Rice ist heiß: Brose Bamberg kämpft sich in Jena zum Sieg

Rice ist heiß: Brose Bamberg kämpft sich in Jena zum Sieg
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Bambergs Basketballer holen nach der Pause einen 17-Punkte-Rückstand auf

Brose Bamberg hat sich nach seinen Erfolgen im BBL-Pokal und der Champions League nun auch in der Bundesliga mit einem Sieg zurückgemeldet. Bei Science City Jena setzten sich die Oberfranken nach einem Kraftakt in Halbzeit zwei mit 90:85 durch. Für Bambergs jungen Headcoach Federico Perego war es der dritte Comeback-Sieg in Serie.

easyCredit BBL 18/19 - 16. Spieltag: Brose Bamberg vs. RASTA VechtaMöglich machte diesen Sieg eine deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel. Vor allem das bärenstarke dritte Viertel, das Brose mit 26:10 für sich entscheiden konnte, brachte die Oberfranken zurück ins Spiel. Zuvor mussten Coach Perego und die mitgereisten Fans allerdings eine nicht ganz einfache erste Halbzeit, in der Jena fast alles gelang, durchleben.

Bamberg wieder mit Startschwierigkeiten

Wie schon in den vorangegangen beiden Heimspielen hatten die Bamberger in der ersten Halbzeit Probleme, zu ihrem Spiel zu finden. Offensiv klappte wieder nicht viel – vor allem der Dreier wollte nicht wie gewübscht fallen und es gab wieder einige leichte Ballverluste (7, Jena 2) – und defensiv verfielen die Oberfranken phasenweise wieder in alte Muster. Einzig Tyrese Rice konnte in der ersten Halbzeit im Angriff die Akzente für Brose setzen, der Rest wirkte fast etwas verunsichert.

Jena auf der Gegenseite hatte durch seine beiden Neuzugänge Reggie Williams und Ronald Roberts zwar zunächst auch leichte Startschwierigkeiten, konnte diese jedoch im Verlauf – vor allem dann im zweiten Viertel – komplett ablegen. Gerade Jenas Nachverpflichtungen, zunächst in erster Linie Williams, übernahmen gleich in ihrem ersten Spiel die Verantwortung und erfüllten die in ihnen gesetzten Hoffnungen. Davon ließ sich dann auch der Rest des Harmsen-Teams mitreisen und lief zur Höchstform auf – zum Seitenwechsel stand für den Gastgeber eine bärenstarke Trefferquote von 70 Prozent in der Statistik.. Bamberg hatte dem nicht viel entgegenzusetzen und musste nach 20 Minuten mit einem ernüchternden 40:57-Rückstand in die Kabine gehen.

Fulminantes Brose-Comeback

Dort fand Bambergs italienischer Übungsleiter Federico Perego offensichtlich erneut die passenden Worte, denn seine Spieler starteten fulminant in den zweiten Durchgang. Allen voran das zuletzt überragende Duo Tyrese Rice und Cliff Alexander schien seinem Coach besonders gut zugehört zu haben. Im Alleingang initiierten die beiden US-Amaerikaner binnen der ersten 3:02 Minuten einen 11:0-Lauf und brachten ihre Farben ins Spiel zurück.

MagentaSport BBL Pokal 18/19 - Halbfinale: Brose Bamberg vs. Telekom Baskets BonnJetzt lief es aber nicht nur in der Offensive. In der Abwehr traten die Brose-Boys urplötzlich mit einer klar verbesserten Körpersprache auf und gestatteten den Thüringern kaum noch einfache Abschlüsse. So schmolz der Rückstand Punkt um Punkt zusammen. Nach einem überragenden dritten Viertel (26:10) war es Nikos Zisis zu Beginn des Schlussviertels, der seine Mannschaft von der Freiwurflinie erstmals seit der Anfangsphase wieder in Front brachte (68:67, 31. Min.).

Jena kämpft, Bamberg hat Rice

Die Jenaer, die ihre starke 70-Prozent-Quote aus den ersten 20 Minuten nicht halten konnten, dachten natürlich noch längst nicht ans Aufgeben, musste aber ab Mitte des Schluss-Abschnitts ohne seinen ausgefoulten Point Guard Dru Joyce auskommen. War es in Halbzeit eins vornehmlich Reggie Williams, trat jetzt mehr und mehr der zweite Neuzugang Ronald Roberts in Erscheinung und forderte Bambergs Defense heraus.

Angetrieben von Tyrese Rice, der wieder einmal überragend performte und die wichtigen Würfe in den Korb der Hausherren setzte, konnte Bamberg dem Druck der Hausherren Stand halten und sich in der Schlussphase spielentscheidend absetzen. Die Führung brachte Brose Bamberg dann clever über die Zeit und gewann bei Science City Jena dank einer Leistungssteigerung nach der Pause verdient mit 90:85.

Science City Jena: Roberts (19 Punkte), Williams (14), Jenkins (13), McElroy (9), Allen (8), Joyce (8), Theis (5), Wolf (5), Reyes-Napoles (4)
Brose Bamberg: Rice (26), Heckmann (13), Rubit (12), Alexander (12), Harris (8), Olinde (6), Zisis (5), Stuckey (4), Taylor (2), Schmidt (2), Jelovac

Fazit von Brose-Headcoach Federico Perego:

„Es war unser drittes Comeback in Folge. In der ersten Halbzeit waren wir mental vollkommen leer. Was dann in der zweiten Halbzeit passiert ist, hat weniger mit Basketball zu tun, als vielmehr mit der Persönlichkeit eines jeden einzelnen Spielers. Wir haben Charakter gezeigt. In Jena ist es immer schwer zu spielen, daher gebührt meinen Spielern eine umso größere Gratulation, dass sie hier zurückgekommen sind und in den zweiten 20 Minuten eine so große Leistung abrufen konnten.“

Trainerstimme: Medienmitteilung Brose Bamberg
Fotos: Matthias Schramm