Der Deutsche Meister steigert sich nach der Pause und gewinnt das Spiel und den direkten Vergleich
Brose Bamberg hat erfolgreich Revanche für das verlorene Hinspiel gegen Medi Bayreuth genommen. Der Titelverteidiger sicherte sich gegen seinen oberfränkischen Rivalen einen immens wichtigen 88:73-Heimsieg. Angeführt von Augustine Rubit legten die Brose-Boys im zweiten Durchgang mehr als eine Schippe drauf und gewannen am Ende sogar den direkten Vergleich.
Obwohl man beiden Mannschaften in der Anfangsphase deutlich anmerkte, dass viel auf dem Spiel stand, erwischten die Brose-Boys zunächst den etwas besseren Start. Allen voran dank der zwei erfolgreichen Dreier von Aleksej Nikolic erspielte sich der Meister zweimal eine Fünf-Punkte-Führung, die von den Bayreuthern aber jedes Mal eiskalt gekontert wurde.
Bayreuther Spielkontrolle
Spätestens nach dem 10:10-Ausgleich von Nate Linhart waren die Gäste aber vollends im Spiel angekommen und wurden von Minute zu Minute stärker. Vor allem unter dem Korb erarbeitete sich das Medi-Team über Andreas Seiferth mehr und mehr Vorteile. Auf der Gegenseite fand Bamberg zu selten den Weg in die Zone und schloss insgesamt aus dem Zweierbereich zu schwach ab.
Dies und eine überragende Bayreuther Dreierquote – zur Pause lag diese bei 54 Prozent – ließen Bambergs Rückstand vor allem im zweiten Viertel stetig anwachsen. Die höchste Führung erreichte die Korner-Truppe beim 41:29 in der 17. Spielminute, bis zur Pause hatte sich Bamberg jedoch wieder auf 35:43 herangearbeitet.
Augustine Rubit übernimmt in Bambergs Offensive
Nach der Pausenansprache von Coach Luca Banchi kam der Meister deutlich aggressiver und engagierter aus der Kabine zurück. Binnen drei Minuten initiierte man angeführt von Augustine Rubit und Daniel Hackett einen 9:0-Lauf und holte sich beim 44:43-Zwischenstand die Führung zurück. Die Wagnerstädter zeigten sich aber auch davon nicht großartig beeindruckt und zogen ihr Spiel weiter unbeirrt durch.
Da die Hausherren jetzt auch den Kampf besser annahmen und ihre Trefferquoten deutlich nach oben schraubten, entwickelte sich zwischen beiden oberfränkischen Kontrahenten der erhoffte und erwartete offene Schlagabtausch. Insbesondere Augustine Rubit war von keinem Bayreuther Verteidiger richtig zu kontrollieren, sodass mit dem Forward auf dem Feld viel gutes für Brose geschah.
Bayreuths Dreier sorgen für Spannung
Auf der Gegenseite konnte sich Coach Raoul Korner in erster Linie auf seine Distanzschützen verlassen. Obwohl ihr Bester von „downtown“, Gabe York, früh in Foultrouble geriet und viel Zeit auf der Bank verbrachte, netzten die Bayreuther durch Wachalski, Amaize & Co. zahlreiche Dreier ein und blieben stets auf Tuchfühlung oder lagen selbst in Front.
Bambergs überragendes Schlussviertel
Über die gesamte zweite Halbzeit konnte sich keine Seite einen nennenswerten Vorsprung herausspielen. Dies gelang erst in der zweiten Hälfte des Schlussviertels – und zwar dem Deutschen Meister. Neben Rubit, der sich nach dem Seitenwechsel in einen echten Rausch spielte uns 24 seiner 29 Punkte erzielte, zeichneten sich Bambergs Routiniers Daniel Hackett und Nikos Zisis für erfolgreiche Aktionen verantwortlich: Zwei Minuten vor dem Ende lagen die Domstädter plötzlich 80:71 in Front und schnupperten sogar noch am direkten Vergleich.
Auch diesen sollte sich Brose Bamberg am Ende noch sichern. Nach 40 spannenden Derbyminuten stand ein klarer 88:73-Sieg zu Buche, der einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang zu verdanken war. Vor allem im Schlussviertel agierte Bamberg, das schlussendlich auch in allen statistischen Kategorien die Nase vorne hatte, nahezu „unstoppable“ und überrannte die Bayreuther mit 30:13 – Rubit steuerte hier 16 Zähler bei.
Brose Bamberg: Rubit (29 Punkte), Zisis (16), Wright (15), Hackett (10), Lô (9), Nikolic (6), Radosevic (3), Olinde, Musli, Staiger
Medi Bayreuth: Wachalski (17), Linhart (13), Amaize (11), Seiferth (8), Brooks (6), Marei (6), York (5), Robinson (4), Doreth (3), Cox
Fazit von Brose-Headcoach Luca Banchi:
„Glückwunsch an Bayreuth für das gezeigte Spiel. Sie haben uns zu Beginn sehr in Schwierigkeiten gebracht und unseren Zug zum Korb durch gute Verteidigung verhindert, uns so zu Würfen von außen gezwungen, die leider nicht gefallen sind. Wir sind sehr fokussiert in diese Partie gegangen und wollten unbedingt gewinnen. Leider haben wir es allerdings nicht geschafft, diesen Willen aufs Spielfeld zu bringen. In der 2. Halbzeit haben wir besser getroffen und uns die Wege zum Korb durch bessere Ballbewegung erarbeitet. Bayreuth hat nur noch zwei Fastbreak-Punkte erzielt. Wir haben am Ende unsere Erfahrung ausgespielt, richtige Entscheidungen getroffen und somit das Spiel gewonnen.“