LAG Region Bamberg bringt Radler auf Wege und Straßen
Viele kennen das Problem: Eigentlich möchte man etwas für die Umwelt tun und mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, ABER: Es gibt keine schnelle, sichere und durchgängige Verbindung für Fahrradfahrer.
So enden manche Radwege am Ortsende im Nichts, am Arbeitsplatz gibt es keine Möglichkeit, sein Rad sicher und geschützt abzustellen und im Winter ist nicht auf allen Radwegen ein Streu- und Räumdienst gewährleistet. Also: Doch wieder das Auto nehmen. „NEIN“ sagt Landrat Johann Kalb, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Region Bamberg, die im Landkreis zuständig für die Verteilung von Fördergelder aus dem LEADER-Programm der EU ist.
„Wir wollen das ändern. Das Thema Alltagsradverkehr liegt mir sehr am Herzen. Wir haben im touristischen Bereich bereits eine hervorragende Infrastruktur, bei den Strecken für den täglichen Radverkehr gibt es aber noch Nachholbedarf“, so Landrat Kalb. Aus diesem Grund hat die LAG beschlossen, eine Grundlagenplanung für den Alltagsradverkehr in Auftrag zu geben. Diese konzeptionelle Planung stellt den ersten Umsetzungsbaustein aus dem „Intermodalen Mobilitätskonzept“ des Landkreises Bamberg dar, von dem letztendlich alle Landkreisbürgerinnen und -bürger profitieren.
„Das Konzept besteht aus verschiedenen Stufen: Zuerst wird das beauftragte Ingenieurbüro eine Bestandsaufnahme aller für den Radverkehr relevanten Strecken durchführen. Hier werden neben verkehrlichen Problemstellen auch die Lücken erfasst, die es aktuell im Radwegenetz noch gibt“, so der Landrat. „Die digitale Aufbereitung und Speicherung aller Strecken und ihrer Fahrbahnbeschaffenheit steht dabei im Vordergrund“. Dieses Vorgehen ermöglicht ein effektives Abarbeiten der Problembereiche. Im Rahmen der Grundlagenplanung wird aber auch die Verknüpfung zu anderen Verkehrsmitteln, wie zu Bus und Bahn, fokussiert werden. „Mobilitätskette heißt das Zauberwort“, so Kalb. „Durch Mobilitätsstationen wollen wir den täglichen Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkauf mit umweltfreundlichen Verkehrsträgern erleichtern, z. B. indem man Abstellvorrichtungen an Bahnhöfen und zentralen Bushaltestellen schafft, an denen man auch ein teures E-Bike diebstahlsicher unterstellen kann.“
Somit entsteht ein Maßnahmenkatalog, der sich mit allen Themen und Schwierigkeiten des Alltagsradfahrers beschäftigt. Doch diese beziehen sich nicht nur auf die Wege und Straßen, sondern auch auf die Be- und Ausschilderung. „Unser Ziel ist es, möglichst zahlreiche neue Alltagsradfahrer zu gewinnen und ihnen diese manchmal schwierige Suche durch eine passende Beschilderung und Wegweisung vor Ort und im Internet zu ersparen“, erklärt Landrat Johann Kalb.
Landrat Kalb und LAG-Manager Strauß sind sich einig: „Wir haben dem Ingenieurbüro ein ganz schönes Päckchen geschnürt, das sie innerhalb eines Jahres bearbeiten müssen. Da sind persönliche Erfahrungen genauso eingeflossen wie fachkundige Hinweise des Verkehrsclub Deutschland (VCD).“ Nachdem das ausgewählte Büro ausgezeichnete Referenzen vorweisen kann, geht man bei der LAG von einem guten Ergebnis mit entsprechenden Handlungsempfehlungen aus. Diese sollen spätestens Ende nächsten Jahres vorliegen. „Vielleicht können wir das ein oder andere Vorhaben schon während Ausarbeitungsphase umsetzen. Wir erreichen mit der Studie auf jeden Fall eine neue Dimension im Alltagsradverkehr“, resümiert Landrat Johann Kalb.