Oberfranken haben gegen harmlose Göttinger zu keinem Zeitpunkt Probleme
Brose Bamberg steht im Halbfinale des BBL-Pokals. Am Samstagabend zeigten die Oberfranken bei der BG Göttingen eine von Beginn an konzentrierte Leistung und landeten einen nie gefährdeten 83:64-Erfolg. Die Bamberger wussten dabei – angeführt von Tyrese Rice (14 Punkte, 5 Assists) – wieder einmal als geschlossene Einheit zu überzeugen.
Wie in eigener Halle üblich, versuchten die Korbjäger der BG Göttingen ihr Tempospiel durchzusetzen. Bamberg zeigte sich darauf aber gut vorbereitet, was schon allein der taktische Schachzug von Coach Ainars Bagatskis zeigte. Mit Nikos Zisis, Ricky Hickman, Maurice Stuckey, Patrick Heckmann und Cliff Alexander wählte der Lette eine sehr kleine Startformation, die defensiv von Beginn an Druck auf den Gegner ausübte.
Vom Start weg fokussiert
Im Angriff war es zunächst Ricky Hickman, der in der Anfangsphase mit sieben Zählern den Ton angab. Doch auch der Rest des Teams fand früh seinen Rhythmus, sodass vor allem das erste Viertel zu einer Machtdemonstration der Oberfranken wurde. Die Brose-Boys ließen die BG-Jungs, die ohne ihren Topscorer Pendarvis Williams kaum Durchschlagskraft hatten, nicht zur Entfaltung kommen und trafen im Angriff fast nach Belieben – die ersten zehn Minuten gingen 28:12 an Brose.
Bis auf 23 Zähler zogen die Gäste im Verlauf des zweiten Viertels noch davon, ehe die Göttinger kleine Lebenszeichen von sich gaben. Defensiv schafften sie hin und wieder durch aggressives Doppeln des ballführenden Bambergers Stops, offensiv stemmte sich allen voran Derek Willis, der im Eins-gegen-Eins nur schwer zu halten war, dagegen. Vom Rest der Hausherren kam bislang zu wenig – zur Halbzeit führte Bamberg dennoch souverän mit 44:28, was vereinzelte Pfiffe seitens der Göttinger Fans von den Rängen nach sich zog.
Bamberg hat alles im Griff
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern aber weiter das gleiche Bild – Brose Bamberg hatte Spiel und Gegner fest im Griff und steurte zielsicher in Richtung Pokal-Halbfinale. Man merkte den „Veilchen“ zwar an, dass sie es im zweiten Durchgang besser machen wollten, doch es blieben weiterhin zu viele – auch einfachste – Chancen ungenutzt.
Bei den Oberfranken, deren Angriffsmaschinerie wieder einmal unermüdlich von Tyrese Rice angetrieben wurde, klappte indes zwar auch nicht mehr alles, doch die Mannschaft überzeugte mit Intensität und der richtigen Körpersprache. So pendelte die oberfränkische Führung über weite Teile der zweiten Halbzeit hinweg zwischen 15 und 21 Punkten, da Bamberg immer, wenn es darauf ankam, seine Würfe sicher vollstreckte. Erst am Ende schalteten die Gäste spürbar deutlich zurück, was der Partie allerdings nicht mehr großartig schadete.
Am Ende konnte Brose Bamberg, das seinem Kontrahenten aus Göttingen in allen spielrelevanten Statistiken klar die Nase vorne hatte, durch einen souverän herausgespielten Start-Ziel-Sieg (83:64) sein Ticket für das Pokal-Halbfinale lösen. Dieses ist für den 20. Januar 2019 angesetzt, ausgelost wird die Runde der letzten Vier am Sonntag (23.12.) nach dem Viertelfinalkracher München vs. Berlin.
BG Göttingen: Willis (16 Punkte), Carter (13), Haukohl (10), Grüttner-Bacoul (9), Kramer (8), Stockton (5), Mönninghoff (3), Lockhart, Andric, Larysz, Albrecht
Brose Bamberg: Rice (14), Alexander (13), Heckmann (13), Jelovac (10), Zisis (9), Hickman (7), Rubit (7), Taylor (6), Stuckey (2), Schmidt (2), Harris
Fazit von Brose-Headcoach Ainars Bagatskis:
„Ein Pokalspiel ist immer etwas anderes, weil es darum geht zu sein oder nicht zu sein. Göttingen ist ein gutes Team, das qualitativen Basketball spielt und zu Hause gefährlich ist. Wir hatten nur zwei Trainingseinheiten, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten, weshalb es für uns wichtiger war, uns auf uns zu konzentrieren. Wir haben im ersten Viertel den besten Basketball dieser Saison gespielt. Im dritten Viertel hat uns Göttingen dann ein paar Probleme bereitet. Auch wenn wir zu viele Ballverluste hatten und nicht gut gereboundet haben – das Wichtigste ist der Sieg.“