Der Meister kämpft die Wölfe nieder und profitiert von der Bonner Heimpleite
Brose Bamberg hat die BBL-Hauptrunde 2017/2018 mit einem hart erkämpften Auswärtssieg beendet. Der deutsche Meister gewinnt bei stark aufspielenden Wölfen in Weißenfels nach einer fast schon dramatischen Schlussphase denkbar knapp mit 76:74. Mit diesem Erfolg schafft der Titelverteidiger noch den Sprung auf Rang vier und startet mit Heimrecht gegen die Telekom Baskets Bonn in die Playoffs 2018!
Bevor dieses am Ende des Tages positive Endergebnis aus Brose-Sicht feststand, mussten die Banchi-Boys ein hartes Stück Arbeit hinter sich bringen und eine dramatische Schlussphase überstehen. Obwohl für den Meister noch enorm viel auf dem Spiel stand, legte das Team einen klassischen Fehlstart hin. Die Oberfranken ließen im ersten Viertel jeglichen Einsatz vermissen und setzten den entfesselt aufspielenden Weißenfelsern nichts entgegen. Auch im Angriff ließ Bamberg den Fokus vermissen und schaffte in den ersten gut sechs Minuten gerade einmal zwei magere Pünktchen – der MBC konnte im gleichen Zeitraum elf Zähler sammeln.
Nach Fehlstart zurückgekämpft
Erst die Einwechslung von Nikos Zisis und Augustine Rubit belebte Broses Offensive. Defensiv gestattete man den Wölfen aber weiter zu viele Freiräume, weshalb der Rückstand bis auf 9:22 anwuchs. Als dann auch noch Maodo Lô ins Spiel kam und Coach Banchi in der Verteidigung auf Ball-Raum-Deckung umstellte, kippte die Partie. Mit einem 16:2-Run, den Louis Olinde und Lucca Staiger mit je einem Dreier abschlossen, kam der Titelverteidiger zurück und ging seinerseits erstmals in Führung (25:24, 15. Min.).
Mit den eigenen Fans im Rücken zeigten sich die Weißenfelser vom ersten Führungswechsel relativ unbeeindruckt, zogen ihr Spiel weiter konsequent durch und verlangten den Banchi-Boys weiter alles ab. Die wiederum konnten sich speziell im dritten Viertel auf Dorell Wright verlassen, der mit acht Punkten dafür sorgte, dass die Gästeführung zwischenzeitlich an die Zehn-Punkte-Grenze herankam (53:44, 27. Min.). Doch auch davon ließ sich das Team von Coach Igor Jovovic nicht aus dem Konzept bringen.
MBC lässt sich nicht abschütteln
Immer wieder gepusht von Lamont Jones, der am Ende auf 27 Zähler kam, hielt der MBC diese Partie bis in die Schlusssekunden offen und ließ Bamberg hart für jeden seiner Zähler arbeiten. Bamberg profitierte in entscheidenden Phasen zwar immer von der individuellen Klasse seiner Topscorer Dorell Wright (16 Punkte) und Maodo Lô (13) und konnte sich Mitte des Schlussviertels wieder deutlicher absetzen. Doch allen voran Lamont Jones wollte sich scheinbar nicht mit einer Niederlage in die Sommerpause verabschieden. Immer wieder traf der MBC-Guard seine Würfe und hielt seine Farben im Spiel. In der Schlussminute mutierte Jones dann allerdings aus MBC-Sicht zum tragischen Helden.
Beim Stand von 75:72 zugunsten der Bamberger setzte Jones 2,4 Sekunden vor dem Spielende zum Dreier an – und traf. Mithilfe des Instant Replays erkannten die Referees jedoch „nur“ auf zwei Punkte, da der Schütze mit der Fußspitze die Dreierlinie berührte. So zitterte sich Brose Bamberg am Ende mit 76:74 zu seinem siebten Auswärtssieg dieser Saison, den sich die Gäste dank einer 50-prozentigen Dreierquote (7/14) sicherten.
Mit insgesamt 22 Saisonerfolgen beendet der Meister die BBL-Hauptrunde dann sogar noch auf Rang vier, da die Telekom Baskets Bonn zeitgleich ihr Heimspiel gegen den Ligaprimus aus München verloren hatten. Somit startet das Banchi-Team mit dem so wichtigen Heimvorteil in die Postseason und trifft dort auf seinen rheinischen Rivalen aus Bonn.
Mitteldeutscher BC: Jones (27 Punkte), Pantelic (9), Pinkins (9), Warren (8), Kerusch (8), Drenovac (5), Hatten (5), Turudic (3), Schwarz, Niedermanner
Brose Bamberg: Wright (16), Lô (13), Rubit (9), Hackett (8), Radosevic (8), Zisis (7), Staiger (7), Olinde (5), Hickman (3), Mitrovic
Fazit von Brose-Headcoach Luca Banchi:
„Glückwunsch an den MBC, der eine für sie tolle Saison mit einem starken Spiel abgeschlossen hat. Wir hatten einen miesen Start, dann aber die passende Antwort im zweiten Viertel gefunden. Am Ende hat unsere Defensive heute das Spiel gewonnen, da vorne teilweise zu wenig ging. Ich habe das Team auf Platz zehn übernommen, jetzt haben wir das Heimrecht in den Playoffs. Nun gilt es für uns, uns gut auf Bonn vorzubereiten und eine gute Postseason zu spielen.“