Brose Bamberg zündet Offensivfeuerwerk in eigener Halle
Brose Bamberg hat auch das dritte Duell mit der BG Göttingen in dieser Saison für sich entschieden. Auf heimischem Parkett sahen Headcoach Federico Perego und die Fans zwar lange Zeit einen harten Offensivfight, an dessen Ende sich aber die höhere individuelle Brose-Qualität mit 100:77 durchsetzte.
Das dritte Aufeinandertreffen von Brose Bamberg und der BG Göttingen entwickelte sich frühzeitig zu einem echten Offensivspektakel, bei dem beide Abwehrreihen nicht sonderlich glänzen konnten. Während die Bamberger zunächst über gutes Teamplay zum Erfolg kamen, zeigten auf Göttinger Seite Derek Willis und Darius Carter, dass sie nicht ein drittes Mal gegen die Oberfranken verlieren möchten.
Die BG-Big Men nutzten dabei vor allem das Fehlen von Cliff Alexander aus. Bambergs US-Center, der unter Federico Perego regelrecht aufgeblüht ist, setzte an diesem Sonntag überraschend als siebter Ausländer aus – im Live-Kommentar von MagentaSport sprach Michael Körner jedoch von einer schweren disziplinarischen Verfehlung seitens Alexanders.
Hickman und Rubit treiben Brose an
So hatte die Mannschaft von Coach Johan Roijakkers über weite Teile der ersten Halbzeit zumeist knapp die Nase vorne. Erst Mitte des zweiten Viertels, als Ricky Hickman und Augustine Rubit Bambergs Offensive nochmals anschoben, kippte die Partie zugunsten der Hausherren.
In dieser Phase stemmte sich zwar BG-Topstar Michael Stockton mit aller Macht dagegen, doch Brose legte nicht nur die bessere Trefferquote (61:50 Prozent) auf, sondern hatte vor allem Dank Louis Olinde – der Youngster sammelte starke fünf Rebounds ein – auch ein Übergewicht beim Kampf um den Ball unter dem Korb. So konnten die Hausherren zur Pause ein 56:47 behaupten.
Nach dem Wiederanpfiff versuchte das Perego-Team die Stellschrauben in der Verteidigung deutlich anzuziehen. Dadurch konnte der Gastgeber zwar den ein oder anderen Stop generieren, verpasste es dann aber im eigenen Angriff, seinen Vorsprung weiter auszubauen. Kurzzeitig konnten sich die Brose-Boys ihre bis hierhin höchste Führung von zwölf Zählern (70:58, 28. Min.) erspielen, doch die Südniedersachsen gaben sich nicht geschlagen und hielten im Rahmen ihrer Möglichkeiten – vor allem durch das Trio Stockton/Carter/Willis – dagegen.
Bamberg zerlegt Göttingen im Schlussviertel
Vor dem Schlussviertel trennten beide Mannschaften lediglich sieben Zähler, doch mit Beginn des finalen Abschnitts machten die Perego-Jungs endgültig ernst und zogen den „Veilchen“ den Zahn. Dabei profitierte der neunfache deutsche Meister auch davon, dass neben Dominic Lockhart auch BG-Topscorer Derek Willis (21 Punkte) nach seinem fünften Foul vorzeitig vom Spiel ausgeschlossen wurde.
Somit nutzten die Oberfranken nicht nur ihre größere Rotation, sondern schlugen nun auch Kapital aus der höheren individuellen Klasse und holten sich den Heimsieg. Dieser fiel mit 100:77 zwar am Ende etwas zu hoch aus, doch insbesondere im Schlussviertel hatten die Göttinger vor allem dem heiß laufenden Arnoldas Kulboka (neun Punkte in den letzten zehn Minuten) nichts mehr entgegen zu setzen.
Brose Bamberg: Hickman (22 Punkte), Rubit (18), Rice (17), Kulboka (12), Heckmann (7), Harris (6), Taylor (6), Stuckey (5), Olinde (4), Schmidt (3), Zisis
BG Göttingen: Willis (21), Stockton (17), Carter (17), Lockhart (7), Andric (5), Williams (5), Grüttner-Bacoul (3), Kramer (2), Mönnighoff, Haukohl
Fazit von Brose-Headcoach Federico Perego:
„Wir waren heute sehr fokussiert, denn wir wussten, dass Göttingen punkten kann und Talent besitzt. In der ersten Hälfte hatten wir große Probleme in der Verteidigung, im Eins-gegen-Eins und im Close-Out gegen die Schützen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mehr Engagement gezeigt und uns verbessert. Mir hat sehr gut gefallen wie wir den Ball bewegt haben. Als Mannschaft kamen wir auf 26 Assists, alleine Heckmann, der als Power Forward spielt, hatte sieben davon.“