Schafft Brose Bamberg beim Heimdebüt von Federico Perego den Sprung ins Pokal-Finale?
Nachdem Brose Bamberg unter der Woche das vorzeitige Erreichen der Champions League-Playoffs verpasst hat, steht nun am Sonntag ein echtes „Do or die“-Spiel auf dem Programm. Ab 18 Uhr kämpfen die Oberfranken mit den Telekom Baskets Bonn um den Einzug ins Finale des MagentaSport BBL-Pokals.
Für beide Mannschaften ist diese Begegnung immens wichtig, um sich von der sportlichen Krise freizuspielen. Haben die Oberfranken bereits am vergangenen Wochenende nach dem desaströsen Auftritt gegen Rasta Vechta ihren bisherigen Headcoach Ainars Bagatskis beurlaubt und den langjährigen Assistant-Coach Federico Perego zum Cheftrainer befördert, zogen die Bonner unter der Woche nach: Die Heimniederlage in der Champions League gegen Fribourg besiegelte das Aus von Predrag Krunic, der bis auf weiteres von seinem Assistenten Chris O´Shea ersetzt wird. Zeitgleich trennten sich die „Magenta-Riesen“ noch von ihrem US-amerikanischen Scharfschützen Ra´Shad James, der das Team bislang als Topscorer anführte.
Objektiv betrachtet ist die Bonner Krise deutlich schärfer, als die der Bamberger. In der BBL kämpfen die ehemaligen Bundeshauptstädter derzeit von Rang zehn aus um den Anschluss zu den Playoff-Plätzen (Bamberg rangiert auf dem fünften Platz) und in der Champions League geht es für Bonn vornehmlich noch darum, Platz sechs zu erreichen, um nach der Gruppenphase im FIBA Europe Cup weiterspielen zu dürfen. Den Brose-Boys fehlt hingegen international weiterhin noch ein Sieg zum Einzug ins Top16.
Perego und Schmidt zählen auf Freak City
Angesichts ihrer Talfahrten wäre es für beide Teams am Sonntag also extrem wichtig, mit einem Sieg ins Pokalfinale einzuziehen und eine erste Titelchance weiter zu wahren. „Wie immer, wenn es gegen Bonn geht, wird es ein schweres Spiel“, erwartet Bambergs Headcoach Federico Perego bei seinem Heimdebüt eine weitere Nervenschlacht. Um diese erfolgreich bestehen zu können, baut der Italiener, der sein spielendes Personal seit seinem Amtsantritt nach eigener Aussage hart rannimmt, auf die heimischen Anhänger: „Wie ich es vor ein paar Tagen bereits gesagt habe, bin ich sicher, dass unsere Fans alles dafür tun werden, um uns in bestem Maße zu unterstützen und zu pushen. Vor allem in den schweren Momenten gibt uns das eine Menge Energie.“
In die gleiche Kerbe schlägt auch Daniel Schmidt. Für den Ur-Bamberger ist „momentan nichts wichtiger, als dass wir alle zusammenhalten. Verein, Trainer, Team, Fans. Bamberg hat immer ausgemacht, dass wir eine große Familie waren, die nichts auseinandergebracht, die sich immer unterstützt hat. Dieses Wir-Gefühl brauchen wir momentan dringender denn je. Daher: alle zusammen für Freak City!“
Mayo und Breunig führen Bonn
Um Bonn, ähnlich wie im Liga-Spiel (Bamberg gewann am elften Spieltag zuhause mit 77:70), auch am Sonntag stoppen zu können, muss Bambergs Defense funktionieren und dabei ein Hauptaugenmerk auf Josh Mayo richten. Nach dem Abgang von James ist der Bonner Kapitän nun teamintern mit 12,8 Zählern pro Partie Topscorer seiner Mannschaft, da ja Big Man Charles Jackson (13,4 PpS) verletzungsbedingt schon seit längerem nicht zur Verfügung steht.
Unterstützung erhält Mayo in erster Linie von Martin Breunig, der als Jackson-Vertreter so richtig aufblüht und aktuell für knapp elf Punkte und 4,7 Rebounds gut ist. Doch auch der Rest der Bonner Mannschaft darf nicht unterschätzt werden. Ein Yorman Polas Bartolo, der Liga-Duell 15 Zähler markierte, oder auch ein Anthony DiLeo sind jederzeit in der Lage, eine Partie an sich zu reißen.
Rubit und Heckmann fraglich
Die anstehende Aufgabe wird für Brose Bamberg allerdings deutlich erschwert, da man personell wohl nicht in Bestbesetzung antreten kann. Sowohl bei Topscorer Augustine Rubit, als auch bei Patrick Heckmann stehen aktuell noch Fragezeichen hinter den Einsätzen. Im letzten Spiel bei Lietkabelis Panevezys (67:84) setzten beide aus. Rice, Jelovac und Hickman heißen die offensiven Alternativen der Bamberger. Allerdings könnte die Erfahrung der Veteranen am Ende den Ausschlag zugunsten der Perego-Jungs geben.