50:50-Spiel: Brose will über Athen ins Final4

50:50-Spiel: Brose will über Athen ins Final4
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Bambergs Basketballer gehen selbstbewusst ins Viertelfinale gegen den Titelverteidiger

Am Mittwochabend (20 Uhr) startet Brose Bamberg in eigener Halle ins Viertelfinale der Champions League. In der Runde der letzten Acht bekommt es der amtierende deutsche Pokalsieger dabei mit keinem Geringeren als den Titelverteidiger AEK Athen zu tun.

BCL-Saison 18/19 - Achtelfinale: Brose Bamberg vs. Banvit BKBeide Mannschaften standen sich bereits in der Gruppenphase gegenüber und konnten jeweils ihr Heimspiel gewinnen. Zwar hat sich auf beiden Seiten seitdem viel verändert, dennoch ist der Ausgang dieses Aufeinandertreffens vollkommen offen. Broses Kapitän Nikos Zisis spricht gar von einem „50:50-Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen haben werden.“

Theodore und Hunter stoppen

Will Brose dem Titelverteidiger, der aus seinen letzten elf Partien zehn Siege – darunter der Gewinn des Intercontinental Cups gegen Flamengo Rio de Janeiro – holte, ein Bein stellen, gilt es in erster Linie zwei Akteure zu stoppen: Vince Hunter und Jordan Theodore. „Ihre Mannschaft hat sich seit unseren letzten beiden Duellen verändert. Bei ihnen ist Jordan Theodore dazugekommen, der sehr wichtig für die Chemie innerhalb des Teams ist. Ihn müssen wir aus dem Spiel nehmen, vor allem beim Pick and Roll mit Hunter“, kennt Broses Headcoach Federico Perego Athens Schlüsselspieler genau.

US-Guard Theodore, der aus seiner Zeit in Frankfurt auch in Deutschland bekannt ist, kam einen Tag vor dem letzten Aufeinandertreffen mit Brose Bamberg, war damals aber noch nicht spielberechtigt. In seinen bisherigen sechs Partien im gelb-schwarzen Trikot mauserte sich der Amerikaner zum Dreh- und Angelpunkt der Offensive und setzt seine Mitspieler mit durchschnittlich 4,5 Assists pro Spiel gekonnt in Szene. Am meisten profitiert davon Vince Hunter aus dem Pick and Roll. Der US-Big Man ist mit 18,3 Punkten und acht Rebounds Athens Topscorer und –rebounder und nur einer von zwei Spielern, die regelmäßig zweistellig scoren (Dusan Sakota markiert 11,8 Punkte/Spiel). „Sie haben jede Menge Erfahrung und sind der Titelverteidiger. Das ist natürlich eine zusätzliche Motivation für sie, denn sie wollen wieder gewinnen“, führt Perego weiter aus.

Vorteile bei Brose Bamberg

BCL-Saison 18/19 - Achtelfinale: Brose Bamberg vs. Banvit BKTrotz der individuellen Stärken und ausgeglichenen Offensivverteilung des Teams der ehemaligen Brose-Trainer Luca Banchi und Ilias Kantzouris müssen sich die Perego-Jungs nicht verstecken, liegen sie doch in den Kernstatistiken vorne. Die Oberfranken erzielen im Schnitt mehr Punkte (82,6/79,9) und treffen dabei mehr Würfe aus dem Feld (46,6%/45,0%), insbesondere mehr Dreier (36,1%/29,8%). Von der Freiwurflinie sind die Akteure des Pokalsiegers im bisherigen Saisonverlauf ohnehin eine Klasse für sich und stellen mit durchschnittlich 83,3 Prozent verwandelter Freiwürfe das beste Team des Wettbewerbs. Zum Vergleich: AEK trifft lediglich 71%.

Ihre Defizite in Sachen Trefferquoten machen die Griechen allerdings durch ihr starkes Rebounding wieder wett. Knapp 38 Abpraller sicherten sie sich bislang im Schnitt, über zehn davon am offensiven Brett, was zu vielen zweiten Chancen führt, die sie hochprozentig verwerten. Somit kommt es für den deutschen Vertreter, in Sachen Rebounds angeführt von Augustine Rubit (5,9 RpG) und Cliff Alexander (5,1 RpG), einmal Mehr darauf an, gut auszuboxen und so das eigene Brett zu beschützen.

Selbstvertrauen und ein starker Rice

Zudem geht Brose mit viel Selbstvertrauen in dieses Duell. Wettbewerbsübergreifend stehen elf Siege in Serie zu Buche, auch das BBL-Spitzenspiel in Vechta am vergangenen Donnerstag konnte gewonnen werden. Dafür bedurfte es jedoch einen Gala-Auftritt von Tyrese Rice. 30 Punkte standen für Bambergs „Floor General“ am Ende auf dem Scoreboard, darunter der nahezu unmögliche, einbeinige Dreier aus der rechten Ecke zur Verlängerung.

BCL-Saison 18/19 - Gruppe C, 14. Spieltag: Brose Bamberg vs. CEZ NymburkIn der Overtime stellten die Brose-Boys dann ihre Nervenstärke von der Freiwurflinie unter Beweis. Alle zehn zugesprochenen Freiwürfe wurden verwandelt, der Erfolg gegen den bis dato Tabellendritten eingetütet. Matchwinner Rice ist auch in der Champions League Broses bester Werfer. 16,7 Punkte stehen für ihn im Schnitt zu Buche, die er zusätzlich mit 4,7 direkten Korbvorlagen garniert.

Da auch das Viertelfinale im Hin- und Rückspielmodus ausgetragen wird, kann es nach 40 Minuten zu einem Unentschieden kommen. Wer nach beiden Partien in der Gesamtsumme mehr Zähler erzielt hat, erreicht das Final4. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Perego-Jungs „sehr fokussiert sein, müssen kämpfen. Wir haben 80 Minuten Basketball vor uns, in denen wir alles geben!“

Zwischen Hin- und Rückspiel muss Brose Bamberg auch wieder in den BBL-Modus wechseln, denn am Sonntag (31.3., 18 Uhr) kommt es in der „Frankenhölle“ zum Re-Match des Pokalfinales gegen Alba Berlin.

Headerbild: championsleague.basketball
Fotos: Matthias Schramm