Bamberg behält in Dijon die Nerven

Bamberg behält in Dijon die Nerven
Sport

Oberfranken gewinnen dank guter Teamleistung 101:97

Brose Bamberg hat sein internationales Spieljahr mit einem Sieg beendet. Beim französischen Rivalen JDA Dijon fuhren die Oberfranken nach Verlängerung einen 101:97-Sieg ein und festigten damit ihren Platz unter den ersten Vier der Gruppe C.

BCL-Saison 18/19 - Gruppe C, 2. Spieltag: Brose Bamberg vs. JDA DijonDass die Bamberger bei ihrem Gastspiel in Frankreich am Ende erst über die Verlängerung zum Erfolg kommen sollten, war über drei Viertel der Partie nicht absehbar. Nach ausgeglichenem Beginn rissen die Brose-Boys die Spielkontrolle an sich und übernahmen die Führung. Diese wurde dann schnell nahe der zweistelligen Punktemarke ausgebaut und blieb weitestgehend konstant.

Gute Defense, aber zu viele Ballverluste

Zwar brannten die Gäste aus Deutschland kein offensives Feuerwerk ab, kontrollierten die Franzosen aber durch eine gute und aggressive Defense. Allen voran Dijons Anführer, David Holston, wurde gut verteidigt und bekam in den ersten 20 Minuten kaum ein Bein auf den Boden. Einzig Tarence Kinsey war es aus Sicht der Hausherren zu verdanken, dass man stets halbwegs im Spiel bleiben konnte. Zur Pause hatte sich Brose Bamberg einen 43:34-Vorsprung herausgespielt. Das Einzige, was eine noch höhere Führung der Deutschen verhinderte, waren deren Ballverluste. Insgesamt acht Mal gaben die Domstädter den Ball in der ersten Halbzeit leichtfertig aus der Hand.

Holston haucht Dijon Leben ein

Trotz dieser hohen Turnover-Anzahl lief Bambergs Offensive – so auch nach dem Seitenwechsel. Auf der Gegenseite taute nun aber langsam David Holston auf. Der US-Guard eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Dreier und hauchte seiner Mannschaft damit wieder Leben ein. Seine Nebenleute, zunächst vor allem Kinsey und Alexandre Chassang, folgten ihm. Bis tief ins dritte Viertel konnten die Gäste das offensive Aufbäumen der Hausherren mit dem eigenen Angriff abwehren, doch je weiter das Spiel voran schritt, desto näher kamen die Franzosen heran.

BCL-Saison 18/19 - 1. Spieltag: Brose Bamberg vs. Montakit FuenlabradaBamberg hatte, jetzt vor allem im letzten Viertel, nicht mehr die nötige Körpersprache, um weiter konsequent dagegen zu halten. Im Gegenzug wuchs bei Dijon das Selbstvertrauen und auch die Trefferquoten gingen steil nach oben. Als Axel Julien in der Folge sieben Zähler in Serie markierte, war die Partie endgültig wieder komplett offen. In der Crunchtime lief dann Holston so richtig heiß: Der „Zauberzwerg“, der am Ende auf starke 29 Punkte und sechs Assists kommen sollte, erzwang schließlich mit einem Wahnsinns-Dreier zum 84:84 die Verlängerung.

Bamberg abgezockter

In dieser wechselte die Führung zwar das ein oder andere Mal hin und her, doch am Ende sollte Brose einen kühlen Kopf bewahren. Über Ricky Hickman und Tyrese Rice netzte Bamberg die wichtigen Würfe eiskalt ein und hielt seinen Gegner so auf Distanz. Schlussendlich stand ein 101:97-Erfolg zu Buche, den das Bagatskis-Team zwar sehr gerne mitnimmt, diesen aber hätte auch einfacher haben können. Insgesamt erlaubte sich Brose Bamberg 18 Ballverluste (Dijon 9), machte diese aber durch exzellte Reboundarbeit – hier muss man Cliff Alexander mit zehn Boards nennen – und solide Trefferquoten wett.

JDA Dijon: Holston (29 Punkte), Kinsey (19), Chassang (17), Ware (10), Julien (7), Leloup (5), Loum (4), Pearson (3), Emegano (3),
Brose Bamberg: Hickman (18), Harris (16), Taylor (15), Rice (13), Rubit (10), Heckmann (10), Alexander (9), Zisis (7), Kulboka (3), Schmidt, Stuckey

Fazit von Brose-Headcoach Ainars Bagatskis:

„Wir hatten das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle. Am Ende aber haben wir in der Verteidigung aus nicht nachzuvollziehenden Gründen nachgelassen. Das hat Holston ausgenutzt und ein paar ganz schwierige Würfe getroffen. Dennoch muss ich meiner Mannschaft gratulieren. Sie hat bis zum Ende, auch als offensiv nicht mehr viel gelingen wollte, gekämpft und gefightet. Es zählt nur der Sieg, daher bin ich sehr glücklich.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm