Brose Bamberg will seine Wiedergutmachung in der Hauptstadt bestätigen
Fast ohne Pause geht es für Brose Bamberg bereits am Sonntag mit dem nächsten Spiel in der BBL weiter. Gerade einmal 41 Stunden nach dem Schlusspfiff gegen Athen fliegt ab 15 Uhr der Ball in der Berliner Mercedes Benz-Arena in die Luft. Bei den gastgebenden Albatrossen will der Meister seine Chance auf den nächsten Sieg nutzen.
Auch ohne die anstrengende Euroleague-Partie von Freitagabend in den Knochen wird die Aufgabe in der deutschen Hauptstadt alles andere als ein Spaziergang. Davor warnt auch Ilias Kantzouris, der das Team wohl auch am Sonntag wieder an der Seitenlinie coachen wird: „Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir, nur weil wir Panathinaikos geschlagen haben, nun auch am Sonntag einfach durchmarschieren werden.“
Alba mit Wut im Bauch nach EuroCup-Aus
Das Team von Alba Berlin hat derzeit satte sechs Siege mehr auf der Habenseite als die Bamberger, darunter auch der knappe 77:75-Hinspielerfolg des früheren Serienmeisters. Unter der Woche musste die Mannschaft von Cheftrainer Alejandro Garcia Reneses nach einer knappen Heimniederlage gegen Gran Canaria zwar das Aus im EuroCup hinnehmen, durch die Rückkehr von Point Guard Peyton Siva und Dreier-Spezialist Spencer Butterfield hatte die Partie unter der Woche für Berlin dennoch etwas positives.
Mit zehn und 13 Punkten gehörten die beiden Guards schon im Hinspiel zu Berlins Erfolgsgaranten. Ebenfalls 13 Zähler steuerte Luke Sikma bei. Der 28jährige Power Forward ist so etwas wie der Leitwolf der Albatrosse: Zusammen mit den beiden bereits erwähnten Siva und Butterfield bildet Sikma – mit 7,2 eingesammelten Abprallern pro Partie drittbester Rebounder der BBL – zusammen mit Marius Grigonis und Dennis Clifford ein Quintett, das im Saisonschnitt regelmäßig zwischen elf und 13 Punkten auflegt.
Mit zuletzt fünf Erfolgen in Serie sammelten die Spreestädter zumindest auf nationalem Parkett ausreichend Selbstvertrauen. Besonders beeindruckend ist in Berlin in diesem Jahr die mannschaftliche Geschlossenheit und das stellenweise sehr sehenswerte Zusammenspiel. Knapp 22 Assists pro Spiel belegen eindeutig, dass bei den Albatrossen viele kleine Zahnrädchen perfekt ineinander greifen.
Bamberg muss der Müdigkeit trotzen
Somit muss sich Brose auf einen anstrengenden Sonntagnachmittag einstellen. „Wir dürfen nicht müde sein. Keiner. Wir müssen die kompletten 40 Minuten psychisch und physisch im Spiel sein, nur dann werden wir eine Chance haben“, gibt Kantzouris die Marschrichtung vor und erwartet unbändigen Einsatz und Kampfbereitschaft seiner Truppe. Nach einer anderthalbstündigen Video- und Auslaufeinheit macht sich der Brose-Express noch am Samstag auf in die Hauptstadt. Ob dabei auch Leon Radosevic (Verstauchung im Fuß) und Chefcoach Andrea Trinchieri (Schulter-OP), der das Euroleague-Spiel gegen Athen bereits wieder vor dem Fernseher in seinem Büro verfolgt hatte, Plätze im Mannschaftsbus einnehmen werden, entscheidet sich kurzfristig. Falls nicht, hat Kantzouris die selben zwölf Akteure wie am Freitag am Start, da Bryce Taylor, Luka Mitrovic und Elias Harris weiterhin aussetzen.
Bambergs letzte Niederlage in Berlin datiert von März 2014. Durch ihren Erfolg im Hinspiel konnten die Berliner allerdings eine sieben Spiele andauernde Pleitenserie gegen die Oberfranken beenden. Insgesamt standen sich beide Teams seit der Saison 1990/91 87 Mal gegenüber. Berlin hat mit 53:34 klar die Nase vorne, in eigener Halle sogar mit 33:8. Im Anschluss an dieses 88. Aufeinandertreffen zwischen Bamberg und Berlin geht es für die Domstädter mit dem Gastspiel beim Euroleague-Champion Fenerbahce Dogus Istanbul weiter, am Sonntag in einer Woche kommt es in der BROSE ARENA zum Kräftemessen mit den Bayern-Basketballern.