Brose Bamberg trifft in der Euroleague auf Valencia und Tibor Pleiß
Nach einer fast schon ungewohnt langen Pause von vier Tagen geht für Brose Bamberg am Donnerstagabend der internationale Wettbewerb weiter. Im Rahmen des neunten Spieltages der Basketball-Königsklasse kommt es dabei zum Duell zweier Landesmeister, wenn Deutschlands Eliteteam aus Bamberg auf den spanischen Titelträger aus Valencia trifft. Jump zum Meister-Duell ist um 20 Uhr in der BROSE ARENA.
Die Gastmannschaft von Valencia Basket kommt dabei mit vier Niederlagen in Serie – darunter auch eine 27-Punkte-Klatsche bei ZSKA Moskau – nach Oberfranken und will seinen Abwärtstrend unbedingt stoppen. Dass die Ostspanier als amtierender ACB-Champion und EuroCup-Finalist im Konzert der europäischen Schwergewichter mitmischen können, haben sie zu Saisonbeginn eindrucksvoll gezeigt, als man mit drei Siegen und einer Niederlage startete.
Sehr organisierte Spielweise
Um auch mittelfristig um einen der begehrten Playoff-Plätze mitspielen zu können, hat Cheftrainer Txus Vidorreta, der im letzten Jahr mit CB Canarias Teneriffa die Konkurrenzveranstaltung FIBA Champions League gewonnen hat, das notwendige Personal auf jeden Fall zur Verfügung. Valencias Topscorer Erick Green, der im letzten Spieljahr noch für Olympiakos Piräus auf Korbjagd ging, legt durchschnittlich 15,5 Zähler pro Partie auf und schießt sich damit auf Platz fünf der Euroleague-Scorer. Der Amerikaner startete bislang in allen acht Partien und markierte dreimal mehr als 20 Punkte. In der spanischen Liga ist der mittlerweile 35jährige Guard sogar noch treffsicherer und markiert im Schnitt 18 Punkte.
Ebenfalls zweistellige Punktzahlen kommen regelmäßig von dem in Bamberg bestens bekannten Tibor Pleiß (10,9 PpG) und Bojan Dubljevic (10,4 PpG). Beide spielen für Valencia auf der großen Position und kümmern sich daher auch hauptverantwortlich um die Reboundarbeit. Pleiß sammelt pro Begegnung 5,1 freie Bälle, Dubljevic 4,8. Unterstützt werden sie noch von Aaron Doornekamp (4,6 RpG), der deutschen Basketballfans noch aus seiner Zeit in Braunschweig und Frankfurt bekannt sein dürfte. „Sie spielen sehr organisiert und haben zwei sehr unterschiedliche, aber enorm spielstarke große Spieler mit Dubljevic und Pleiß“, weiß Brose-Coach Andrea Trinchieri um die Stärken von Valencias Big Men, die besonders am offensiven Brett und ganz besonders in fremden Hallen beherzt zugreift (10,8 RpG).
Comeback von Daniel Hackett
Um gegen dieses sehr erfahrene Team aus der drittgrößten Stadt Spaniens bestehen zu können, braucht Brose Bamberg nach Ansicht seines italienischen Übungsleiters „vor allem in der Verteidigung einen sehr guten Tag, um konkurrenzfähig zu sein.“ Für defensive Stabilität kann im Bamberger Spiel auch Daniel Hackett sorgen. Der Italo-Amerikaner hat sich nach überstandener Wadenverletzung aus dem Spiel in Malaga aus dem Krankenstand zurückgemeldet und wird voraussichtlich am Donnerstagabend vor heimischer Kulisse sein Comeback feiern. Ohne seinen defensiv-starken Guard, der in seinen fünf bisherigen Einsätzen 6,4 Punkte sowie je drei Rebounds und Assists auflegte, verbuchte Brose in der Euroleague zwei Niederlagen (Fenerbahce Istanbul, Mailand) und einen phänomenalen Sieg für die Ewigkeit (Barcelona).
Zum oberfränkischen Topscorer hat sich inzwischen Dorell Wright (11,8 PpG) geworfen, dicht gefolgt von Ricky Hickmann (11,3 PpG) und Augustine Rubit (10,6 PpG). Und obwohl Wright (5,8 RpG) und Rubit (5,1 RpG) auch unter den Körben bei den Rebounds ordentlich zupacken, ist der deutsche Meister nach wie vor das schwächste Rebound-Team der Liga. Betrachtet man allerdings nur die Heimspiele, sieht Bambergs Position nicht mehr ganz so schlimm aus. Hier lassen die Brose-Boys sogar Champion Fenerbahce hinter sich und Nachverpflichtung Wright (6,7 RpG) gehört zu den Top10-Reboundern des Wettbewerbs.
Nationalmannschaft verschafft Brose Verschnaufpause
Mit ausgeruhten Beinen und neuer mentaler Stärke sollte Brose auf jeden Fall in der Lage sein, an seine bislang guten Heimleistungen anzuknüpfen und sich den nächsten Sieg zu holen. Dieser wäre angesichts der Ausgeglichenheit der Liga dringend von Nöten. Neben Bamberg, das aktuell auf Platz neun liegt, hat nur noch Zalgiris Kaunas als Achter eine ausgeglichene Bilanz. Die Litauer spielen parallel zu den Oberfranken zuhause gegen Anadolu Efes Istanbul. Nur ein eigener Sieg und eine Niederlage von Kaunas bringt Bamberg tabellarisch weiter nach oben. Nach unten geht es dagegen deutlich schneller, denn hinter Bamberg lauern gleich fünf Teams – darunter auch Gegner Valencia – mit einer 3:5-Bilanz.
Aufgrund der Nationalmannschaftspause in der BBL hat Brose Bamberg anschließend eine ganze Woche Zeit, um sich auf sein Gastspiel bei Khimki Moskau (30. November) vorzubereiten. In der BBL geht es am 3. Dezember mit dem Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn weiter.