Brose Bamberg setzt sich dank seines Big Men-Duos gegen Bonn durch
Brose Bamberg gehört auch weiterhin zum Verfolgertrio von Spitzenreiter Bayern München. Die Oberfranken fuhren zum Abschluss des elften Spieltages einen 77:70-Heimsieg gegen die Telekom Baskets Bonn ein. Neben einem starken dritten Viertel, das 25:11 an Brose ging, waren es vor allem die großen Jungs Augustine Rubit und Elias Harris, die den Sieg am Ende sicherten.
Die Oberfranken, die ohne Daniel Schmidt (Magen-Darm) und Louis Olinde (Rückenprobleme) antreten mussten, kamen in ihrem ersten Heimspiel nach der Nationalmannschaftspause dank Ricky Hickman gut aus den Startlöchern. Bei seinem Heim-Comeback zeichnete sich der US-Guard, der bei seiner Vorstellung frenetisch vom Publikum gefeiert wurde, im Alleingang für die ersten acht Bamberger Punkte verantwortlich. Doch die Freude über den guten Auftakt währte nur kurz, da auch die Bonner nach gut einer Minute langsam zu ihrem Spiel fanden. Vor allem defensiv gingen die Rheinländer äußerst engagiert zu Werke und machten den Brose-Boys das Leben schwer.
Bonn mit starker erster Halbzeit
Bis zur vierten Spielminute ging es in der Partie zwischen beiden Teams hin und her, doch spätestens nach dem Bonner Treffer zum 11:10 übernahmen diese auch die Spielkontrolle. Ungeachtet ihrer Teamfoulbelastung hielten die Magenta-Riesen stets die Aggressivität in der Defense hoch und aus dieser heraus kam auch die Offense ins Laufen. Trotz einiger Bamberger Freiwürfe bauten die Telekom Baskets ihren Vorsprung sukzessive aus und zeigten sich auch von einem Bamberger Aufbäumen zum Ende des ersten Viertels unbeeindruckt.
Obwohl Coach Ainars Bagatskis zumeist seine besten Verteidiger gegen Bonns Antreiber Josh Mayo stellte, tat dies dem Bonner Spiel an diesem Abend keinen Abbruch. Mit Yorman Polas Bartolo, der sich als bester Bonner Verteidiger im Gegenzug vorwiegend um Tyrese Rice kümmerte, T.J. DiLeo und dem zuletzt in die Kritik geratenen Ra´Shad James hatte Bonns Übungsleiter Krunic weitere Asse im Ärmel, die – zumindest in Durchgang eins – stachen. Immer wieder gelangen den ehemaligen Bundeshauptstädtern einfache Fastbreak-Punkte, die schlussendlich zu einer 41:36-Pausenführung der Gäste sorgten.
Spiel in fünf Minuten gedreht
Diese konnte Bamberg innerhalb der ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit wieder komplett wett machen und in eine eigene Drei-Punkte-Führung (49:46) umwandeln. Zwar hatte der neunmalige deutsche Meister weiterhin seine liebe Mühe in der Pick-and-Roll-Verteidigung, doch offensiv fanden die Leistungsträger Zisis, Taylor, Rubit und Jelovac allmählich ihren Rhythmus. Mit dem Vorsprung im Rücken konnten sich die Gastgeber auch in der Defense entsprechend steigern und kontrollierten nun auch den Rebound besser.
Bonn dagegen wirkte vor allem im dritten Viertel eiskalt, sodass Bambergs Punktepolster stetig größer wurde – kurz vor der letzten Viertelpause dunkte Rubit zum 61:50 ein. Bis Mitte des Schlussviertels sah es dann so aus, als könne Brose den zweistelligen Vorsprung über die Zeit bringen. Doch das Krunic-Team fing sich noch einmal und begann plötzlich seine Dreier etwas besser zu treffen. Hinzu kam erneut Bambergs nachlassende Intensität bei der Fastbreak-Verteidigung, sodass die Gäste rund dreieinhalb Minuten vor dem Ende nach einem Polas Bartolo-Dunk zum 69:72 endgültig zurück im Spiel waren.
Harris bringt die Entscheidung
In der Crunchtime konnte sich Freak City aber auf Elias Harris verlassen. Der Big Man, der an diesem Abend hinter Augustine Rubit (17 Pkte, acht Rebounds) Bambergs zweitbester Scorer (15) war, legte den Bonnern vier Zähler in Serie in den Korb und brachte seine Farben auf die Siegerstraße. Den Deckel drauf machte schließlich Nikos Zisis. Der Routinier traf einen Freiwurf zum 77:70-Endstand.
Bis zum nächsten Heimspiel (30.12. gegen München) müssen sich Bambergs Fans nun wieder etwas gedulden. In der Zwischenzeit stehen für Ainars Bagatskis und sein Team Auswärtsaufgaben in Dijon (19.12.) und zweimal in Göttingen (23.12. & 26.12.) an.
Brose Bamberg: Rubit (17 Punkte), Harris (15), Hickman (10), Jelovac (7), Heckmann (7), Rice (6), Zisis (6), Alexander (4), Stuckey (3), Taylor (2)
Telekom Baskets Bonn: Polas Bartolo (15), Bircevic (12), James (11), DiLeo (9), Breunig (9), Webb III. (6), Subotic (4), Mayo (2), Reischel (2)
Fazit von Brose-Headcoach Ainars Bagatskis:
„Wir haben heute gegen eine gute und erfahrene Mannschaft gespielt. Bonn hat die letzten zwei Spiele verloren und war dementsprechend heiß auf einen Sieg. Unser Ziel war es heute das Spiel in der Zone zu bestimmen. In der ersten Halbzeit haben wir nicht so physisch wie erhofft gespielt und unsere Fouls nicht optimal genutzt. Bonn hat uns Anfangs Kopfschmerzen in der Zone bereitet und viele Fastbreak-Punkte gegen uns erzielt. In der zweiten Halbzeit haben wir physischer gespielt und dadurch härter in der Verteidigung agiert. Das war heute der Schlüssel zum Sieg.“