Brose Bamberg kämpft sich gegen Rastas Siebener-Rotation zum Overtime-Sieg
Brose Bamberg hat sich mit einem Heimsieg im Playoff-Viertelfinale zurückgemeldet. Gegen die letzten sieben aufrechten Profis von Rasta Vechta musste der amtierende Pokalsieger aber lange und hart kämpfen, ehe nach Verlängerung ein verdienter 102:98-Erfolg und der damit verbundene Serienausgleich (1:1) feststanden. Überragend agierte dabei Augustine Rubit (31 Punkte/14 Rebounds), der Bamberg die erwarteten Vorteile unter den Körben bescherte.
Von Beginn an entwickelte sich zwischen beiden Duellanten ein intensives und kampfbetontes Spiel, in dem die Bamberger mit dem eigenen Anhang im Rücken deutlich machten, dass sie dieses Mal gewillt waren, Vechtas unbändigen Einsatzwillen zu matchen. Die Intensität war dabei auf beiden Seiten so hoch, dass es zu Lasten einer gut funktionierenden Offensive ging und die Zuschauer im ersten Durchgang eher ein Low-Scoring-Game zu sehen bekamen.
In diesem war zunächst aber dennoch der Gast aus Niedersachsen am Drücker, der davon profitierte, dass es die Hausherren mit ihrem Einsatz etwas übertrieben (unsportliches Foul gegen Alexander) und zu oft mit den Unparteiischen haderten (technisches Foul gegen Coach Perego). Hinzu kam auch noch, dass sich Vechta im ersten Viertel aus der Distanz deutlich treffsicherer zeigte – all das führte dazu, dass die Gäste in der 14. Spielminute zweistellig in Fühung lagen (23:13).
Rubit und Rice führen Bamberg an
Dieser Zwischenstand zwang Coach Federico Perego schlussendlich zur Auszeit, die allerdings Wirkung zeigte. Ausgerechnet Augustine Rubit, der in Vechta noch eine unterirdische Leistung ablieferte, versenkte im 13. Versuch den ersten Brose-Dreier und läutete damit die Aufholjagd ein. T.J. Bray stemmte sich für Vechta dagegen, da Rice & Co. aber weitere Dreier folgen ließen, wurde der Abstand sukzessive kleiner. Dennoch: Erst 52,2 Sekunden vor der Pausensirene gelang es Tyrese Rice, der im zweiten Viertel neun Zähler markierte, die erste Bamberger Führung zu erzielen. Diese baute er dann höchstpersönlich mit seinem dritten Dreier zum 35:31-Halbzeitstand aus.
Beim Pausentee schienen beide Mannschaften ihr Offensiv-Visier neu eingestellt zu haben und kamen dementsprechend mit deutlich mehr Schwung aus den Kabinen zurück. Allen voran Augustine Rubit, der in einer Phase Mitte des dritten Spielabschnitts zehn Punkte in Serie erzielte und von keinem Vechtaer Verteidiger zu stoppen war, spielte groß auf und war zusammen mit Tyrese Rice hauptverantwortlich dafür, dass die Brose-Boys ihren Vorsprung ausdehnen konnten. Zwischenzeitlich brachten die Oberfranken sieben Zähler zwischen sich und ihren Kontrahenten, doch dieser gab sich nicht auf.
Vechta trotzt Verletzungssorgen
Über den jungen Herkenhoff sowie die US-Boys Bray, Hollins und Young kämpfte die Rasta-Rumpftruppe verbissen und versuchte alles, um stets auf Tuchfühlung zu bleiben – mit Erfolg (65:65, 31. Min.). Ihre erfolgreiche Aufholjagd schien den Mannen von Rasta-Coach Pedro Calles dann im Schlussviertel noch einmal die berühmte zweite Luft zu verleihen. Insbesondere Josh Young wirbelte Broses Defense in der Folge immer wieder durcheinander und sorgte dafür, dass seine Farben wieder die Führung übernehmen konnten (78:72, 36. Min.).
In der Crunchtime setzten die Hausherren noch einmal alles daran, dieses Partie am Ende doch noch für sich zu entscheiden und kämpften sich abermals zurück. 91 Sekunden vor dem Ende traf Rubit zwei Freiwürfe zum 82:83-Anschluss, kurz darauf traf Harris von gleicher Position zur umjubelten 84:83-Führung und läutete spannende 57,6 Schlusssekunden ein.
Spannende Crunchtime und fünf Extra-Minuten
In diesen gaben die Freaks auf den Rängen alles, um ihr Team zu unterstützen, doch T.J. Bray schien zum Bamberger Schreckgespenst zu werden. Der Rasta-Guard versenkte zwei Wahnsinns-Dreier und hatte die Matchbälle für Vechta schon fast sicher in der Hand. Doch Bryce Taylor (Dreier) und Tyrese Rice mit dem Floater zum Buzzer retteten Brose Bamberg mit 89:89 in die Overtime.
Nach ihrem großartigen Kampf über die vorangegangenen 40 Minuten schien den sieben tapferen Rastanern dann aber doch die Luft auszugehen. Brose, dass im Rebound klare Vorteile hatte, nutzte seine Längenvorteile über Rubit weiter konsequent aus. Am Ende machte Rice mit seinem Treffer zum 99:95 den Deckel drauf. Final schaffte Brose Bamberg durch einen 102:98-Erfolg den 1:1-Ausgleich in dieser Vierteffinalserie.
Brose Bamberg: Rubit (31 Punkte), Rice (26), Taylor (11), Harris (10), Zisis (9), Stuckey (6), Hickman (5), Olinde (4), Heckmann, Alexander, Schmidt
Rasta Vechta: Bray (29), Young (28), Hollins (18), Herkenhoff (16), Christen (7), DiLeo, Carter
Fazit von Brose-Headcoach Federico Perego:
„Es war das erwartet schwere Spiel, da wir in der Serie hinten lagen. In der ersten Halbzeit haben wir viele offene Würfe nicht getroffen. Dennoch blieben wir im Spiel. Durch unsere Comeback-Qualitäten, die wir schon die ganze Saison über bewiesen haben, konnten wir auch den Zehn-Punkte-Rückstand ausgleichen. Danach blieb das Spiel eng und wir konnten uns in die Verlängerung retten. Dann fanden wir unser Selbstvertrauen wieder und scorten auch wieder vermehrt unter dem Korb. Die Serie ist nun ausgeglichen und wir werden in Vechta erneut alles geben.“
Pokalverteidigung beginnt in Gießen
In der Halbzeit dieses Playoff-Viertelfinals fand die Auslosung für das Pokal-Achtelfinale in der neuen Saison statt. Als Titelverteidiger wurde Brose Bamberg ein Auswärtsspiel zugelost. Der Pokalsieger ist am 28./29. September bei den Gießen 46ers gefordert. Vize-Pokalsieger Alba Berlin darf diesen Wettbewerb in eigener Halle gegen s.Oliver Würzburg eröffnen.
Die Paarungen in der Übersicht:
Alba Berlin vs. s.Oliver Würzburg
Mitteldeutscher BC vs. Medi Bayreuth
FC Bayern München Basketball vs. Telekom Baskets Bonn
Ratiopharm Ulm vs. Rasta Vechta
Fraport Skyliners Frankfurt vs. BG Göttingen
HAKRO Merlins Crailsheim vs. EWE Baskets Oldenburg
MHP Riesen Ludwigsburg vs. Basketball Löwen Braunschweig
Gießen 46ers vs. Brose Bamberg