63:71! Brose kann Bayern erneut nicht stoppen

63:71! Brose kann Bayern erneut nicht stoppen
Sport

Bambergs Basketballer verlieren den deutschen Classico in eigener Halle

Brose Bamberg hat auch im dritten Saisonduell eine Pleite gegen den FC Bayern München Basketball kassiert. Trotz einer über weite Strecken sehr guten und engagierten Vorstellung zog der Meister mit 63:71 den Kürzeren. Erneut gaben Nuancen den Ausschlag zugunsten des Tabellenführers.

easyCredit BBL 17/18 - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballObwohl gerade einmal knapp 48 Stunden seit dem Schlusspfiff in Istanbul vergangen waren, startete Brose Bamberg mit unfassbar viel Energie und Leidenschaft in das Duell mit den Münchnern. Offensichtlich durch die Rückkehr ihres Chefcoaches zusätzlich motiviert, legten die Hausherren furios los und erspielten sich innerhalb der ersten drei Minuten eine 10:0-Führung. Diese verteidigten die Domstädter auch in der Folgezeit und profitierten dabei zum einen von einem frühen technischen Foul gegen Bayern-Coach Aleksandar Djordjevic und zum anderen davon, dass bei den Gästen nichts zusammenlief.

Einzig Danilo Barthel, der neun der elf Bayern-Punkte im ersten Viertel erzielte, schien einen Rhythmus gefunden zu haben. Bis auf 15 Punkte (29:14, 13. Min.) zog der Titelverteidiger nach einem Dunk von Augustine Rubit davon, was die ohnehin schon hervorragende Stimmung zusätzlich anheizte. Danach allerdings kam ein Bruch ins Bamberger Spiel.

Brose lässt sich von Hektik anstecken

Gegen eine zunehmend aggressiver werdende Bayern-Defense tat sich Bamberg zusehends schwerer und auf der Gegenseite bekam Barthel die Unterstützung seiner Mitstreiter. Einige unglückliche Schiedsrichterentscheidungen gegen Brose taten ihr Übriges dazu, dass Zisisi & Co. mehr und mehr ihren Fluss verloren. Die Landeshauptstäter beendeten die ersten 20 Minuten mit einem 8:-Run, sodass die Partie beim 35:29 wieder völlig offen war.

Direkt nach dem Wiederanpfiff waren die Trinchieri-Schützlinge sichtbar darum bemüht, wieder zu ihrem Spielrhythmus aus den ersten gut 15 Minuten zu finden. Teilweise gelang dies und der Vorsprung konnte wieder bis auf zehn Zähler (43:33, 23. Min.) ausgebaut werden. Anders als noch im Auftaktviertel ließen sich die Oberbayern dieses Mal nicht so überraschen, sondern blieben auf Tuchfühlung – und sogar noch mehr. Da die Bayern-Trefferquote ebenfalls langsam aber stetig anstieg, schmolz Bambergs Führung wieder zusammen. 2:51 Minuten vor der letzten Viertelpause war es dann soweit: Reggie Redding brachte seine Farben erstmals an diesem Abend mit 50:48 in Front.

easyCredit BBL 17/18 - 21. Spieltag: Brose Bamberg vs. FC Bayern München BasketballSpannung bis zum Schluss

Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte sich das von vielen im Vorfeld erwartete enge Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem angeschlagenen Meister und seinem größten Herausforderer entwickeln. Zusammen mit ihren Fans im Rücken unternahmen Zisis & Co. alles, um die Partie weiter offen zu halten. Doch man merkte von Minute zu Minute mehr, dass den Brose-Boys einmal Mehr die Kräfte auszugehen schienen. Während von der Dreierlinie fast nichts mehr ging, musste man im Zweierbereich hart für jeden Punkte arbeiten.

Auf der Gegenseite boten die Bamberger den Gästen aus München mit ihrer Defense ordentlich Paroli, sodass diese auch nicht wie gewohnt brillieren konnten. Es blieb bis zum Schluss spannend, zum Sieg sollte es für Brose Bamberg aber auch im dritten Anlauf nicht reichen. Die Bayern-Basketballer machten in der Schlussphase die Big Shots und hatten auch das nötige Quäntchen Glück – mit 63:71 musste Bamberg in die Niederlage einwilligen.

Trotz eines verkorksten ersten Viertels behielt der Ligaprimus im Stile einer Spitzenmannschaft die Ruhe. Auch ohne Stefan Jovic, der bereits nach 1:38 Minuten ausgewechselt wurde und nicht mehr zurückkam, wurden die Oberbayern von Minute zu Minute stärker und rissen spätestens ab der 23. Spielminute die Spielkontrolle an sich. Vor allem beim Rebound (42:33) zeigten die Bayern mit Devin Booker (Double Double aus je zehn Punkten und Rebounds) an der Spitze den Oberfranken klar die Grenzen auf.

Brose Bamberg: Hackett (12), Lô (12), Wright (10), Rubit (10), Radosevic (10), Zisis (5), Musli (4), Heckmann, Staiger, Olinde
FC Bayern München Basketball: Barthel (20), Cunningham (15), Redding (11), Booker (10), Djedovic (7), Hobbs (3), King (3), Gavel (2), Zirbes, Jovic

Fazit von Brose-Headcoach Andrea Trinchieri:

„Glückwunsch an München. Es gibt nicht viel zu sagen. Es ist offensichtlich was wir können und was nicht. Die ersten 15 Minuten haben wir guten Basketball gespielt mit viel Energie. 25 Minuten hat uns diese Energie, aufgrund des engen Spielplans gefehlt. Dies war das 12. Mal, dass wir weniger als 48 Stunden zur Regeneration hatten. Momentan fehlen uns Schlaf, Regenerations- und Trainingszeit und unsere verletzten Spieler. Ich bin mir aber sicher, dass wir, wenn die EuroLeague-Saison vorbei ist und wir etwas mehr trainieren können, auch besser spielen werden.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm