Brose Bamberg strebt im dritten Duell mit dem Erzrivalen den ersten Sieg an
Am Sonntag ist es wieder einmal soweit: Pünktlich zur Primetime (20:15 Uhr) kommt es in der BROSE ARENA zum Aufeinandertreffen der BBL-Alphatiere aus Bamberg und München. Anders als in den Vorjahren geht Brose dieses Mal nicht als klarer Favorit ins Spiel, peilt jedoch im dritten Anlauf den ersten Erfolg über die Bayern in dieser Saison an.
Schon zweimal standen sich beide Teams im Laufe der aktuellen Spielzeit gegenüber. Beide Duelle fanden im Münchner Audi Dome statt, wo der Hausherr seinen Court auch erfolgreich verteidigte. Während Bamberg im Liga-Hinspiel am zehnten Spieltag noch mit 68:77 unterlag, verlief das Pokal-Viertelfinale vor gut drei Wochen deutlich enger. Erst eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung rettete die Oberbayern in die Verlängerung, dort gewannen sie schlussendlich 101:97 und beendeten Bambergs Pokalverteidigungsträume.
Neue Motivation durch Trinchieri-Comeback?
Vor beiden Duellen hatte Brose einen straffen Zeitplan zu absolvieren und war in der Euroleague „on the road“ gefordert. Auch vor diesem Aufeinandertreffen zwang der Spielplan der Königsklasse den Meister auf Reisen. Bei Champion Fenerbahce Dogus Istanbul zeigte Bamberg am Freitagabend trotz der 69:77-Niederlage eine solide Leistung, die auch für Sonntag Mut machen könnte. Einen weiteren positiven Schub könnte die Mannschaft durch die Rückkehr ihres Headcoaches erhalten. Andrea Trinchieri wird am Sonntag erstmals nach seiner Schulter-OP wieder an der Seitenlinie stehen und sein spielendes Personal antreiben. Beim dritten Versuch, den ersten Saisonsieg über die „Roten“ zu landen, wird der Italiener aber wohl weiterhin auf Luka Mitrovic sowie Ex-Bayern-Kapitän Bryce Taylor und Elias Harris verzichten müssen. Ob Center Leon Radosevic seinem Übungsleiter wieder zur Verfügung steht, ist aktuell noch fraglich.
Bambergs Erfolgstrainer weiß, dass sein Team „eine schwierige Spielzeit mit vielen Verletzungen und vielen Auf und Abs“ absolviert. Dennoch sei der Glaube an sich selbst ungebrochen und die Brose-Boys „müssen die beste Leistung bringen, zu der wir in dieser Phase der Saison fähig sind“, so der Italiener im Vorfeld der Partie.
Die beste Leistung ist auch von Nöten, will man dem Liga-Primus ein Bein stellen und die imposante 15 Spiele andauernde Siegesserie der Landeshauptstädter beenden. Für diese immens schwere Aufgabe brauchen die Mannen um Kapitän Nikos Zisis auch den bedingungslosen Support ihrer Fans, denn die Truppe von Aleksandar Djordjevic hat einen guten Lauf und kann mit Selbstbewusstsein auftreten. Bayerns Basketballer um die früheren Bamberger Anton Gavel und Maik Zirbes erzielen die meisten Punkte der Liga (86,5 PpS). Dabei passen auch das Zusammenspiel mit 21,7 Assists und die Wurfquote aus dem Feld (52,8%) – beides ligaweite Bestwerte.
Ausgeglichenes Kollektiv
Aufgrund der hohen Assistzahl ist es wahrlich kein Wunder, dass kein Spieler statistisch aus dem Kollektiv extrem herausragt. In den Top 5 der Liga findet sich kein einziger Bayern-Akteur, was die Stärke und Ausgeglichenheit des Kaders nochmal unterstreicht. Topscorer ist Devin Booker mit 12,2 Punkten. Der Center steht auch in der teaminternen Reboundstatistik an der Spitze (5,2). Hinter Booker folgen noch fünf weitere Spieler, die zweistellig scoren, und weitere fünf holen zwischen 3,5 und 4,6 Rebounds.
Trotz der gut funktionierenden Offensivmaschine vernachlässigen die Münchener aber auch die Defense nicht und stellen die beste Verteidigung innerhalb der BBL (70,4 Gegenpunkte pro Spiel). Doch all diese aus Bayern-Sicht positiven Zahlen schützen das Team offenbar nicht vor Verletzungen. Nachdem zunächst Vladimir Lucic, der unter der Woche in Vilnius erstmals wieder im Trikot auf der Bank saß, lange Zeit verletzt fehlte, zog sich Power Forward Milan Macvan vor kurzem einen Kreuzbandriss zu und fehlt seiner Mannschaft für den Rest der Saison. Somit ist den Bayern trotz der Lucic-Rückkehr eine wichtige Stütze weggebrochen, Macvan war in seinen 16 BBL-Einsätzen für 10,9 Punkte und 4,6 Rebounds gut.