut und mehr als 60 Jahre lang als Jugendherberge genutzt. Wegen erheblicher baulicher Mängel wurde die Einrichtung nach einer zweijährigen Zwischennutzung als Asylunterkunft 2013 geschlossen. Weil viele Bürger sich auf Initiative von Stadtrat Norbert Tscherner für eine Weiternutzung des Gebäudes für die Jugendarbeit stark gemacht hatten, beschloss der Stadtrat im Mai 2013 eine Neukonzeptionierung und Sanierung des Gebäudes.

Text und Fotos: Pressestelle der Stadt Bamberg