Bambergs Neuzugang feiert gelungenen Einstand beim zweiten Euroleague-Sieg in Serie
Brose Bamberg hat den Schwung aus Malaga mit nach Hause gebracht. Das Team von Cheftrainer Andrea Trinchieri feierte am Freitagabend nach einer weiteren sehr guten Vorstellung ein 78:72 über das spanische Spitzenteam Baskonia Vitoria Gasteiz.
Die Zuschauer in der Bamberger Arena erlebten in der ersten Halbzeit ein Duell auf Augenhöhe. Vitoria, das im ersten Spiel nach dem Rücktritt von Headcoach Pablo Prigioni zeigen wollte, was in dieser Mannschaft steckt, erwischte einen guten Start in die Partie. Doch Brose – mit Neuzugang Dorell Wright im Aufgebot – fand ebenfalls schnell seinen Rhythmus und hielt dagegen. Das erste Viertel war dabei eher offensiv geprägt, jedoch stets mit leichten Vorteilen für den Gast aus Spanien. Allen voran Rodrigue Beaubois konnte sich gegen Broses Defense immer wieder durchsetzen. So konnten die Basken zwischendurch auf fünf Zähler (17:12, 9. Min.) davonziehen.
Bamberg und die Staiger-Dreier
Brose-Coach Andrea Trinchieri brachte dann seinen Neuen, Dorell Wright, ins Spiel und dieser hatte prompt seinen großen Auftritt. Der US-Amerikaner traf wenige Sekunden nach seiner ersten Einwechslung den Dreier mit Foul, der Bonusfreiwurf fand ebenfalls sein Ziel. Das Vier-Punkte-Spiel des Neuzugangs schien zusätzliche Kräfte freizusetzen, denn im zweiten Viertel erhöhten die Trinchieri-Jungs den Druck in der Defense und störten so Vitorias Angriffsbemühungen empfindlich. Bis Mitte des zweiten Viertels konnte Brose zwar noch kein Kapital daraus schlagen, doch ein Dreier von Maodo Lô bescherte den Oberfranken mit 22:21 die erste Führung. Anschließend ließ Lucca Staiger, der vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, zwei Dreier folgen und plötzlich führten die Bamberger mit sieben Punkten (32:25, 18. Min.). Vom Bamberger Zwischenspurt unbeeindruckt, kamen die spanischen Gäste dann aber postwendend zurück, ehe Staiger mit seinem dritten Distanztreffer den 35:32-Pausenstand markierte.
Im dritten Spielabschnitt schienen die Hausherren dann mit ihren Fans im Rücken die Entscheidung erzwingen zu wollen. Angetrieben von Daniel Hackett, der in diesem Abschnitt sieben Zähler einstreute, und Dorell Wright starteten die Brose-Boys mit viel Schwung in der Offense und hoher Intensität in der Defense. Einige Male schnupperten die Gastgeber in den dritten zehn Minuten an der Zehn-Punkte-Marke, die zunächst aber nicht fallen sollte. Der Grund dafür hieß Jayson Granger. Vitorias US-Guard stemmte sich im Alleingang mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Der Rest des Gäste-Teams schien sich an Bambergs Defense aufzureiben, wie ein technisches Foul von Jordan McRae wegen Meckerns zeigte.
Dorell Wright nicht zu stoppen
Dorell Wright, der bei seinem Einstand eine bärenstarke Vorstellung ablieferte, war es schließlich vorbehalten, den Bamberger Vorsprung in der 31. Spielminute erstmals in den zweistelligen Bereich zu heben (62:51). Wieder einmal versuchte Vitorias „One Man Show“, Jayson Granger, dagegen zu halten, stand gegen das Kollektiv des deutschen Meisters aber mehr und mehr auf verlorenem Posten. Kurzzeitig bekam Granger dann doch noch Unterstützung von Marcelinho Huertas, sodass die Mannschaft des DBB-Centers Johannes Voigtmann noch einmal von minus zwölf (57:69) auf minus fünf (66:71, 38. Min,) heran kam. Auch in der Verteidigung packten die Gäste noch einmal ordentlich zu. Aber auch die Domstädter standen defensiv sehr ordentlich und hatten mit Neuzugang Dorell Wright den Matchwinner in ihren Reihen.
Der US-Amerikaner, der erst am Vormittag offiziell als Neuzugang vorgestellt wurde, feierte einen Einstand nach Maß. In knapp 24 Minuten Spielzeit standen starke 13 Punkte, fünf Rebounds und herausragende vier Blocks in der Statistik des 31-Jährigen, der seinen neuen Arbeitgeber damit zum verdienten 78:72-Sieg über Baskonia Vitoria Gasteiz führte.
Jetzt heißt es für die Bamberger schnell wieder den Akku aufladen, denn schon am Sonntag wartet in der Bundesliga die nächste Herausforderung. Ab 15 Uhr gastiert Tabellenführer Alba Berlin in der Domstadt.
Brose Bamberg: Wright (13 Punkte), Radosevic (12), Staiger (12), Lô (11), Hickman (9), Hackett (8), Rubit (8), Mitrovic (4), Taylor (1), Nikolic
Baskonia Vitoria Gasteiz: Granger (17), Beaubois (14), Huertas (12), Shengelia (8), Poirier (6), McRae (6), Diop (4), Voigtmann (4), Timma (2), Janning, Garino
Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:
„Letzte Saison haben wir es nicht geschafft, nur einmal beide Spiele eines Doppelspieltags zu gewinnen. Nun haben wir etwas für uns besonderes erreicht. Es ist ein nächster Schritt. Wir haben heute gut verteidigt. Zwar machen wir immer noch viele Fehler, aber sie führen nicht mehr zwangsläufig zu gegnerischen Punkten. Dorell hat uns geholfen, das Feld weit zu machen – und die Spieler, die von der Bank kamen waren wieder bereit: Maodo, Lucca, Dorell. Wir haben heute einmal mehr als Team gewonnen.“