Brose Bamberg startet vorösterliche Stresswoche in Vitoria
Drei Spiele in fünf Tagen, davon zwei in fremden Hallen – so lautet der stressige Wochenplan von Brose Bamberg. Der deutsche Meister startet am Mittwoch um 20:30 Uhr in der Euroleague bei Baskonia Vitoria Gasteiz in eine weitere Mammut-Woche.
Angesichts dieses strapaziösen Programms wäre ein Brose-Sieg im Baskenland zwar wünschenswert, doch Headcoach Luca Banchi legt sein Augenmerk auf etwas anderes. „Wir haben eine stressige Woche mit drei Spielen in fünf Tagen vor der Brust. Daher ist es in erster Linie wichtig, die Minuten gut zu verteilen“, erklärt der Italiener, der dem Team von Brose Bamberg in den letzten Wochen frischen Wind verliehen hat.
Broses Aufwärtstrend
Unter der Regie des 52-Jährigen stehen bislang drei Siege aus vier Partien – darunter zwei wichtige in der BBL gegen die direkten Playoff-Konkurrenten aus Ulm und Würzburg. In der Euroleague gab es bei Banchis Premiere zwar eine Niederlage in Piräus, doch zuletzt klappte es mit einem Erfolg in eigener Halle gegen Anadolu Efes Istanbul. Mit seinem zehnten Saisonsieg in der „Königsklasse“ konnte der deutsche Vertreter sein Ergebnis aus der Vorsaison zwar bereits vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde einstellen, die Playoffs sind dennoch nur noch rechnerisch möglich. Brose müsste eine Siegesserie starten und die Konkurrenz geschlossen patzen.
Formstarke Basken im Fernduell mit Tel Aviv
Einer dieser Konkurrenten ist der kommende Gegner aus Vitoria. Das Team um den deutschen Nationalmannschafts-Center Johannes Voigtmann hält aktuell mit 13 Siegen den achten und letzten Playoff-Rang. „Vitoria ist in einer exzellenten Verfassung. Sie haben sieben Siege in Folge in der ACB, drei in der Euroleague. Vor allem Zuhause spielen sie stark. Zudem brauchen sie jeden Erfolg“, weiß Banchi um die Ausgangslage der Spanier, die sich mit Maccabi FOX Tel Aviv ein Fernduell um die K.O.-Runde liefern.
Topscorer und -rebounder Vitorias ist Kapitän Tornike Shengelia – MVP des 24. Spieltags – mit 14,1 Punkten und 6,6 eingesammelten Abprallern. Dahinter folgt der Franzose Rodrigue Beaubois, der neben dem Georgier als Einziger einen zweistelligen Punkteschnitt vorweisen kann (12,4). Knapp an der Zehn-Punkte-Marke kratzen derzeit US-Playmaker Jayson Granger (9,6 PpG), der seine Mitspieler fünf Mal pro Partie mit klugen Pässen in Szene setzt, und der bereits erwähnte Voigtmann (8,5 PpG/4,3 RpG). Im Vergleich zu den Brose-Boys haben die Basken in nahezu sämtlichen statistischen Hauptkategorien die Nase vorn. Lediglich an der Freiwurflinie haben Nikos Zisis & Co. ihre Nerven besser im Griff als der Tabellenvierte der spanischen ACB.
Große Herausforderung
Gerade auch aufgrund der statistischen Überlegenheit der Truppe von Pedro Martinez erwartet Banchi für seine Farben eine „große Herausforderung“. Zusammen mit den Fans dürfte der Italiener in erster Linie darauf hoffen, dass die zuletzt formstarken Dorell Wright (mit 15,6 Punkten Broses Topscorer in den letzten fünf Spielen) und Augustine Rubit (15) an ihre Leistungen anknüpfen können. Insbesondere „Aug“ Rubit hatte sich in den letzten Heimspielen gegen Istanbul und Würzburg in einen echten Rausch gespielt und jeweils die 20-Punkte-Grenze durchbrochen.
In diesem, wie auch in den weiteren Spielen dieser Woche (am 23. zuhause gegen Malaga und am 25. in Göttingen), werden Bryce Taylor, Elias Harris und Patrick Heckmann weiterhin verletzungsbedingt fehlen. Ob und in wie weit Luka Mitrovic dem Team zur Verfügung steht, wird kurzfristig entschieden. Der Serbe hatte nach überstandener Verletzung am letzten Euroleague-Spieltag einen Schlag aufs Knie bekommen und setzte zuletzt gegen Würzburg aus.