Brose Bamberg kämpft in Weißenfels noch um Platz vier
Am Dienstag steht für Brose Bamberg das letzte Spiel der BBL-Hauptrunde 2017/2018 an. Während diese Partie in den letzten Jahren für den Meister fast immer bedeutungslos war, geht es in dieser Saison noch um einiges. Ab 15 Uhr kämpfen die Oberfranken beim Mitteldeutschen BC in Weißenfels um einen wichtigen Sieg im Fernduell mit den Telekom Baskets Bonn.
Für das Team von Cheftrainer Luca Banchi steht vor dem Saisonfinale lediglich fest, dass man zum 18. Mal in Folge an den Playoffs teilnimmt. Von welcher Position man ins finale Meisterrennen startet, ist dagegen noch unklar. Von Platz vier, der Heimnrecht im Viertelfinale bedeutet, bis hin zu Platz sieben ist für die Domstädter noch alles möglich. In der eigenen Hand haben Nikos Zisis & Co. dabei jedoch nur die Verteidigung des fünften Ranges. Im Falle eines Sieges benötigt man Schützenhilfe aus München, der Tabellenführer ist zu Gast beim Vierten in Bonn. Verliert Brose sein Auswärtsspiel könnte man – je nach den Ergebnissen der Verfolger aus Bayreuth und Oldenburg – noch auf Rang sieben abrutschen.
Keine Gedanken an Rechenspiele
Bambergs Übungsleiter will sich im Vorfeld der Partie beim MBC nicht auf etwaige Rechenspiele konzentrieren. „Wir wollen die Hauptrunde mit einem guten Spiel beenden. Danach werden wir weiter sehen. Die Zukunft liegt nicht in unserer Hand. Wir können nur spielen und gewinnen. Und dann schauen wir auf die Tabelle und die Paarungen“, gibt sich der italienische Headcoach gewohnt sachlich. In der Tat sollte es für den Meister in erster Linie darum gehen, seine in diesem Jahr fast schon chronische Auswärtsschwäche rechtzeitig vor Playoff-Beginn abzulegen. Mit 15 Heimsiegen gehört Brose Bamberg neben Spitzenreiter Bayern München zwar zu den besten Teams auf eigenem Parkett, doch in fremden Arenen stehen lediglich sechs Erfolge zu Buche. Da es aber spätestens ab dem Halbfinale für Brose wohl kein Heimrecht mehr geben wird, sind Siege auf des Gegners Court zwingend von Nöten, will man am Ende seinen Titel verteidigen.
Der MBC – befreit und in Partylaune
Bambergs Gegner, der Mitteldeutsche Basketball Club, geht mit einer Niederlage aus dem letzten Auswärtsspiel (90:96 in Göttingen) in sein Saisonfinale vor eigenem Publikum. Dabei will der Tabellen-15., der sich bereits aller Abstiegssorgen entledigen konnte, seinen Fans vor der Sommerpause noch einmal etwas bieten und sich mit Anstand verabschieden. Bester MBC-Spieler im Saisonverlauf ist Lamont Jones. Der Weltenbummler, der bereits in der zweiten japanischen Liga und später in Finnland aktiv war, bringt im Schnitt knapp 17 Punkte im Korb des Gegner unter. Angeführt wird das Wolfsrudel von Routinier Marcus Hatten. Der Guard, der auch schon in der NBA unter Vertrag stand, serviert die meisten Assists (4,9). Direkt am Brett sorgen Veteran Djordje Pantelic und Kruize Pinkins mit 6,2 beziehungsweise sechs Rebounds pro Partie für die Lufthoheit der Wölfe. Der MBC ist im Schnitt für über 80 Punkte gut – lässt aber auch fast 90 zu.
Somit gilt es für die Oberfranken, in der Defense aggressiv zu Werke zu gehen. Am Sonntag gegen Braunschweig zeigten die Banchi-Boys wieder gute Ansätze und spielten vor allem dank Louis Olinde im dritten Viertel groß auf. Jedoch fehlte dem Meister einmal Mehr die Konstanz. Zwar konnte Banchi mit Rubit, der nur knapp zehn Minuten aufs Feld musste, und Nikos Zisis (pausierte komplett) zwei wichtige Leistungsträger schonen, doch in den Playoffs gilt es, seine Leistung konstant über 40 Minuten abzurufen.