Brose Bamberg will Revanche für Hinspielniederlage
Nach vier Auswärtsspielen in Serie stehen für Brose Bamberg endlich wieder zwei Heimspiele auf dem Programm. Bevor es am Samstag in der heimischen BBL zum Frankenderby gegen s.Oliver Würzburg kommt, gastiert am Donnerstag ab 20 Uhr Anadolu Efes Istanbul zum 26. Euroleague-Spieltag in der BROSE ARENA. In dieser Partie feiert auch Bambergs neuer Cheftrainer Luca Banchi seine Heimpremiere.
Die Fans in Freak City dürfen dabei auf den neuen Mann an der Seitenlinie gespannt sein. Dass der Italiener dem Brose-Team im Schlussspurt der Regular Season und für die anstehenden Playoffs noch einmal frischen Wind verleihen kann, haben die ersten beiden Spiele unter seiner Regie gezeigt. Insbesondere die Partie vergangenen Sonntag in Ulm (90:67-Erfolg) erinnerte dabei an gar nicht so alte Zeiten.
In Ulm alte Stärke demonstriert
Ein Viertel brauchten Nikos Zisis & Co. um sich die Euroleague-Partie in Piräus aus den Beinen zu spielen, um dann ab dem zweiten Viertel den Kontrahenten aus Ulm nach Belieben zu dominieren. Insbesondere die gezeigte Leistung im zweiten und dritten Viertel lässt in Bamberg neuen Mut entstehen. Doch Banchi drückt sogleich energisch auf die Euphoriebremse und warnt: „Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht jede Nacht so läuft.“ Der 52-Jährige weiß, dass sich seine Spieler jeden Zentimeter ihres Weges mit der richtigen Einstellung verdienen müssen.
Während der Übungsleiter, der am 7. November 2013 schon einmal als Gäste-Trainer für Mailand (damals zusammen mit einem noch jungen Nicoló Melli) in der Domstadt gastierte und einen 76:62-Sieg feiern durfte, also ein erstes Mal auf der Bamberger Seite in der Arena stehen wird, brennt ein anderer auf sein Heim-Comeback: Luka Mitrovic steht bereit, seit über drei Monaten wieder das Parkett der BROSE ARENA zu betreten. Ebenfalls zurück erwartet wird nach seiner Krankheit Dejan Musli, fehlen werden dagegen weiterhin Elias Harris, Bryce Taylor und Patrick Heckmann.
Achtung Bamberg: Weems kommt
Auch ohne das Trio strebt Brose gegen die Korbjäger aus der türkischen Metropole eine Wiedergutmachung an. Im Hinspiel behielt der erfolgreichste türkische Basketballklub (u.a. dreizehn nationale Meisterschaften und der Gewinn des Korac Cup stehen in den Büchern) um den bis zur Nachverpflichtung von Sonny Weems zuverlässigsten Werfer Errick McCollum (14,8) mit 69:58 die Oberhand. Dabei hatte der deutsche Meister die Partie eigentlich gut im Griff und wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Ein Totaleinbruch nach 25 Minuten verhinderte jedoch den Bamberger Punktgewinn. Nach der Pause schafften die Oberfranken noch genau 20 Punkte – das ist einer weniger, als der erfolgreichste Werfer des gesamten Spiels, Derrick Brown, für Istanbul verbuchte (21). Der Saisonschnitt des US-Amerikaners liegt eigentlich nur bei 7,4 Zählern. Deutlich korbgefährlicher zeigt sich Browns Landsmann Sonny Weems. Der Forward, der in seinen bisher zwei Partien im Efes-Trikot auf 20 Zähler im Schnitt kommt, weckt in der Domstadt keine allzu guten Erinnerungen. Egal ob für Zalgiris Kaunas, ZSKA Moskau oder Maccabi Tel Aviv im Einsatz – wenn es gegen Bamberg ging, war der 31-Jährige zumeist in Topform.
In Bamberg auch bestens bekannt ist Vladimir Stimac. Der serbische Center streifte sich 2014/15 das Trikot von Ligakonkurrent Bayern München über und ist aktuell der drittbeste Rebounder der Euroleague (6,4). Obwohl Headcoach Ergin Atamans genug Star-Power in seinem Aufgebot vereint hat, stehen für Istanbul in der Euroleague erst sechs Siege zu Buche. Damit ist für beide Vereine der Playoff-Zug für diese Saison bereits abgefahren. Dennoch: In der heimischen Superleague mischen die Bosporus-Korbjäger als Tabellenvierter ganz oben mit und beweisen an jedem Spieltag ihre enorme Qualität, die den Brose-Boys alles abverlangen wird.