Bambergs Basketballer wollen mit Leidenschaft und Selbstvertrauen die Matchbälle sichern
Durch den 102:98-Overtime-Sieg am Mittwochabend hat Brose Bamberg aus der „best of five“-Viertelfinalserie gegen RASTA Vechta eine „best of three“-Serie gemacht. Beide Teams brauchen noch zwei Siege für den Halbfinaleinzug. Am Samstagabend kommt es ab 20:30 Uhr im Vechtaer RASTA-Dome zum dritten Aufeinandertreffen beider Duellanten.
Dass Brose nach der 85:96-Auftaktniederlage vor Wochenfrist in Vechta in den Genuss des Serienausgleichs kam, lag vor allem an deutlich mehr Kampfbereitschaft, Leidenschaft und Einsatzwillen. Sinnbildlich steht dafür zunächst Augustine Rubit, der in Spiel zwei mit 31 Punkten und 14 Rebounds förmlich explodierte.
Rice & Rubit – Bambergs Erfolgsgaranten
Zusammen mit Tyrese Rice, der nicht nur erneut mit einem Double-Double (26 Pkte./10 Ass.) glänzte, sondern Bamberg mit seinem Floater 0,8 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit auch in die Verlängerung schoss, sorgte Rubit dafür, dass sich sein Team auch von zwei höheren Rückständen (einmal zehn Punkte, einmal acht) nicht verunsichern ließ und stets im Spiel blieb.
Aber auch der Rest der Brose-Mannschaft zeigte sich in eigener Halle wesentlich spielfreudiger. Angeführt von Rubit packte das gesamte Kollektiv deutlich aggressiver beim Rebound zu und gewann das Duell unter den Körben mit 48:33 – in Spiel eins hatten die Oberfranken hier noch mit 26:37 das Nachsehen.
Auf diese Leistung gilt es nun aufzubauen, denn Vechta, das in den ersten beiden Partien jeweils nur mit einer Sieben-Mann-Rotation spielte, wird sicherlich nicht nachlassen in Sachen Intensität und Leidenschaft – vor allem nicht zuhause. „Wir müssen mit Leidenschaft und Selbstvertrauen in die Partie gehen. Beides haben wir am Mittwoch gezeigt“, fordert Broses Headcoach Federico Perego einen ähnlichen Auftritt wie am Mittwoch. „Es gibt keine Geheimnisse mehr. Daher wird es darauf ankommen, welche Mannschaft der anderen ihr Spiel aufdrücken kann.“
Bray und Hollins müssen gestoppt werden
Nach bislang zwei Playoff-Duellen ist klar, Bamberg muss es in der Verteidigung schaffen, Vechta den Dreier wegzunehmen und T.J. Bray und Austin Hollins zu stoppen. Während Hollins, der als Dauerläufer der Serie bislang bis auf wenige Sekunden durchspielte, im ersten Viertelfinale groß aufspielte, im zweiten dann aber deutlich aggressiver von Bryce Taylor verteidigt wurde, fand Bamberg gegen Bray noch kein effektives Mittel. Nach seinen soliden 14 Punkten (+ 12 Assists) im ersten Duell setzte der US-Amerikaner am Mittwoch in Bamberg noch einen oben drauf. Am Ende standen 29 Punkte – darunter sechs zum Teil unmögliche Dreier- und erneut zwölf direkte Korbvorlagen in seiner Statistik.
Aber auch Josh Young, der in Bamberg mit 28 Zählern seine persönliche BBL-Karrierebestleistung auflegte, und der junge Philipp Herkenhoff dürfen von den Bambergern nicht außer Acht gelassen werden. Fraglich ist bei Vechta allerdings, ob Michael Kessens wieder in die Rotation zurückkehrt, oder ob die verbliebenen Sieben einmal Mehr eine Energieleistung aus sich herauspressen können.
Der Gewinner von Spiel drei reist in jedem Fall mit zwei Matchbällen im Gepäck nach Bamberg, wo am Dienstagabend (19 Uhr) die vierte Partie dieser Serie steigt. Sollte danach immer noch kein Team die erforderlichen drei Siege eingefahren haben, geht es am Donnerstag zum finalen Showdown wieder zurück nach Vechta.