Brose Bamberg bezwingt Bremerhaven – Musli legt Double Double auf
Brose Bamberg hat innerhalb von drei Tagen sein zweites Liga-Spiel gewonnen. Im Nachholspiel des vierten Spieltages musste sich der amtierende Titelverteidiger gegen frech aufspielende Eisbären Bremerhaven zwar enorm strecken, am Ende steht jedoch ein knapper 79:74-Sieg und der Sprung auf Platz vier der Tabelle.
Ein wichtiger Baustein des neunten Bundesliga-Sieges dieser Saison war Neuzugang Dejan Musli. Der serbische Centerspieler, der erst am Samstag sein Debüt im Brose-Trikot feierte und eigentlich noch keine einzige richtige Trainingseinheit mit seinen neuen Teamkollegen absolviert hat, legte in seinem zweiten Spiel ein starkes Double Double aus 14 Punkten und elf Rebounds auf. Vor allem in der Anfangsphase und im starken Bamberger Schlussviertel war der 2,13 Meter-Mann mit wichtigen Aktionen an beiden Seiten des Feldes zur Stelle.
Gut eingestellte Bremerhavener
Die Eisbären, die im Gegensatz zu Bamberger eher seltener zwei Spiele in drei Tagen bestreiten, machten von Beginn an deutlich, dass sie trotz geringer Vorbereitungszeit ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Das Team von Headcoach Sebastian Machowski präsentierte sich defensiv sehr gut auf Bambergs Offensivstrategien eingestellt und schaffte es in der eigenen Offensive, sein Spiel durchzusetzen. Das hieß in erster Linie durch gute Ballbewegung den freien Mann an der Dreierlinie finden, der dann meist hochprozentig vollstreckte – Bremerhaven traf in der ersten Halbzeit 70 Prozent seiner Dreier (7/10).
Die Bamberger auf der anderen Seite waren darum bemüht, allen voran über Neuzugang Dejan Musli, ihre Längenvorteile unter dem Korb zu nutzen. Durch ihr ständiges Ziehen zum Korb hängten die Oberfranken ihren Gegenspielern auch zahlreiche Fouls an, kamen so gerade im ersten Viertel häufiger an die Freiwurflinie und konnten Bremerhavens Offensivdrang einigermaßen matchen. Mit Beginn des zweiten Viertels, als sich die Norddeutschen defensiv noch besser auf Bambergs Zug zum Korb eingestellt hatten, musste der Meister dann zunächst etwas abreißen lassen und sah sich zwischenzeitlich mit einem Sechs-Punkte-Rückstand (27:33, 17. Min.) konfrontiert. Daniel Hackett und Youngster Louis Olinde sorgten in der Schlussphase dafür, dass Bamberg zur Pause wieder auf Tuchfühlung (37:39) war.
Wer dachte, dass Bamberg nach dem Seitenwechsel die Begegnung besser in den Griff bekommen würde, wurde schnell eines besseren belehrt. Zum einen merkte man den Brose-Boys an, dass mit dem geschonten Dorell Wright eine wichtige Offensivstütze fehlte, zum anderen überzeugten die Nordseestädter auch im zweiten Durchgang mit einer bärenstarken Dreierquote (am Ende standen starke 61 Prozent in der Statistik, Bamberg traf 38 Prozent). Hinzu kam, dass sich die Trinchieri-Jungs durch ihr phasenweise wildes Spiel unnötige Ballverluste erlaubten, die Bremerhaven zu seinem Vorteil nutzen und bis auf neun Punkte davonziehen konnte. Der Dunk von Bremerhavens Geoffrey Groselle zum 61:52 in der 27. Spielminute schien dann jedoch Bamberg endgültig wachzurütteln.
Hackett führt Bamberg an
Angetrieben von Daniel Hackett, Ricky Hickman und Lucca Staiger, der zweimal in Folge beim Dreier gefoult wurde und vier der sechs Freiwürfe nutzen konnte, starteten die Hausherren einen viertelübergreifenden 15:3-Lauf, den Hickman per Dreier zum 67:64 abschloss. Die Gäste aus dem hohen Norden versuchten anschließend zwar noch einmal zurück zu schlagen, doch Bamberg – mit den eigenen Fans im Rücken – bekam jetzt die zweite Luft: Defensiv konnte man die Eisbären-Distanzwerfer besser und effektiver stören und im Angriff hielten Dejan Musli, Augustine Rubit und Maodo Lô den Meister auf Siegkurs.
Am Ende stand gegen tapfer kämpfende Eisbären Bremerhaven ein knpapper 79:74-Sieg für Brose Bamberg zu Buche. Im vierten Heimspiel binnen fünf Tagen merkte man den oberfränkischen Akteuren – verständlicherweise – doch eine gewisse Müdigkeit an, die der Tabellen-16. durch sein hervorragendes Ball-Movement (18 Assists, Bamberg 16) lange Zeit zu seinem Vorteil nutzen konnte. Schlussendlich reichte dem Double-Champion, der Nachteile bei der Dreierquote mit der besseren Zweier- und Freiwurfquote kompensieren konnte, eine Leistungssteigerung im vierten Viertel, um den neunten Ligasieg unter Dach und Fach zu bringen.
Brose Bamberg: Musli (14 Punkte), Hackett (12), Rubit (12), Hickman (11), Lô (8), Staiger (7), Olinde (6), Nikolic (4), Heckmann (3), Radosevic (2)
Eisbären Bremerhaven: Hulls (14), Bussey (14), Berhandemaskel (11), Groselle (9), Kessens (8), Brembly (7), Baptiste (6), Johnson (5), Elliott, Bleck
Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:
„Wenn eine Mannschaft bis Ende des dritten Viertels 78% von der Dreipunktelinie trifft, dann verliert man eigentlich das Spiel. Das gute heute, wir haben einen Weg gefunden das Spiel zu gewinnen. Bremerhaven hat sehr schwierige Würfe getroffen. Wir haben schlecht gegen ihre Dreierschützen angefangen, dann haben sie sich gut gefühlt und immer weiter gepunktet. Aber wir sprechen über einen Sieg ohne vier ausländische Spieler. Staiger war heute wieder unglaublich, Hackett war großartig und die langen um Musli, Radosevic und Rubit haben einen hervorragenden Job gemacht.“