Der „MYPARTOFHISTORY“-Tag lässt Bambergs ehemalige Basketball-Stars noch einmal hochleben
Brose Bamberg lud seine Fans am Samstagnachmittag zu einem ganz besonderen Schmankerl ein. Anlässlich des Jubiläums von 50 Jahren Bundesliga-Basketball in Bamberg veranstaltete der amtierende Pokalsieger einen „MYPARTOFHISTORY“-Tag und holte dazu zahlreiche Stars der älteren und jüngeren Vergangenheit in die Domstadt zurück. Am Abend präsentierte sich dann noch das Brose-Team 2019/2020 erstmals öffentlich den heimischen Fans.
Brose Bamberg präsentierte seinen Anhängern einen fast unvergesslichen Nachmittag mit einem kompletten Querschnitt durch die eigene Geschichte. Angefangen bei Hilar Gese, der mit seinen 77 Jahren der Älteste aller „alten“ Bamberger war, über Demond Mallet, Steffen Hamann, Chris Ensminger und Rick Stafford, die allesamt Teil der ersten Bamberger Meistermannschaft (2005 noch unter dem Namen GHP Bamberg) waren, bis hin zu Anton Gavel, Predrag Suput und Casey Jacobsen, die zu den jüngeren Bamberger Basketballhelden zählen, war alles da, was im oberfränkischen Basketball Rang und Namen hat.
Fans feiern „Helden der Vergangenheit“
Nach einem fast schon emotionalen Videotrailer und einer lautstark umjubelten Vorstellung aller Stars, inklusive der Coaches Wolfgang Heyder und Volker Stix auf der einen sowie Stefan Weissenböck, der kurzfristig für Dirk Bauermann einsprang und obendrein noch live in der Halle seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängerte, und Arne Woltmann auf der anderen Seite, zeigten die Profis im „Game of Champions“ über 4×7 Minuten, dass sie noch perfekt mit dem orangenen Leder umgehen können.
Allen voran Casey Jacobsen erwischte einen Sahnetag und ließ die Fans jubeln. 7/12 Dreier jagte der frühere Brose-Captain durch die Reuse und sorgte damit nicht nur dafür, dass seine „Internationals“ dieses Einlagespiel gegen die „Nationals“ mit 92:69 gewannen, sondern löste bei dem ein oder anderen Fan auch den Wunsch nach seiner Rückkehr ins neu formierte Team aus. Auch wenn dieser Wunsch wohl nicht in Erfüllung gehen wird, hatten alles Beteiligten an diesem Tag ihren Spaß und feierten ein rauschendes Basketballfest.
Ein weiterer Held: Nikos Zisis erhält ganz besondere Ehrung
Dieses wurde von Brose Bamberg dann noch mit einer großen Überraschung gekrönt: In diesem feierlichen Rahmen ließ es sich die Bamberger Basketball-Organisation nicht nehmen, einen weiteren Helden zu ehren. Nikos Zisis ist mit Abstand Bambergs jüngster Basketballheld. Der griechische „Lord of the Rings“ kam 2015 nach Oberfranken und führte das Team zu drei weiteren Meisterschaften (2015-2017) und einem Pokalsieg. Letzterer bleibt dabei unvergessen: Es war Zisis höchstpersönlich, der im Pokalfinale 2019 gegen Berlin eine überragende Leistung abrief und darüber hinaus den spielentscheidenden Dreier zum 83:82-Sieg einnetzte.
Doch auch abseits des Parketts gehörte der sympathische Grieche zu den fairsten Sportsmännern, die Basketball-Bamberg je unter Vertrag hatte. Nach dem Wechsel von Zisis im Sommer nach Badalona führte all das nun dazu, dass die Nummer 6 ab sofort „retired“ ist. Das Trikot wurde feierlich unter das Hallendach gezogen und wird ab sofort nicht mehr vergeben.
Aktuelles Team zeigt sich erstmals im „Wohnzimmer“
Am Abend kam es dann auch noch zum ersten Kennenlernen von Freak City und dem Brose-Team für die Jubiläumssaison 2019/2020. Im ersten öffentlichen Testspiel während der Preseason trat die neu formierte Mannschaft von Roel Moors, der als Coach ebenfalls erst im Sommer nach Bamberg wechselte, gegen TekSüt Bandirma BK aus der Türkei an.
Zu Beginn merkte an den Brose-Boys zwar eine gewisse Nervosität an, doch es war auch von der ersten Sekunde an erkennbar, dass die Truppe um Kapitän Elias Harris defensiv kampfbereit und offensiv um strukturierten Tempo-Basketball bemüht ist. Trotz eines starken Auftaktviertels von Chris Sengfelder und Kameron Taylor, der von der Bank viel Schwung ins Bamberger Spiel brachte, lief der Pokalsieger erstmal einem knappen Rückstand hinterher.
Voller Einsatz beim Brose-Team
Erst Mitte des zweiten Viertels gelang Assem Marei der Treffer zum 30:29 und damit der erste Führungswechsel. Die Türken zeigten aber auch, dass man sich gut verstärken konnte, holten sich den Vorsprung zurück und verlangten den Hausherren alles ab. Die hielten nach einer kurzen Schwächephase jedoch voll dagegen – zur Pause stand es 45:40 zugunsten der Gäste nach einem Buzzerbeater-Dreier von Sehmus Hazer.
Nach dem Seitenwechsel kamen beide Seiten mit einer nochmals erhöhten Verteidigungsintensität aufs Parkett zurück und machten ihrem Gegenüber das Leben schwer. Zunächst kamen die Türken damit besser zurecht, erarbeiteten sich vor allem am offensiven Brett ein ums andere Mal zweite oder dritte Wurfchancen und setzten sich zwischenzeitlich auf acht Punkte ab. Das neue Brose-Team macht aber den Anschein, als wäre es bereit, stets alles für den Sieg zu tun und auf dem Feld zu lassen.
Noch ohne Fortune, aber mit sehr guten Ansätzen
Immer wieder fighteten sich die Moors-Männer vom Rückstand zurück und gingen ihrerseits in Front, was bereits im ersten öffentlichen Testspiel für reichlich Spannung sorgte. Daran sollte sich auch bis zur Schlusssirene nichts mehr ändern. Das Glück des Tüchtigen lag an diesem Abend aber nicht auf Bamberger Seiten, denn der Gast vom Bosporus holte sich schlussendlich den Sieg (75:71).
Brose Bamberg: Sengfelder (15 Punkte), K. Taylor (15), Olinde (10), Lee (6), Stuckey (6), Marei (6), Weidemann (6), McLean (5), Harris (2), B. Taylor
TekSüt Bandirma BK: Smith (24), Kalinoski (12), Hazer (7), Öncel (7), Kabaca (6), Prewitt (5), Terry (4), Atar (4), Yilmaz (4), Sengün (2)